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Silberstern Sternentaenzers Sohn 09 - Im Land der wilden Mustangs

Silberstern Sternentaenzers Sohn 09 - Im Land der wilden Mustangs

Titel: Silberstern Sternentaenzers Sohn 09 - Im Land der wilden Mustangs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Capelli
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wird dann für uns gekocht“, erklärte Frau Steger. „Heute müssen wir uns noch selbst versorgen.“
    „Arbeiten die Indianer hier eigentlich gern als Touristenführer?“, erkundigte sich Annit, während sie die Klarsichtfolie von ihrem Sandwich entfernte.
    „Ich denk schon“, antwortete Herr Steger und biss mit großem Appetit in sein Weißbrot. „Ist doch ein herrlicher Arbeitsplatz.“
    „Und ein sicherer“, fügte Frau Steger hinzu.
    Annit erwiderte nichts, dachte nur an den traurigen Blick des Indianers. Ich werde ihn morgen fragen, was er mit seiner Bemerkung vorhin meinte, beschloss sie.
    Nach diesem Tag waren alle ziemlich erschöpft und überwältigt von den vielen herrlichen Eindrücken, sodass sie schon bald zu Bett gingen.
    Annit kroch in ihren Schlafsack und zog den Reißverschluss bis unter das Kinn nach oben.
    Mannito neben ihr wälzte sich hin und her. Immer wieder. Er schien unruhig.
    „Was ist denn mit dir?“, erkundigte sich Annit.
    „Nichts!“
    „Warum wühlst du dann herum wie ein Erdhörnchen?“
    „Sorry, ich verhalt mich jetzt still.
    Tat er auch. Fünf Sekunden lang. Dann rollte er sich wieder geräuschvoll zur anderen Seite. Annit schloss die Augen und versuchte zu schlafen. Irgendwann hörte sie im Halbschlaf, wie Mannito den Reißverschluss seines Schlafsacks aufzog und leise nach draußen schlich. Annit drehte sich zur Seite. Gerade als ihre Augen fast zufielen, drang ein Kichern von draußen an ihr Ohr.
    Zuerst von Denise, dann von Mannito. Danach ertönte Denise’ Stimme. „Du bist echt ganz schön schräg.“
    „Du bist auch ganz schön abgedreht, aber ziemlich cool“, erklang Mannitos Stimme.
    Annit legte sich auf den Rücken, verschränkte die Arme hinter dem Kopf und versuchte, das leise Gemurmel von draußen auszublenden. Sie schloss die Augen und sah plötzlich ein Mädchen vor sich. Ein hübsches Beduinenmädchen mit tiefdunklen Augen und einem strahlenden Lächeln. Sabeth. Sie sah Mannito und Sabeth, wie sie zusammen gelacht und gescherzt hatten. Sie erinnerte sich an Sabeths Geständnis, dass sie sich in Mannito verliebt habe.
    Da drang von draußen wieder vergnügtes Gekicher zu ihr ins Zelt. Annit spürte erneut einen kleinen Stich in ihrem Herzen. Sie rollte sich zur Seite. Warum irritiert es mich immer wieder, wenn Mannito mit anderen Mädchen Spaß hat? Er kann doch machen, was er will! Er ist mein Kumpel, der beste Kumpel auf der ganzen Welt. Nicht mehr und nicht weniger. Ich bin nicht in ihn verliebt, war es nie und werde es auch nie sein. Und trotzdem? ...
    Annit wälzte sich auf die andere Seite. Ich will ihn nur als Kumpel. Wieder dieses Gekichere. Ich mag Denise. Sie ist eine super Freundin. Und wieso sollen sich mein Kumpel und meine Freundin nicht gut verstehen? Annit rutschte in ihrem Schlafsack so weit wie möglich nach unten und zog die Decke über beide Ohren. Irgendwann fielen ihr schließlich die Augen zu. Doch kaum war sie eingeschlafen, war sie plötzlich in einem seltsamen Traum gefangen.
    Eine große Truppe schwarz maskierter Männer verfolgte eine Horde Pferde. Mittendrin ein wunderschöner Rappe, auf dem je mand ritt. Ein Mädchen mit langen dunklen Haaren. Lasso schwin gend kamen die Männer näher. Immer näher zu den gehetzten Pferden. Jetzt waren sie nur noch einen Steinwurf entfernt. Sie umzingelten die Pferde von allen Seiten und trieben sie zusam men, in die Enge. Lachten laut und höhnisch. Warfen ihre Lassos in die Luft. Die Pferde stiegen und wurden immer panischer. Der Rappe mit dem Mädchen bäumte sich auf und galoppierte los. Plötzlich tauchten aus dem Nichts züngelnde Flammen auf. Der Feuerschein der Flammen flackerte heller als tausend Sonnen und formte sich zu einem riesigen Feuerkreis, in dem der schwarze Hengst und das Mädchen verschwanden. Annit wollte schreien, aber es kam kein Ton aus ihrem Mund ...
    Schweißgebadet schreckte Annit mit einem Ruck auf. Ihr Herz klopfte bis zum Hals. Sie umklammerte fest ihren Schlafsack und versuchte, sich zu beruhigen. Da war er wieder. Silbersterns Traum. Der Traum, den Silberstern ihr schickte, seit sie in Amerika war. Und das Mädchen auf dem Rappen war ich. Ich saß auf Silberstern. Warum? Annit keuchte, zitterte und hustete. Was willst du mir mit diesem Traum sagen, Silberstern? Was? Welche Botschaft willst du mir übermitteln? Zitternd setzte sie sich auf, umschlang ihre Beine mit den Armen und legte ihr Kinn auf die Knie.
    In diesem Moment kam Mannito zurück in das

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