Silver Dragons 02 - Viel Rauch um Nichts-neu-ok-26.12.11
von
Fiat erzählen?«
»Nur, was sie wissen müssen, um uns bei Chuan Ren
zu helfen.«
Wir betraten die geräumige Eingangshalle, und ich
legte meinen Mantel ab. »Findest du, es ist eine gute Idee, sie in die
Angelegenheit zu verwickeln? Drake wird nicht zulassen, dass Aisling sich in
Gefahr begibt. Andererseits weiß ich niemanden sonst, der uns helfen könnte.
Vielleicht könnte ich Magoth zwingen...«
Er unterbrach mich mit einem so leidenschaftlichen
Kuss, dass ich ihn am liebsten auf der Stelle angesprungen hätte.
»Mein tapferes Vögelchen. Gerade wenn ich überzeugt
bin, dass du ohne mich nicht zurechtkommst, fährst du deine Krallen aus, und
ich habe Angst, dass du mir davonfliegst.«
Ich blickte ihn an und rieb unwillkürlich die Hände
an meinen Beinen, um mich zu vergewissern, dass die Krallen nicht da waren. Das
Funkeln in seinen Augen erlosch, als ich nicht antwortete.
»Da seid ihr ja!« Aisling tauchte aus einem der
Badezimmer auf. »Drake ist im Salon. Kommt herein und trinkt etwas. Das habt
ihr nach all dem Mist, den Fiat verzapft hat, bestimmt nötig. Ich könnte auch
einen Drink vertragen, aber ich darf ja nur Saft trinken. Aber ihr braucht
dieses Schicksal ja nicht mit mir zu teilen.«
»Ich könnte auch was vertragen«, erklärte Jim, der
ihr Wohnzimmer gefolgt war. »Ich habe einen richtig blöden Geschmack im Mund.
Scotch on die rocks, István. Einen doppelten.«
»Du lässt deinen Dämon trinken?«, fragte ich.
Gabriel reichte mir ein Glas Drachenblut, das nur Drachen ohne tödliche Folgen
trinken konnten.
»Nein, eigentlich nicht«, erwiderte Aisling und
warf ihrem Dämonenhund einen finsteren Blick zu. »Du bekommst auch ein Ginger
Ale, Kumpel.«
»Du bist gemein!«, murrte Jim.
»Ich will nicht unhöflich erscheinen, aber ist das
ein freundschaftlicher Besuch, oder geht es um Drachenangelegenheiten? «,
fragte Aisling. Sie seufzte, als Drake ihr ein Kissen in den Rücken stopfte.
»Wenn ihr über Fiat oder Kostya reden wollt, wäre ich euch dankbar, wenn ihr es
innerhalb der nächsten zwanzig Minuten schaffen würdet.«
»Wieso zwanzig Minuten?«, fragte ich verwirrt.
»Das Baby liegt direkt auf meiner Blase«, erwiderte
Aisling und tätschelte ihren dicken Bauch. »Aber solange die Kleine mir
erlaubt, still zu sitzen, habt ihr meine ungeteilte Aufmerksamkeit.«
»Oh, ich wusste gar, dass ihr über das Geschlecht
Bescheid wisst«, sagte ich. »Ein Mädchen! Wie aufregend!«
»Aisling bekommt einen Jungen«, erklärte Drake und
setzte sich neben seine Frau. »Jeder weiß, dass Mädchen nur Ärger machen. Wir
bekommen einen Sohn.«
»Ha!« Aisling stieß ihm den Ellbogen in die Rippen.
»Da täuschst du dich aber. Mädchen sind völlig unkompliziert. Jungs machen
immer nur Ärger. Wir bekommen eine Tochter, ein süßes Mädchen, das sich von dir
nicht wie im Mittelalter tyrannisieren lässt.«
Drake warf Gabriel einen gequälten Blick zu, der
mich zum Lächeln brachte. »Ich würde dich ja warnen, damit noch zu war ten,
aber ich habe so die Vermutung, dass May einfach ihren Willen durchsetzen wird.
Sie bekommt bestimmt auch absichtlich ein Mädchen, obwohl doch wirklich jeder
weiß, dass männliche Drachen viel leichter zu erziehen sind.«
»Der Vater bestimmt das Geschlecht, das weißt du
doch«, warf Aisling versöhnlich ein. Sie strahlte uns an. »Wollen wir plaudern
oder Drachenangelegenheiten besprechen?«
»Letzteres«, antwortete Gabriel und wandte sich an
Drake.
»Ich muss mit dir über die roten Drachen sprechen.«
»Das habe ich mir schon gedacht«, erwiderte Drake.
»Mir kam Fiats plötzliches Wiederauftauchen sowieso nicht ganz geheuer vor.«
Gabriel berichtete, was Cyrene, Maata und ich in
Fiats Gewölbe erlebt hatten. Als er fertig war, marschierte Drake im Zimmer auf
und ab.
»Drachen gehen viel häufiger auf und ab als andere
Leute«, bemerkte ich zu Aisling.
Sie nickte. »Das ist aufgestaute Energie - sie
müssen sich bewegen, sonst gehen sie in Flammen auf.«
»Warum hast du auf dem sárkány nichts davon
gesagt?«, wollte Drake wissen. Gabriel blickte mich an, und Drake blieb stehen.
»Ah, das Stück Drachenherz. Ja. Ich verstehe. Du
hattest keine andere Wahl.«
»Das verstehe ich nicht.« Aisling blickte verwirrt
von einem zum anderen. »Aber wartet bitte mal kurz, ich muss nur rasch aufs
Töpfchen. Ihr könnt es mir erklären, wenn ich zurück bin.«
Jim blickte mich so gierig an, dass mir ganz
unbehaglich wurde. »Hör auf damit!«, befahl
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