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Silberstern Sternentaenzers Sohn 08 - Rueckkehr ins Ungewisse

Silberstern Sternentaenzers Sohn 08 - Rueckkehr ins Ungewisse

Titel: Silberstern Sternentaenzers Sohn 08 - Rueckkehr ins Ungewisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Capelli
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der gleichen Stelle wie zuvor. Sie zitterte und war kreidebleich. Als sie Annit kommen sah, sprang sie auf, rannte auf sie zu und fiel ihr um den Hals. „Gott sei Dank!“, stammelte sie dabei immer wieder. In ihren Augen schimmerten Tränen. „Gott sei Dank! Ich hätte es mir nie verziehen, wenn dem Pferd etwas passiert wäre. Oder dem Fohlen! Niemals!“
    Annit legte die Arme um das Mädchen, das beinahe so heftig zitterte wie Ilse, und strich ihr beruhigend über den Rücken. „Schon okay. Beruhig dich! Ist ja alles gut gegangen. Es kommt immer mal wieder vor, dass sich Pferde vor ungewohnten Geräuschen erschrecken. Das passiert. Und niemand hat daran Schuld.“
    Denise sah Annit mit feuchten Augen an. „Oh doch!“
    „Wie meinst du das?“ Annit ließ Denise los und setzte sich wieder in Bewegung. Richtung Südholzen.
    „Es hat jemand Schuld.“ Denise’ Stimme klang hart und anklagend. „Denn jemand hat diesen Krach absichtlich gemacht.“
    „So ein Quatsch!“ Annit schüttelte den Kopf. „Wer soll denn so etwas Bescheuertes machen? Und warum?“
    „Ganz einfach, weil dieser Jemand wollte, dass sich die Pferde erschrecken.“
    Annit rollte mit den Augen. „Komm, Denise, jeder weiß, dass Pferde durchgehen und etwas passieren kann, wenn sie sich erschrecken. Wieso sollte jemand so etwas absichtlich tun?“
    „Eben, genau darum!“ Denise holte tief Luft. „Ich hab diesen Jemand erkannt, Annit. Ich hab beobachtet, wie sich dieser Jemand anschließend rasch aus dem Staub gemacht hat."
    „Und hat dieser Jemand auch einen Namen?“, fragte Annit, ohne so richtig an Denise’ Geschichte zu glauben.
    Doch als Denise den Namen nannte, zweifelte Annit keine Sekunde.

Genug ist genug!
    Schweigend und voller Wut brachte Annit die Pferde zurück in den Stall. Mit zusammengekniffenen Lippen, finsterer Miene und total aufgewühlt, rieb sie die Pferdekörper trocken und versorgte die Tiere mit frischem Wasser.
    Denise half mit, auch sie sprach kein Wort.
    „Wenn dem Fohlen was passiert ist, bring ich sie um, das garantier ich dir“, zischte Annit nur kurz, bevor sie den Stall verließ.
    Da entdeckte sie Gracia im Garten. Das Mädchen hatte sich einen Stuhl nach draußen gestellt, saß ganz entspannt in der Sonne und las in einem Mädchenmagazin.
    Annit baute sich vor ihr auf. Sie bebte vor Zorn am ganzen Körper. Ihr Magen krampfte sich zusammen, und sie musste sich zwingen, einigermaßen ruhig zu sprechen. „Warum machst du so etwas, Gracia?“
    Gracia blickte kurz auf, beschirmte ihre Augen mit einer Handfläche und lächelte. „Was genau meinst du denn?“ Sie hob ihr Heft. „Wenn du wissen willst, warum ich dieses Magazin lese, dann lautet die Antwort: Weil da erstens ganz interessante Dinge drinstehen und zweitens, weil ich sonst vor Langeweile sterbe auf deinem langweiligen Hof.“
    Annit ballte die Fäuste und hatte größte Mühe, sich zu beherrschen. „Du feiges, hinterhältiges Stück!“, presste sie mit zusammengebissenen Zähnen hervor. „Du ...“
    Gracia lächelte betont süß. „Was für ein toller Bauernhof, auf dem man die Gäste beschimpft! Das muss ich doch gleich meinem Vater erzählen.“ Nicht für einen Moment verlor Gracia ihre lässige Überheblichkeit.
    Genug. Basta! Jetzt reicht’s! Annit beugte sich nach vorne, riss Gracia mit einer schnellen Bewegung das Heft aus der Hand und schleuderte es auf den Boden. „Ich sag dir eins!“, brüllte sie das Mädchen an. „Wenn du noch einmal etwas tust, was das Leben eines Pferdes in Gefahr bringen könnte, dann jag ich dich vom Hof, da kannst du sicher sein. Und das kannst du meinetwegen dem Papst, dem Kaiser von China oder der Königin von England erzählen, du ...“ Annit funkelte Gracia zornig an.
    Dann machte sie auf dem Absatz kehrt, rannte ins Haus und hoch in ihr Zimmer. Dort warf sie sich der Länge nach auf ihr Bett und verschränkte die Arme. Was für eine ge meine Schlange!, dachte sie völlig außer sich. Wie kann man ein Pferd erschrecken wollen? Dazu noch ein trächtiges? Was für ein Mensch muss man sein? Annit schnaufte tief. Unglaublich! Nicht auszudenken, wenn Ilse was passiert war! Fast war sie auf die Bundesstraße gelaufen. So schnell wie die Autos dort fahren, hätte es keiner geschafft, rechtzeitig zu bremsen. Die arme Ilse hätte das niemals überlebt. Annit schluckte. Hannes hat dem Günter versprochen, dass ich mich um seine Stute kümmere. Und was mach ich?!
    Annit wusste nicht, wie lange sie so dalag.

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