Silver Dragons 01 - Ein brandheisses Date
anzuzweifeln? Ich bin noch nie so beleidigt worden!«
»Es ist nicht als Beleidigung gemeint«, erwiderte Kostich besänftigend. »Eher als Überprüfung …«
»Na gut!«, brüllte ich und schlug mit beiden Händen auf die Tischplatte. »Ich soll beweisen, dass ich eine Najade bin? Soll ich Wasser beschwören, um Ihnen, einem Magier, der nichts von den Elementen versteht, meinen Wert zu beweisen? Wollen Sie das?« Ich hob die Hände. »Na gut! Ich werde Wasser beschwören, und zwar so viel Wasser, dass dieses lächerliche Zimmer überflutet wird und Sie mit ihm! Und wenn Ihnen das Wasser bis zum Hals steht und Sie nach Luft schnappen, dann glauben Sie mir vielleicht!«
»Warten Sie!«, unterbrach Monish. Er blickte nervös von Kostich zu mir. »Äh … bei allem gebotenen Respekt, Sir, ich glaube, so ein extremer Akt ist nicht notwendig. Dieses Zimmer kann solche Wassermassen nicht aufnehmen.«
Kostich kniff die Augen zusammen, aber bevor er antworten konnte, flog die Tür auf. Mein Herz machte einen Satz, als ich Gabriel sah, der, begleitet von Drake und seinen beiden Leibwächtern, hereinstürmte.
»Ich verlange, dass meine Gefährtin freigelassen wird«, knurrte Gabriel. Sein Blick glitt so gleichgültig über mich hinweg, dass ich einen Augenblick lang glaubte, er würde mich nicht erkennen, aber ich verwarf diesen Gedanken sofort wieder.
»Es wurde aber auch Zeit, dass du kommst«, erklärte ich und warf einmal mehr den Kopf zurück.
»Halt den Mund, Frau!«, fuhr er mich an, ohne seinen Blick von Dr. Kostich zu wenden.
Einen Moment lang erschreckte mich die Wut in seiner Stimme. Was für eine Rolle sollte ich als Cyrene spielen? Die Unterwürfige? Nein, das war nicht Cyrene. Sollte ich schweigen und ihm das Reden überlassen? Nein, das sah Cyrene auch nicht ähnlich. Wenn sie sich über irgendetwas aufregte, erfuhr die ganze Welt davon.
Ich ergriff den Stapel Papiere auf dem Tisch vor mir und warf ihn nach Gabriel. »Halt den Mund? Halt den Mund? Ich bin die Einzige, die sich überhaupt darum gekümmert hat, dass May entlassen wird, du großer … großer … Drache! Wag es nicht, mir den Mund zu verbieten! Ich verlange, dass Sie mir zuhören und nicht ihm«, sagte ich zu Monish.
Er schnalzte mit der Zunge und wies den Büroboten an, die Papiere aufzuheben.
»Sprich nicht so mit mir!«, brüllte Gabriel. Er packte meinen Arm und zerrte mich zurück. Seine Augen sprühten Feuer.
Erneut ergriff ich einen Stapel Papiere und warf sie ihm an den Kopf. »Ich spreche mit dir, wie ich will. Du bist ja nicht mein Gefährte, den Göttern sei Dank. Immer machst du Ärger. Wahrscheinlich bist du überhaupt schuld, dass die arme May im Gefängnis sitzt.«
»Und du bist eine Gefahr für dich und andere. Du wirst von nun an May nur noch sehen, wenn ich dabei bin.«
»Oh!«, schrie ich und griff nach dem Wasserkrug, der vor Dr. Kostich stand.
»Schluss jetzt!«, schrie Kostich, hochrot im Gesicht vor Wut. »Dieses Benehmen ist unerhört. Wachtmeister, schaffen Sie diese Frau aus meinen Augen.«
»So lasse ich mich nicht behandeln«, schrie ich und goss das Wasser über den kleinen Mann, der die Papiere aufhob. »Sie werden noch von mir hören, Magier. Die Schwesternschaft wird ebenso davon erfahren wie der Rat der Elementalisten! Ich verlange Gerechtigkeit.«
Ich drehte mich auf dem Absatz um und marschierte hocherhobenen Hauptes aus dem Zimmer. Der klatschnasse Wachtmeister rannte hinter mir her. Drake, der die ganze Zeit geschwiegen hatte, zog eine Augenbraue hoch, als ich wütend an ihm vorbeirauschte.
»Was Ihre Forderungen angeht, Tauhou …«, sagte Kostich, aber den Rest hörte ich nicht mehr. Der Wachtmeister fasste mich nicht an. Er scheuchte mich hastig die Treppe hinunter und aus dem Gebäude heraus, wobei er murmelte, ich solle nur wiederkommen, wenn ich gerufen würde.
Ich schnaubte empört, als er wieder ins Haus zurückging, und stieß einen Seufzer der Erleichterung aus, sobald er außer Hörweite war.
Ich war mir nicht sicher, was ich jetzt tun sollte, aber ich brauchte nicht lange zu warten. Ich war erst ein paar Schritte gegangen, als die Drachen aus dem Gebäude gestürmt kamen. Gabriel belegte Monish, der mit dem Wachtmeister den Eingang versperrte, mit Flüchen.
Dicht gefolgt von Drake und den beiden Bodyguards rannte Gabriel an mir vorbei. »Hey!«, schrie ich und lief ihnen nach. »Ich bin noch nicht fertig mit euch!«
Die Männer blieben an einer eleganten
Weitere Kostenlose Bücher