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Silenus: Thriller (German Edition)

Silenus: Thriller (German Edition)

Titel: Silenus: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jackson Bennett
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beschaffen, Mylady. Ich möchte es Euch als ein Geschenk zum Zeichen meines guten Willens überreichen und wünsche mir, dass es das Gleiche in Euch zu erwecken vermag.«
    Jedes Porzellangesicht richtete sich auf die Flasche. Die Angehörigen der Truppe schauten sich unbehaglich um, nur Silenus sah ausschließlich die Dame des Hauses an.
    Dann ließ er die Flasche wieder in seine Tasche gleiten, die ihren Schimmer vor der Außenwelt verbarg. Ihre Gastgeberin seufzte bestürzt. »Doch wenn Ihr mir keinen guten Willen entgegenbringen könnt, dann muss ich akzeptieren, dass solch eine Geste vergebens wäre«, fügte er hinzu. »In diesem Fall werden meine Begleiter und ich uns zurückziehen und Euch in Frieden lassen.« Er verbeugte sich erneut und wandte sich zum Gehen.
    »Warte«, rief die Dame.
    Er hielt inne und drehte sich langsam wieder zu ihr um.
    »Es gibt nur noch drei bekannte Flaschen Uisce Beatha auf der Welt«, sagte die Dame leise. »Wie konntest du … Woher hast du …«
    George fiel auf, dass dies eine andere Menge war als die, die sein Vater ihm genannt hatte, und er sah, dass ihre Worte Silenus überraschten und ärgerten, dennoch sagte er: »Es ist nicht von Bedeutung, woher ich es habe. Von Bedeutung ist allein die Erschütterung darüber, dass meine Gabe derart brüsk zurückgewiesen wird.«
    »Ich … würde ein derartiges Geschenk nicht zurückweisen. Das wäre … unhöflich.« George erkannte, dass sie äußerst angestrengt nachdachte. »Was wünschst du als Gegenleistung?«
    »Was sollte ich mir wünschen?«, fragte Silenus, als hätten ihre Worte ihn gekränkt. »Eure bedingungslose Freundschaft. Doch wenn Ihr sie mir nicht schenken wollt, dann gäbe ich mich mit einem Versprechen zufrieden.«
    »Einem Versprechen?«
    »Ja. Würdet Ihr versprechen, mir nie übelzuwollen, um Vergeltung für das zu üben, was Eurer Mutter widerfahren ist, so würde mich das zutiefst erfreuen.«
    All die Blicke der Elfen wanderten von Silenus’ Tasche zu der Dame des Hauses. Sie dachte noch einige Minuten länger nach, doch ihre Antwort konnte George nicht überraschen. »Gut«, stimmte sie zu.
    »Natürlich benötige ich auch Eure Hilfe in einer weiteren Angelegenheit«, sagte Silenus. »Es ist nur eine sehr kleine Belanglosigkeit, das verspreche ich Euch. Ich wäre viel eher bereit, mich von diesem wertvollen Geschenk zu trennen, könnte ich in dieser Sache auf Eure Hilfe zählen.«
    »Verdammt sollst du sein«, verwünschte ihn die Dame. »Wenn du diese Flasche nicht hättest …«
    »Wenn ich sie nicht hätte«, sagte Silenus. »Aber ich habe sie. Es ist nur eine ganz einfache Sache, nichts von Bedeutung. Könnt Ihr Euch durchringen, mir bereitwillig zu helfen?«
    Sie seufzte. »Also gut. Ich sehe, du hast mich geschlagen. Ich kann. Bereitwillig.«
    »Hervorragend«, sagte Silenus, trat näher, kniete vor ihr und hielt ihr mit gesenktem Kopf die Flasche hin. Die Dame nahm sie an sich, und die Glut im Inneren ließ ihre weiß gekleidete Gestalt unverkennbar erstrahlen, während sie die Flasche liebevoll anblickte. Sie hielt sie nahe an den Körper, roch an ihrem Korken und erschauerte.
    »Seit den Anfangstagen wurde er bei keiner Festlichkeit mehr gekostet«, sagte sie sanft. »Als der Hof meiner Mutter machtvoll und die ganze Welt jung und schön war, tranken wir dies einmal im Jahr zur Sonnenwende und schauten der untergehenden Sonne zu. Sie hielt meine Hand, als wäre ich noch ein kleines Mädchen.« Sie verstaute die Flasche in den Falten ihres weißen Kleides. »Aber jene Tage sind nun vergangen.« Sie wandte sich wieder an Silenus. »Würdest du nun umgehend mit der Planung der kleinen Pflicht beginnen, die du mir auferlegt hast?«
    »Nun … ich glaube, das ist nicht nötig«, sagte er. »Meine Künstler und ich beabsichtigten, Euch nun das andere, wahrlich wertvolle Geschenk darzubieten, das wir haben …«
    »Unterhaltung«, sagte die Dame rundheraus. »Ja, das habe ich alles schon einmal gehört. Bitte, überspring die Theatralik. Sie entströmt dir so oder so mit jedem Wort.« Sie erhob sich. Sie war ein beeindruckend großes Wesen, und als sie näher kam, musste George unwillkürlich an eine große, mit Schnee bedeckte Kiefer denken. Sie blickte auf George und Colette herab. »Aber wer sind diese beiden reizenden Engelchen an deiner Seite? Ich habe sie zuvor noch nicht gesehen.«
    »Die?«, fragte Silenus. »Sie sind Gehilfen. Schausteller. Nicht von Bedeutung.«
    »Nicht von Bedeutung?«,

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