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Silence

Silence

Titel: Silence Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Savannah Davis
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Beschreibung durch den Spalt unter der Tür hindurch. Kirsty schnappte sich meine Hand und dann zog sie mich die Treppen hinunter.
    »Dein Sonderunterricht bei deiner Mutter beginnt in fünfzehn Minuten, spätestens in zwanzig wird sie nach dir suchen lassen.«
    »Nenn sie nicht meine Mutter«, sagte ich keuchend und versuchte mit Kirsty schritt zu halten.
    Kirsty stürmte mit mir die Treppen hinunter. Niemand kam uns entgegen. Die meisten Mädchen befanden sich noch im Garten, spazierten über die Wege oder saßen auf Bänken. Es war heute relativ angenehm draußen. Das bisschen Schnee vom Nachmittag verzauberte die Parkanlage des Internats in etwas Schönes und Romantisches. Bei diesem Anblick könnte man fast das Gefühl bekommen, dass das Prinz Wilhelm ein Märchenschloss war. Keiner würde Ahnen, dass es in Wirklichkeit das Zuhause einer fanatischen sektenähnlichen Gesellschaft war. Der Hauptsitz der Morgendämmerung. Gegründet von meinen leiblichen Eltern, aufgebaut auf Hass und Wut.
    Kirsty stieß die Tür zum Keller auf, vor der ich sie vor ein paar Tagen gesehen hatte. Sie zog mich hinterher und schloss die Tür erst wieder, bevor sie das Licht anmachte. Wir standen in einem langen Gewölbegang. Die Wände schienen wie aus Fels gehauen. Der Boden war leicht uneben, über die Jahre wohl ausgetreten.
    »Das sind ewig lange Tunnel, die ziehen sich Kilometerweit unterirdisch durch die Alpen. Einige führen ins Freie, andere verbinden dieses Gebäude mit den anderen auf dem Internatsgelände und wieder andere führen nach Neuschwanstein und Hohenschwangau. Ich hab das hier entdeckt, auf der Suche nach einem Ort, wo ich ungestört mal eine Rauchen kann.«
    »Und die Tür war offen? Bei all den Sicherheitsmaßnahmen hier?« Ich folgt e Kirsty durch den langen Gang.
    Immer wieder ragte an einer Stelle der Fels etwas weiter in den Korridor hinein, oder es wurde enger, so dass wir fast seitlich laufen mussten. Dann zweigte sich der Gang und wir bogen ab. Kirsty schien ziemlich genau zu wissen, wo sie lang musste.
    »Offen? Nicht direkt, es hat nur noch keiner mitbekommen, dass meine Fähigkeit etwas mehr als nur Gedankenlesen beinhaltet. Ich kann Gegenstände beeinflussen. Ich konzentriere mich auf das Schloss, denke daran, dass es unverschlossen sein soll und das ist es dann auch. Die Alarmanlage an der Tür deaktiviere ich genauso. Und wenn ich durch bin, dann verschließe ich es wieder.«
    »Aber du hast es doch jetzt offen gelassen?«, fragte ich erschrocken und erstaunt gleichzeitig.
    »Ich bin doch nicht blöd«, stöhnte Kirsty. Sie hatte ihr blondes Haar in einem Zopf zurückgenommen und ihn unter der Uniformjacke versteckt. Wir haben unsere Uniformen anbehalten, nur für den Fall, dass uns jemand im Wohntrakt begegnet, dann wären wir nicht so aufgefallen. Unsere Schritte hallten in den Gängen und ich machte mir Sorgen, dass uns aus einer anderen Richtung vielleicht jemand entgegenkommen würde.
    »Da kommt niemand«, meinte Kirsty, die wohl meine Gedanken las. »Ich glaube nicht, dass die Gänge noch benutzt werden. Ich bin bis nach Neuschwanstein gelaufen in der einen Nacht. Leider ist der Ausgang dort vergittert.«
    Ich lachte. »Stell dir das vor? Nur du allein in dem Märchenschloss. Keine Touristen, absolute Ruhe.«
    »Das können wir ja ein ander mal nachholen.« Sie sah mich über die Schulter an und grinste auch. Über ihre Gedanken schickte sie mir ein Bild von einer wilden Party im Schloss, mittendrin wir zwei. Kirsty war wohl doch nicht das stille Mädchen, für das ich sie immer gehalten hatte.
    »Du bist so anders als in Silence«, sagte ich.
    »Wir sind auch allein. Ich mag es nicht, viele Menschen um mich zu haben. Außerdem bist du auch anders. Früher warst du wie Michelle, jetzt bist du in Ordnung. Dort vorne geht es raus. « Sie wies auf ein schwarzes Loch ein paar Meter vor uns und mein Herz machte vor Aufregung einen Sprung, gleichzeitig sackte es in meinen Magen, weil ich befürchtete, dass die Wölfe dort schon auf uns lauerten.
    Im Schutze der Dunkelheit verließen wir den Tunnel und traten in den Wald unterhalb Neuschwansteins. Aufgeregt sah ich mich um. Dank meiner Wolfsaugen hatte ich keine Probleme , in der Dunkelheit zu sehen. Leider galt das auch für alle anderen Werwölfe.
    »Und jetzt?«
    Kirsty zuckte mit den Schultern. »Seine Manipulation beinhaltete, er würde hier warten.«
    Ich sah zurück zum Tunnel. Wir konnten hier nicht stehen bleiben. Wo bist du Giovanni?,

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