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Silberstern Sternentaenzers Sohn 09 - Im Land der wilden Mustangs

Silberstern Sternentaenzers Sohn 09 - Im Land der wilden Mustangs

Titel: Silberstern Sternentaenzers Sohn 09 - Im Land der wilden Mustangs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Capelli
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wäre, die einen großen Korb voller frischer Früchte vor sich her Richtung Wohnzimmer transportierte. Gerade im letzten Moment konnte die Hausperle den Korb noch festhalten, sodass er nicht auf dem Boden landete.
    „Sorry, Nancy“, murmelte Annit. Ihr Herz klopfte immer noch heftig.
    „Ist ja nichts passiert“, meinte Nancy und stellte den Korb ab. Sie streckte ihren Rücken durch und spähte suchend umher. „Hast du Mrs Patti gesehen? Ich such sie schon überall.“
    Annit schüttelte den Kopf. Erst jetzt bemerkte sie Nancys besorgten Blick. „Warum denn? Was ist?“
    Nancy antwortete nicht, nickte nur. Zwischen ihren Augen hatte sich nun eine dicke Sorgenfalte gebildet. „Es kam gestern“, sagte sie dann leise. „Mit der Post. In einem Paket.“
    „Was kam mit der Post?“
    Nancy senkte verschwörerisch die Stimme und legte eine Hand auf ihren Mund. „Diese schrecklichen Menschen, wie kann man nur so unfassbar grausam sein!? Was geht in solchen Leuten nur vor?“, flüsterte sie. „Das sind gar keine Menschen.“
    Annit packte sie am Arm. „Ich versteh absolut kein Wort. Worum geht es denn?“
    „Wie kann man so etwas unschuldigen Tieren antun?“, flüsterte Nancy weiter. In ihren Augen stand jetzt blankes Entsetzen.
    „Was antun?“, hakte Annit verwirrt nach. „Tiere? Post? Paket? Nancy, was heißt das denn nun?!“
    Nancy setzte sich auf einen Stuhl. „Sie haben Mrs Patti ein Paket geschickt. Es kam ohne Absender. Es war sehr groß, aber nicht sehr schwer. Ich habe es entgegengenommen.“ Nancy schüttelte den Kopf. „Wenn ich nur gewusst hätte, was drin ist, hätte ich es niemals angenommen. Dann hätte ich Mrs Patti diesen Anblick erspart!“
    Annit kniete sich neben Nancy. „Und was genau war nun in diesem Paket?“
    Nancy drehte den Kopf so, dass sie Annit in die Augen blicken konnte. „Darin war...“ Sie hielt inne und holte tief Luft. „Ein abgeschnittener Schweif von einem Rappen“, sagte sie dann ganz leise, kaum hörbar.
    „Was?“ Ein Schauer lief über Annits Rücken.
    „Ein abgeschnittener Pferdeschweif“, wiederholte Nancy ebenso leise wie zuvor.
    Starr vor Entsetzen schlug Annit die Hände vor den Mund, um nicht laut aufzuschreien. „Das gibt’s doch gar nicht.“
    „Mrs Patti war auch ganz außer sich“, nickte Nancy nun. „Ganz schrecklich aufgeregt war sie. So hab ich sie noch nie erlebt.“
    „Boah, das ist ja wohl verständlich!“ Annit richtete sich auf. Sie merkte erst jetzt, dass sie am ganzen Körper zitterte. „Wahnsinn! Einen Pferdeschweif abschneiden? Wer macht denn so was Grausames?“
    In diesem Moment kam Patti herein. Sie blickte von Nancy zu Annit und wieder zurück - und begriff sofort, dass Annit Bescheid wusste. Sie überlegte einen Moment, dann wandte sie sich an Nancy. „Bringst du uns bitte Eistee auf die Veranda?“ Sie nahm Annit an der Hand und zog sie mit nach draußen. Dort setzte sie sich in einen der großen Korbstühle, beugte sich nach vorne und zeichnete mit dem Finger das Muster im Tisch nach.
    Annit stand völlig entgeistert da. Sie wagte noch immer nicht zu glauben, was sie eben gehört hatte. „Das ist so gemein! So fies und schrecklich und ...“
    „Ich wollte nicht, dass ihr davon erfahrt“, unterbrach Patti sie, ohne aufzuschauen. „Ich wollte euch nicht auch noch damit belasten. Ihr solltet hier unbeschwerte Ferien genießen.“ Sie ließ von dem Tisch ab und lehnte sich zurück. „Ich hab mir eh schon die größten Vorwürfe gemacht, weil ihr neulich diese schreckliche Schießerei miterleben musstet.“
    Annit zitterte immer noch. Plötzlich hatte sie wieder die Bilder von der gejagten, verängstigten Mustangherde im Kopf. „Kann man denn nichts gegen diese miesen Mustangjäger unternehmen? Die Typen muss man doch verfolgen, verhaften, einsperren ...“
    „Geht leider nicht“, erklärte Patti. „Anfangs dachte ich so wie du, aber mittlerweile ... Kennst du die Geschichte von Don Quichotte? Der gegen Windmühlen kämpft? Was natürlich völlig aussichtslos ist, denn einen Kampf gegen Windmühlen kann man nicht gewinnen. Genau so komm ich mir vor. Wie Patti Quichotte.“ Sie lächelte bitter. „Ohne mein Yoga und meine Entspannungsübungen wäre ich schon längst Amok gelaufen.“
    Nancy stellte eine Glaskaraffe mit Pfirsich-Eistee und zwei Gläser auf den Tisch. Aufmunternd klopfte sie Patti auf den Rücken und ging wieder in die Küche.
    Patti schenkte Tee ein und nahm einen Schluck. „Man kann einfach

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