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Silent Control | Thriller

Silent Control | Thriller

Titel: Silent Control | Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thore Dohse Hansen
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erstellt.«
    Orlando deutete auf einen Monitor, auf dem ein Diagramm zu sehen war. »Doch das alles funktioniert nur, wenn Sie zunächst eine unterbewusste Zustimmung erzeugen. Aber selbst dann können wir bestenfalls einen einzigen Gedanken platzieren.«
    Verständnislos betrachtete Clark das Diagramm. Die Parameter darauf waren mit Buchstaben angegeben, deren Sinn sich ihm nicht erschloss. »Geben Sie mal ein Beispiel, Orlando.«
    Der Wissenschaftler überlegte kurz und nahm einen weiteren Schluck Wasser. »Angenommen, jemand ist drogensüchtig. Wenn er keinerlei Motivation für einen Entzug hat, wird er auch nicht den Gedanken akzeptieren, dass er mit den Drogen aufhören sollte.«
    »Toll«, schnaufte der CIA-Boss.
    Orlando zuckte mit den Schultern. »Was in der Massenkommunikation mit der Phrase, etwas sei alternativlos, hervorragend funktioniert, um gar nicht erst kritische Analysen aufkommen zu lassen, funktioniert nicht auf der individuellen Ebene. Verfügen Sie aber über die grundsätzliche Zustimmung, und sei es auch nur unterbewusst, können Sie mit dieser Technik für einen gewissen Zeitraum alternative Handlungen programmieren.«
    Das hörte sich doch schon wesentlich besser an. Clark klatschte in die Hände und strahlte, als sei er auf dem Gipfel seiner Träume angekommen.
    »Was ist, wenn ich jemanden vor die Wahl stelle, zu leben oder zu sterben? Reicht sein Angstzustand, um die unbewusste Zustimmung zu erreichen?«
    Orlando schluckte. Er wurde blass. Offenbar begriff er jetzt, wie weit Clark zu gehen bereit war. Der CIA-Direktor hatte manchmal etwas Teuflisches an sich.
    »So ist es«, antwortete er stöhnend. »Wenn man jemanden in seiner Existenz bedroht, steht der elektronischen Manipulation in der Tat nichts mehr im Wege.«
    Clark sprang auf und schlug Orlando auf die Schulter. »Mensch, Sie kleine Laborratte, dafür kriegen Sie den Nobelpreis! Ich hab’s extra nachgelesen: Seit dieser irre Harvardpsychologe Skinner in den Fünfzigerjahren von Gehirnwäsche gefaselt hat, warten alle auf den finalen Durchbruch! Und jetzt haben Sie die Hintertür zum Gehirn sperrangelweit geöffnet! Respekt!«
    »Sagen wir besser, ich habe das Tor zur Hölle geöffnet.«
    Clark ließ sich nicht mehr bremsen. »Jetzt geht’s rund! Sobald ich aus London zurück bin, bekommen Sie eine passende Testperson. Wenn alles zufriedenstellend läuft, halte ich mein Versprechen, und Sie sind Weihnachten wieder zu Hause. Mit einem dicken Bonus in der Tasche.«
    Erschrocken schlang der Wissenschaftler seine Arme um den Körper. »Wer ist diese Testperson? Ist Ihnen klar, dass sie zum Autisten wird oder sogar sterben kann?«
    »Dieses Bürschchen hat nichts anderes verdient.«
    Ohne sich zu verabschieden, stürmte Clark hinaus. Die Sicherheitstür schloss sich automatisch hinter ihm.
    Auf dem Gang ballte er die rechte Faust und schlug sie gegen die Wand. Arnström ist das perfekte Versuchskaninchen, dachte er. Ich muss diesen Überzeugungstäter nur noch mit den richtigen Informationen versorgen.

KAPITEL 35
WASHINGTON D.C.
    Kilian legte das Handy beiseite, mit dem er telefoniert hatte, und sah dem Kellner zu, wie er das Frühstück servierte. Hungrig biss er in einen Käsetoast. Trotz aller beunruhigenden Neuigkeiten hatte er einige Stunden geschlafen. Gleich nach dem Aufstehen hatte er sich mit seinem Laptop in den Frühstücksraum gesetzt und weitere Details über Mkultra recherchiert. Er dehnte seine Glieder. Rogans Informationen hatten sich als Glücksfall erwiesen.
    Verschlafen kam Nova in den Frühstücksraum, der mit seinen goldgelben Seidentapeten und den cremeweißen Chippendalemöbeln eine altmodische Eleganz ausstrahlte. Sie zog an ihrer engen schwarzen Jeans, der Saum war von Metallnieten verziert, und ihr bunt gescheckter Pullover war etwas faltig, weil sie ihn in Stockholm in Windeseile in die Tasche gestopft hatte.
    Der Raum war erfüllt von den Tischgesprächen der anderen Gäste und dem übermütigen Lachen einiger Kinder, die Verstecken unter dem Buffet spielten. Alles sieht so friedlich, so harmlos aus, dachte Kilian. Nichts deutete darauf hin, dass draußen auf den Straßen ein erbitterter Kampf tobte.
    Nova setzte sich ihm gegenüber und sah neugierig zu seinem Laptop. »Guten Morgen Kilian. Und? Etwas herausgefunden?«
    »Ja, allmählich komplettiert sich das Bild. Es gibt wieder Hoffnung.«
    Mit einem Seufzer der Erleichterung nahm sich Nova ein Croissant. »Ich bin so froh, dass dieser Rogan uns nun

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