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Silberstern Sternentaenzers Sohn 09 - Im Land der wilden Mustangs

Silberstern Sternentaenzers Sohn 09 - Im Land der wilden Mustangs

Titel: Silberstern Sternentaenzers Sohn 09 - Im Land der wilden Mustangs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Capelli
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Indianer. „Ursprünglich glaubte man, dass sich die Lebenskraft eines Menschen in seinen Haaren befindet. Damit war es dem Getöteten nicht mehr möglich, in die ewigen Jagdgründe einzugehen.“
    „Schaut euch lieber die schöne Landschaft an“, setzte Frau Steger nach.
    „Oder die Leute da“, kicherte Mannito auf einmal und deutete auf einen Touristenbus. In zügigem Tempo kam ihnen ein überdachter Pritschenwagen entgegen und holperte über die unebene Sandpiste. Dabei wurden die Touristen auf ihren harten Sitzbänken ziemlich durchgerüttelt und eingestaubt. Zum Schutz vor dem Staub hatten sich einige ein Halstuch vor das Gesicht gebunden und sahen aus wie Banditen aus einem Wildwestfilm.
    Schließlich gelangten sie zu einem Flussbett, und Herr Steger hielt an.
    „ Sand Springs ist die einzige Wasserquelle der Gegend“, erklärte Johnjohn.
    Denise zeigte auf einen Felsen, fünf kantige Steinsäulen, die steil nach oben ragten. „Sieht fast aus wie Finger.“
    „Richtig“, bejahte der Indianer. „Wir nennen diese Formation The Hand.“
    Frau Steger holte ein paar Limodosen aus dem Auto und verteilte sie. Dann wedelte sie mit einer Handvoll Müsliriegel. „Wer Hunger hat..."
    Nach der kleinen Pause setzten sie ihre Fahrt fort. Auf einmal tauchten mehrere kleine Rundhäuser aus Lehm auf.
    „Das sind Log Hogans, die traditionellen Unterkünfte der Navajos“, erklärte ihr Begleiter. „In einem der Häuser befindet sich ein alter Webstuhl. Dort kann man indianischen Frauen zusehen, wie die berühmten Navajo-Teppiche gewebt werden. Der Hauseingang zeigt übrigens immer nach Osten, damit die Bewohner die aufgehende Sonne sehen und den neuen Tag begrüßen können.“
    Kurz vor Abschluss ihrer Tour fuhr Herr Steger einen Parkplatz mit fantastischer Aussicht an. Dort versammelten sich auch zahlreiche andere Touristen, dazwischen boten indianische Frauen ihren selbst gefertigten Silberschmuck zum Verkauf an. Weiter hinten postierte unübersehbar ein schon etwas älterer Indianer auf einem Pferd mit Cowboyhut und Indianerschmuck.
    „Das ist der Navajo Frank Jackson, er präsentiert sich für Touristen“, erzählte der Indianer.
    „Wow, sieht richtig echt aus!“, meinte Mannito ziemlich beeindruckt.
    Der Indianer schnaubte etwas verächtlich. „Auf den ersten Blick. Auf Jacksons Schlüsselanhänger steht aber kein Navajo-Name, sondern der Name eines Bieres. Und wenn er Feierabend macht, kommt sein Pferd in den nahen Stall, und er fährt mit einem Auto nach Hause.“ Daraufhin verabschiedete sich Johnjohn. „Meine Aufgabe ist an dieser Stelle beendet. Bis dann!“ Damit wollte er gehen.
    Herr Steger erwischte ihn noch am Arm. „Moment bitte, Johnjohn!“ Er kramte einen Zehndollarschein aus seiner Tasche und drückte ihn dem Indianer in die Hand. „Vielen Dank für die kompetente Führung.“
    Der Indianer bedankte sich und verschwand dann.
    Annit blickte Johnjohn nach. „Er macht irgendwie einen traurigen Eindruck“, sagte sie leise.
    „Also ich schau mich jetzt mal ein bisschen an den Ständen um“, gab Frau Steger bekannt.
    Herr Steger ließ sich theatralisch zurück auf den Autositz fallen. „Na, das kann nun dauern“, grinste er.
    Auch Annit, Mannito und Denise schlenderten herum und bewunderten den Indianerschmuck. Plötzlich fühlte sich Annit von einem kleinen Stand wie magisch angezogen. Eigentlich war es gar kein richtiger Stand, sondern nur ein Stuhl mit einem Tablett drauf, auf dem drei Armbänder lagen. Dahinter saß eine Indianerfrau mit langen schwarzen Haaren, die sie zu zwei dicken Zöpfen geknotet hatte. Annit nahm eines der Armbänder hoch. Es war gearbeitet wie ein Silberreifen und mit kleinen türkisfarbenen Steinen dekoriert. „Schön.“
    „Türkis gilt in unserer Kultur als Glücksstein“, sagte die Indianerfrau. Sie hatte eine leise, sanfte Stimme und musterte Annit dabei freundlich. Als ihr Blick auf Annits Hals fiel, stutzte sie. „Wo hast du das her?“
    Annit erschrak, als sie merkte, dass ihr Amulett versehentlich über das T-Shirt gerutscht war und nun sichtbar baumelte. Normalerweise trug sie es stets gut versteckt darunter. „Ach, das hab ich aus Arabien“, erklärte sie rasch und steckte es hastig zurück unter das Shirt. Das kunstvoll gefertigte Schmuckstück war ein bisschen wie eine Hand geformt - mit kleinen, glitzernden, türkisfarbenen Steinen besetzt. Annit hatte es von einem arabischen Geschichtenerzähler geschenkt bekommen.
    „Es ist kein

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