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Silberstern Sternentaenzers Sohn 09 - Im Land der wilden Mustangs

Silberstern Sternentaenzers Sohn 09 - Im Land der wilden Mustangs

Titel: Silberstern Sternentaenzers Sohn 09 - Im Land der wilden Mustangs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Capelli
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getötet.“
    „Krass!“, staunte Annit.
    „Ich kenn das, ich kenn das“, murmelte Mannito immer wieder vor sich hin - fast schon gebetsmühlenartig. „Ich hab das alles schon mal gesehen.“
    „Ist ja auch die berühmteste Wildwest-Kulisse der Welt“, meinte Denise kichernd. „Und hiermit outet sich Mannito gerade als Fan von Cowboyfilmen.“
    Sie fuhren weiter in das Tal hinein. Nach einer Weile tauchte halblinks vor ihnen eine ziemlich merkwürdige Felsformation auf.
    „Sieht aus wie ein Dinosaurier“, stellte Mannito fest.
    „Eher wie eine überdimensionale Maus“, spaßte Denise.
    „Seit wann haben Mäuse einen Rüssel?“, lachte Annit.
    „Rüssel stimmt“, nickte Johnjohn. „Dieser Felsen heißt Elephant Butte.“ Er instruierte Herrn Steger, ihn an seiner schmalen Westseite zu umfahren. „Der Tafelberg sieht von hier aus betrachtet vor allem abends nach einem Elefanten aus. Dann ist der Felsspalt, der den ,Rüssel‘ abtrennt, durch das schräg einfallende Licht besser zu erkennen. Guckt jetzt mal auf die andere Seite.“
    Direkt auf der gegenüberliegenden Straßenseite ragten drei schlanke Steinsäulen wie die drei Spitzen von Neptuns Dreizack in die Höhe.
    „Sieht aus wie das Gebiss von einem Nachbarn bei uns in Rumänien“, feixte Mannito. „Er hat so Angst vor dem Zahnarzt.“
    „Das sind die Drei Schwestern “, klärte ihn der Indianer auf.
    Nach gut zwei Kilometern gelangten sie an eine Kreuzung, von der fünf Straßen abzweigten. Herr Steger bog nach rechts.
    „Hier sind wir am John Ford’s Point“, erklärte der Indianer. „Dieser Felsvorsprung ist benannt nach dem Hollywood-Regisseur, der das Monument Valley durch seine Western überhaupt erst berühmt machte. Über zehn Mal hat er hier, überwältigt von der Schönheit der Gegend, für seine Filme Szenen gedreht.“
    „Ich kenn das alles, das kommt mir so unheimlich bekannt vor“, begann Mannito wieder völlig hingerissen.
    „Der weltberühmte amerikanische Automobilhersteller Henry Ford sagte übrigens über das Monument Valley: Ich war auf der ganzen Welt, aber diesen Ort hier halte ich für den vollkommensten, schönsten und friedlichsten der Erde“, erklärte Johnjohn mit einem gewissen Stolz in der Stimme.
    „Da!“, kreischte Denise auf einmal. „Da oben! Da reitet ein echter Indianer!“
    Alle Blickte richteten sich auf die Hügelkante, auf die Denise deutete. Tatsächlich ritt dort in aller Ruhe ein Indianer entlang.
    „Ein beliebtes Fotomotiv“, klärte sie ihr Begleiter auf. In seiner Stimme lag ein Hauch Trauer. „Er posiert nur für Touristenbilder.“
    Eine ganze Weile fuhren sie schweigend weiter. Plötzlich tauchte eine Herde grasender Pferde vor ihnen in der Ferne auf.
    „Echte Wildpferde!“, schwärmte Annit fasziniert.
    Der Indianer drehte sich zu ihr. „Nein, die hier sind eher friedlich und zahm. Auf ihnen kannst du reiten und Touren zu besonders schönen Aussichtspunkten hier im Monument Valley unternehmen.“
    Annit betrachtete weiter fasziniert die Pferde. „Aber sie sind wunderschön.“
    Nachdem sie eine weitere Kreuzung passiert hatten, deutete Johnjohn in die Ferne. Dort ragte eine markante, einzigartige Steinsäule in die Höhe. „Dies ist eine für uns Navajos heilige Stätte, der berühmte Totempfahl.“
    „Boah!“ Mannito drückte sich beeindruckt die Nase an der Scheibe platt. „Ist der echt? Haben die Indianer da wirklich ihre Opfer festgebunden und gefoltert?“
    „Ja klar, und bestimmt sieht man auch noch Blutspuren“, scherzte Annit.
    „Oder ein paar Haare“, feixte Denise. „Vom Skalpieren.“
    Der Indianer warf ihnen einen strafenden Blick zu. „Dieser Fels hier hat die Form eines Totempfahls, keines Marterpfahl. Ein Totempfahl ist ein großer, geschnitzter, bemalter Baumstamm mit den Vorfahren der Indianer. Totempfähle erinnern immer auch an die Verdienste eines Mitglieds des Stammes.“
    „Aber Marterpfähle gab es doch auch?!“, hakte Mannito interessiert nach.
    Johnjohn nickte. „Beim Martern wurden die Opfer an den Marterpfahl gebunden und mussten verschiedene Qualen über sich ergehen lassen. Es diente dazu, den Willen des Gefangenen zu brechen. Wenn jemand die Folter überstand, wurde er freigelassen.“
    „Und was war das mit dem Skalpieren?“, wollte Mannito noch wissen.
    „Jetzt ist aber genug mit den Schauergeschichten“, mahnte ihn Frau Steger.
    „Nun, beim Skalpieren wurde dem Feind die Kopfhaut mitsamt Haaren abgezogen“, erklärte der

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