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Silver Dragons 01 - Ein brandheisses Date

Silver Dragons 01 - Ein brandheisses Date

Titel: Silver Dragons 01 - Ein brandheisses Date Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MacAlister Katie
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genug, um in einem Prozess verurteilt zu werden. Allerdings fragte ich mich, warum sich niemand die Mühe gemacht hatte, mich zu wecken. Wahrscheinlich war die Antwort darauf nicht schmeichelhaft.
    Irgendwann brachte Tej mir etwas zu essen, aber ich hatte keinen Appetit. Da mein Zimmer kein Fenster hatte, wusste ich nicht einmal, ob Tag oder Nacht war. Ich überlegte, ob ich mich wieder in die Schattenwelt begeben sollte, aber das war keine Lösung.
    Etwa vier Stunden später ging die Tür zu meiner Zelle auf. Überrascht blickte ich der Person entgegen, die hineingeschoben wurde.
    »… weißt du, wer ich bin? Ich bin eine Najade, du Idiot! Ein Mitglied der Schwesternschaft der Hydriaden! Du kannst mich nicht einsperren!«
    Die Tür schlug hinter Cyrene zu.
    Ich sprang auf. »Was um alles in der Welt machst du hier?«, fragte ich entgeistert.
    »Schscht«, erwiderte sie. Dann hämmerte sie mit beiden Fäusten gegen die Tür und schrie: »Ich verlange das Komitee zu sprechen! Sie können mich nicht so behandeln! Ich bin ein Wasserwesen! Ich habe Rechte!«
    »Cy?«
    Sie schlug ein letztes Mal mit der Faust gegen die Tür, dann drehte sie sich zufrieden zu mir um. »Das ist fabelhaft! Es tut mir leid, Mayling, du weißt ja, dass ich dich aufrichtig liebe, aber das hier macht wesentlich mehr Spaß, als sich in Bäumen zu verstecken. Ich habe sehr überzeugend geklungen, was? Wahrscheinlich hätte ich nach deiner Erschaffung in Hollywood bleiben sollen, aber Magoth war so unangenehm, und … na ja, du weißt ja. Aber das hier ist wirklich mein Ding! Ich bin ein Naturtalent, findest du nicht auch?«
    Ich lehnte mich gegen die Wand und verschränkte die Arme. »Ich nehme an, du hast einen Plan. Einen Plan, zu dem du dich einsperren lassen musstest?«
    »Ah, sieh mal einer an! Ich habe Drake gesagt, dass du es sofort begreifen würdest, aber er hatte seine Zweifel.«
    »Drake?« Ich richtete mich auf. »Ist Gabriel bei ihm? Hat er meine Nachricht bekommen?«
    »Natürlich. Deshalb bin ich doch hier. Gibt es hier keinen Stuhl?«, fragte sie stirnrunzelnd.
    »Nein. Warum genau bist du denn hier? Ist Gabriel in der Lage, mich vor Akasha zu bewahren? Wird er das Urteil anfechten?«
    »Nein, besser noch«, erwiderte sie lächelnd. Sie blickte sich rasch um, dann beugte sie sich dicht zu mir und flüsterte: »Wir werden dich hier heraushauen.«
    »Mich heraushauen …« Ich schloss einen Moment lang die Augen. »Du hast zu viele Western gesehen. Heutzutage bricht niemand mehr aus dem Gefängnis aus. Vor allem nicht, wenn es vom Komitee des Au-delà bewacht wird.«
    »Deshalb ist ja der Plan so unglaublich gerissen«, sagte sie und drückte meinen Arm. »Sie erwarten alle, dass du versuchst auszubrechen – aber dass wir dich hier herausholen, damit rechnet niemand.«
    »Oh«, sagte ich und rutschte an der Wand auf den Boden. »Das muss ja schiefgehen. Du hast dir diesen Plan nicht etwa selber ausgedacht, oder?« Ich blickte sie misstrauisch an.
    Sie warf mir einen beleidigten Blick zu. »Jetzt sei nicht immer so negativ. Gabriel hat sich den Plan ausgedacht, und Drake und ich helfen ihm. Ich bin der Köder, verstehst du?«
    »Ja, klar. Und was ist das für ein grandioser Plan?«
    Sie presste die Lippen zusammen. »Das darf ich dir nicht sagen.«
    »Warum nicht?«
    »Hier könnten ja Wanzen sein. Sie sollen doch nichts von unseren Plänen wissen.«
    »Wenn sie uns belauschen, wissen sie ja jetzt sowieso schon, dass wir etwas vorhaben«, erwiderte ich.
    »Ja, aber nicht, was«, sagte sie und entledigte sich ihres Jacketts, gefolgt von ihrer Bluse, ihren Schuhen, der Jeans und den glitzernden rosa Socken, die sie so gerne trug, obwohl sie besser zu einer Zwölfjährigen gepasst hätten.
    Verwirrt schaute ich ihrem Striptease zu, plötzlich jedoch kam mir ein Gedanke.
    »Du meinst doch nicht …«
    »Schscht«, sagte sie und zog sich den Schal vom Kopf, mit dem sie ihre Haare zurückhielt. »Wanzen.«
    Ich überlegte einen Moment. Der Plan, den Gabriel sich offenbar ausgedacht hatte, gefiel mir zwar nicht, aber ich hatte keine Alternative. Ich zog mich aus.
    Eine halbe Stunde später öffnete Tej die Tür. »Cyrene Northcott? Sie können jetzt zum Komitee kommen.«
    Ich ignorierte Cyrene, die in meinen Sachen in der Ecke kauerte, und trat zur Tür. Zwar war ich mir nicht sicher, ob überhaupt jemand auf den Trick hereinfallen würde, zumal Cyrenes Haare ein bisschen länger waren als meine, aber Tej warf mir keinen zweiten Blick zu,

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