Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silent Control | Thriller

Silent Control | Thriller

Titel: Silent Control | Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thore Dohse Hansen
Vom Netzwerk:
Gesichtszüge vor Ärger verzerrt.
    »Erklären Sie mir doch mal bitte, wie Sie mit einem geschulten Team einen lachhaften kleinen Hacker aus den Augen verlieren konnten.«
    Am anderen Ende der Leitung hörte Clark ein Räuspern.
    »Es ist mir vollkommen schleierhaft, wie das geschehen konnte. Der Mann hat sich praktisch in Luft aufgelöst. Auch über sein Handy konnten wir ihn nicht orten. Er besitzt keine Kreditkarte, kein Auto, nichts. Und weder in seiner Wohnung noch bei Saicom hat er sich blicken lassen.«
    Clark hätte am liebsten ein Donnerwetter vom Stapel gelassen. Andererseits schätzte er die Aufrichtigkeit von Mitarbeitern. Er konnte es nicht ausstehen, wenn jemand versuchte, sich feige rauszureden.
    »Okay, okay«, brummte er. »Fehleranalyse. Was ist Ihrer Meinung nach schiefgelaufen?«
    »Sir, die schwedischen Kollegen haben uns in die Suppe gespuckt. Sie kooperieren nicht. Wir haben nur ein Foto von seinem Arbeitgeber, sonst nichts. Aber unsere netten Helfer bei den sozialen Netzwerken konnten einen Chatlog aufzeichnen. Es sieht so aus, als ob er versucht, in die Staaten zu kommen. Alles spricht dafür, dass er Vertreter von Anonymous treffen will.«
    Nur mühsam unterdrückte Clark einen Wutanfall. Es war nicht zu fassen. Jetzt nahm dieser kleine Mistkerl auch noch Kontakt mit Anonymous auf. Bei den brillanten Fähigkeiten, die der schwedische Hacker zweifellos besaß, war das eine beängstigende Perspektive.
    »Behalten Sie die europäischen Flughäfen im Auge«, blaffte der CIA-Chef. »Setzen Sie die Aufklärungsdrohnen ein. Derweil kümmere ich mich um unsere sauberen schwedischen Kollegen. Die werden uns kennenlernen!«
    Der Mitarbeiter räusperte sich erneut.
    »Nun ja, ganz so unkooperativ sind die nicht. Wir werten gerade ein Verhör mit einem möglichen Komplizen dieses Hackers aus. Vielleicht kommen wir so weiter. Aber … hm, da ist noch etwas.«
    Clark ballte die Fäuste. Was kam jetzt?
    Die Stimme des Mitarbeiters vibrierte unheilvoll.
    »Sir. Im Büro von Arnström haben wir Unterlagen von Peter Norris gefunden. Wir gehen davon aus, dass er versucht hat, Arnström zu rekrutieren. Das erklärt wohl auch Arnströms Versuch, in unsere Datenbank …«
    Clark riss die Augen auf, als könnte er nicht begreifen, was er da hörte. Norris! Dieser miese Verräter. Der Topverräter der Firma. Clark war außer sich. Diese Geschichte lief ja völlig aus dem Ruder.
    »Schon gut«, brüllte er, »den Rest kann ich mir selber denken!«
    Zornig starrte er in die näher kommenden Wolken. Der Jet hatte seine Flughöhe noch nicht erreicht.
    »Lassen Sie auf der Stelle die Cyborgs auf Arnström programmieren und in New York, Long Island und Manhattan ausschwärmen! Sie müssen Arnström finden, verstanden? Noch eine Panne, und es werden Köpfe rollen, das verspreche ich Ihnen!«
    »Jawohl, Sir.«
    Ohne sich zu verabschieden, beendete Clark das Gespräch und schleuderte das Headset von sich.
    »Du verdammter Verräter«, stieß er hervor. »Rekrutierst halbe Kinder für deine schmutzigen Spiele!«
    Er klappte seinen Laptop auf und klickte die Akte von Peter Norris an. Wie weit war dieser Mistkerl gegangen? Reichte es nicht, dass er mit dem Verrat seiner Operationen in Lateinamerika Millionen von Dollar verbrannt und etliche Agenten enttarnt hatte? Norris’ möglicher Tod konnte Clark nur wenig trösten. Er hatte den Verdacht, dass dieser einstige Topagent immer noch im Hintergrund die Strippen zog. Eine unberechenbare Gefahr, wie sich nun bestätigte. Er knallte seinen Laptop zu. Jetzt brauchte er einen Whisky.
    Über eine Taste in seiner Sitzlehne gab er ein Signal an die Flugbegleiterin, die vorn neben dem Piloten saß. Eigentlich durfte sie während der Startphase gar nicht aufstehen. Doch das war Clark völlig egal.
    »Einen doppelten Whisky auf Eis«, brüllte er sie an, als sie heranhuschte.
    Erschrocken stob die Flugbegleiterin davon. Sie war noch jung, fast ein Teenager, mit einem blonden Lockenkopf.
    Ärgerlich boxte der CIA-Chef in den Sitz vor ihm. Das größte Problem war, dass Norris vielleicht immer noch Sympathisanten in der Firma hatte. Womöglich hatte er Zugang zu Informationen, die gerade jetzt unter keinen Umständen an die Öffentlichkeit geraten durften. Eines aber stand fest: Dieser Nerd aus Stockholm war eine digitale Zeitbombe, die auf der Stelle entschärft werden musste.

KAPITEL 14
JFK AIRPORT – NEW YORK CITY
    Menschenmassen drängten sich aus den Terminals des JFK Airports

Weitere Kostenlose Bücher