Silberstern Sternentaenzers Sohn 09 - Im Land der wilden Mustangs
was ich an deinem Mannito so cool finde?“
Mein Mannito? „Was denn?“
„Er ist ein richtig super Kumpel, immer lustig drauf und nicht so blöde und angeberisch wie die Jungs in meiner Klasse“, lobte Denise.
Guter Kumpel, lustig!
„Das Gleiche gilt für dich, Denise“, gab Mannito großzügig zurück. „Du bist echt auch ein klasse Kumpel. Da merkt man kaum, dass du ein Mädchen bist.“
Klasse Kumpel! Annit blickte von einem zum anderen. Oh Mann, Annit bist du dämlich! Deine alberne Eifersucht hättest du dir echt sparen können! Die beiden sind einfach nur Freunde. Wie Mannito und ich. Mannito mag Denise. Einfach nur so. Nicht wie Sabeth. Und Denise mag ihn auch einfach nur so. Ziemlich erleichtert setzte sich Annit zu den beiden und schnappte sich gleich übermütig die Würfel. Mit einem Mal fühlte sie sich unbeschreiblich gelöst. Es war, als wäre eine riesige Last von ihr gefallen. „So, Leute, und jetzt zeig ich euch mal, was ein wahrer Meister im Knobeln ist!“
Ein Paket verursacht Entsetzen
Zwei Tage später war die Rückreise angesagt. Nach einer langen, anstrengenden Fahrt - erschöpft, aber voller neuer Eindrücke - kehrte die kleine Reisegruppe am Nachmittag auf die Wildfork Ranch zurück.
„Ich wär gerne noch länger in diesem Monument Valley geblieben“, seufzte Mannito, als sie in den Weg zur Ranch einbogen.
„Ich auch“, nickte Annit zustimmend. „Das war echt ein richtig cooler Ausflug.“
„Ich werde ab jetzt jeden Westernfilm mit anderen Augen sehen“, kündigte Mannito wichtig an. „Vielleicht kommt ja heute Abend einer im Fernsehen.“
„Bei den Amis gibt es einen Sender, der zeigt Western rund um die Uhr“, mischte sich Herr Steger schmunzelnd ein. „Auf einem der unzählig vielen Kanäle.“ Er brachte den Wagen auf dem Hof zum Stehen. „So, da wären wir wieder!“ Er rieb sich den Bauch. .Jetzt hab ich aber ordentlich Kohldampf. Vielleicht hat Patti schon was zu essen für uns vorbereitet.“
Annit, Mannito und Denise stiegen aus dem Wagen und schnappten sich ihre Rucksäcke. Bestens gelaunt betraten sie dann die Ranch. Drinnen war niemand zu sehen. Es roch auch nicht nach Essen, nur der Geruch von Putzmitteln hing in der Luft.
„Hallihallo, wir sind wieder da!“, schrie Denise. „Patti, Steve! Hallo!“
„Hallo, ihr Ausflügler!“ Patti kam von oben die Treppe herunter. Sie lächelte, wirkte aber irgendwie nervös. „Ich mach euch mal einen Tee. Ihr braucht bestimmt eine Erfrischung nach der langen Reise“, sagte sie und begrüßte die drei Freunde. Damit verschwand sie in die Küche.
„Ich bring schnell meinen Kram nach oben!“ Denise schulterte ihren Rucksack und ging in ihr Zimmer. Mannito lief ihr nach.
Annit stellte ihren Rucksack ab und folgte Patti in die Küche, um sich ein Glas Wasser zu holen.
„Patti, es war echt der Wahnsinn, was wir in diesem Monument Valley alles gesehen haben!“, platzte Annit gleich los.
„Ich weiß“, entgegnete Patti, die nun über die Arbeitsplatte gebeugt war - neben ihr eine große Karaffe mit Zitroneneistee - und eine Zitrone schälte. „Ich war auch schon dort.“
Leicht irritiert sah Annit auf und beobachtete Patti, die die Zitrone nun so heftig schälte, als wäre die ihr Feind. „Hast du auch einen Ausflug mit Pferden gemacht?“, fragte sie dann weiter.
Von Patti kam nur ein knappes Ja. Die Zitrone war inzwischen zwar schon fast ohne Schale. Aber Patti schälte so unermüdlich weiter, als würde sie für einen Zitronenschälwettbewerb üben. „Verflixt noch mal!“, zuckte sie plötzlich zusammen, ließ das Messer fallen und hielt sich den Finger.
„Hast du dich geschnitten?“
„Nicht weiter schlimm“, nuschelte Patti mit zusammengepressten Lippen und rauschte aus der Küche.
Höchst erstaunt blickte Annit der jungen Frau nach. Komisch, was hat sie denn?! Sie freut sich ja gar nicht, dass wir wieder da sind! Bisher war Patti doch eigentlich immer gut drauf. Ob ihre merkwürdige Reaktion noch etwas mit den Schüssen von neulich zu tun hat? Ob vielleicht noch mal etwas passiert ist?
Nachdenklich verließ Annit die Küche, griff sich ihren Rucksack und marschierte ebenfalls nach oben. Nach einer ausgiebigen Dusche stiefelte sie in den Stall zu Silberstern, um ihn nach dem langen Ausflug von dem feinen roten Wüstenstaub zu befreien. Sorgfältig striegelte sie sein herrliches schwarzes Fell, säuberte seine Hufe und kämmte Schweif- und Mähnenhaar, bis alles glänzte wie flüssige
Weitere Kostenlose Bücher