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Silberstern Sternentaenzers Sohn 09 - Im Land der wilden Mustangs

Silberstern Sternentaenzers Sohn 09 - Im Land der wilden Mustangs

Titel: Silberstern Sternentaenzers Sohn 09 - Im Land der wilden Mustangs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Capelli
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Seide.
    „So, Silbersternchen, jetzt kannst du dich wieder sehen lassen!“ Sie legte das Putzzeug zurück in den Korb, um es in die Sattelkammer zu bringen und Silbersterns Sattel zu holen.
    Vor der letzten Box neben der Kammer stutzte sie. Die Tür war offen. Drinnen stand ein dunkelbrauner Tigerschecke, an der Boxenwand lehnte Patti, die gedankenverloren mit der flachen Hand wieder und wieder über den Rücken des Appaloosas strich.
    „Hi, Patti!“, rief Annit ihr vergnügt entgegen.
    „Hallo, Annit!“
    Annit verstaute rasch das Putzzeug, dann gesellte sie sich zu Patti.
    Patti klatschte ganz sacht auf den Rücken des Pferdes. Als sie Annit kommen sah, atmete sie tief durch und versenkte die Hände in ihren Jeanstaschen. Sie schien nachdenklich und in sich gekehrt. .
    Vielleicht hat Patti Heimweh?, überlegte Annit. Vielleicht ist sie deshalb so komisch? Vielleicht erinnern wir sie an Deutsch land? „Willst du eigentlich wieder zurück nach Deutschland?“, fragte sie dann geradeheraus.
    Patti zögerte einen Moment - so, als wolle sie die Frage auf sich wirken lassen. Aber dann schüttelte sie energisch den Kopf. „Zurück in das graue Nebelwetter? Zurück zu den engen Straßen? Zurück in meine kleine Wohnung? Oh nein! Steve und die Wildfork Ranch sind das Beste, was mir jemals im Leben passiert ist. Nein, nein, das passt schon alles hier!“ Sie legte die Stirn in Falten. Ihre Miene verfinsterte sich. „Zumindest fast alles“, fügte sie dann hinzu.
    „Was passt denn nicht?“, hakte Annit ein. „Hat es wieder etwas mit diesen Pferdejägern zu tun?“
    Patti zögerte einen Moment, und Annit spürte, dass sie den Nagel auf den Kopf getroffen hatte. „Reden wir lieber nicht darüber“, winkte Patti aber ab und tätschelte wieder den Rücken das Appaloosas. „Ich möchte dich nicht auch noch damit belasten.“ Sie nickte Annit kurz zu und verließ mit gesenktem Kopf die Box.
    Annit guckte Patti mit besorgter Miene nach, bis die aus dem Stall verschwunden war. „Da ist bestimmt wieder etwas vorgefallen, sonst wär Patty doch nicht so seltsam drauf! ... Wenn ich nur wüsste, wie ich ihr helfen kann!“, murmelte sie vor sich hin und schnaufte ein paar Mal tief durch. „Ich glaub, ich brauch jetzt erst mal Bewegung.“ Damit machte sie sich daran, Silberstern zu satteln, und ritt kurz darauf vom Hof.
    Nach der langen Autofahrt war es ein herrliches Gefühl, auf Silberstern über das weite Gelände zu galoppieren. Annit beugte sich weit nach vorn und genoss den Wind, der durch ihre langen, dunklen Haare wehte. Sie wusste nicht, wie lange sie schon so frei und unbekümmert dahingeprescht war, als plötzlich eine Herde Mustangs auf sie zukam. Eine dicke Staubwolke hüllte die Tiere ein.
    Kurz darauf bemerkte Annit auch die Truppe schwarz maskierter Männer, die hinter den Wildpferden herjagte. „Oh mein Gott! Wir müssen weg, „Silberstern. Schnell!“ Annits Herz blieb vor Schreck beinahe stehen. Hektisch zerrte sie an Silbersterns Zügel, versuchte, den Hengst zur Seite zu lenken, um nicht mitten in die Herde zu geraten.
    Die Männer schwangen Lassos über ihren Köpfen. Sie näherten sich den gehetzten Pferden immer weiter, deren Körper glänzten schweißnass. Annit konnte die Panik der gejagten Pferde geradezu spüren.
    „Verdammt! Silberstern, weg, wir müssen weg! Schnell!“ Verzweifelt trieb sie den schwarzen Hengst an. Dann endlich setzte sich Silberstern in Bewegung und galoppierte los.
    Kurz bevor sie die Ranch erreichten, stoppte sie Silberstern. Ihr Herz klopfte bis zum Hals, auf ihrer Stirn stand der Schweiß. „Das war mein Traum, Silberstern“, murmelte sie total aufgebracht. „Das war genau so, wie ich es schon ein paar Mal geträumt habe.“ Ihre Hände zitterten so sehr, dass sie Mühe hatte, die Zügel zu halten. „Diese Mistkerle! Die verdammten Mistkerle!“ Annit wischte mit einem Ärmel über ihre Stirn. „Ich konnte die nackte Angst der Pferde spüren. Das war es, was du mir mit diesen Träumen mitteilen wolltest, Silberstern.“
    Annit glitt aus dem Sattel und liebkoste ihr Pferd, dessen Herz ebenso schnell klopfte wie ihres. Sie versuchte, sich ein wenig zu beruhigen, bevor sie zurück zur Ranch ritt. Dort brachte sie Silberstern in seine Box im Stall und rieb ihn trocken. Anschließend versorgte sie ihn noch mit ausreichend Futter und Wasser, bevor sie hinüber ins Wohnhaus lief.
    Dabei war Annit so in Gedanken versunken, dass sie beinahe mit Nancy zusammengestoßen

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