Silver Dragons 02 - Viel Rauch um Nichts-neu-ok-26.12.11
Das gibt uns
Zeit, zuerst miteinander...zu sprechen.«
21
Flammen züngelten an mir empor, aber ich löschte
sie sofort, da ich keine Aufmerksamkeit erregen wollte. »Gabriel, ich glaube,
das ist keine besonders gute Idee...«
»Ich möchte dir etwas zeigen«, flüsterte er in mein
Ohr, als wir vor dem Aufzug standen.
Sein Atem jagte mir einen Schauer des Verlangens
über den Rücken. Ich ballte die Fäuste, damit mir die Krallen nicht aus den
Fingerspitzen schossen, und kämpfte um meine Selbstbeherrschung.
Gabriel, Tipene und Maata redeten über Fiat, als
wir zur Suite gingen. Ich stolperte hinter ihnen her. Mir war übel vor Angst,
die Kontrolle über mich zu verlieren.
Als sich die Schlafzimmertür hinter uns schloss,
erwartete ich fast, dass Gabriel sofort über mich herfallen würde, aber er ließ
meine Hand los und trat zu einem Tresor, der in die Wand eingelassen war. Leise
pfeifend drehte er den Knopf.
»Gabriel, ich glaube, wir müssen miteinander
sprechen«, sagte ich, fest entschlossen, ihm zu gestehen, warum ich keine Liebe
mit ihm machen wollte.
»Ja, gewiss. Aber meine Mutter hat mich daran
erinnert, dass ich dir noch etwas schenken muss.«
»Was denn schenken?«, fragte ich neugierig. Ich
spähte ihm über die Schulter. Im Safe lagen mehrere schwarze Lederschachteln.
Eine davon zog er heraus.
»Ah, da ist sie ja. In der Familie meiner Mutter
ist es Tradition, dass der Mann seiner Braut eine Halskette schenkt. Diese hier
hat meiner Ururgrossmutter gehört. Sie wird dir gefallen. Sie ist aus Gold.«
Er öffnete die Schachtel, und sofort schlug mir der
Geruch von Gold entgegen. Er war viel stärker als der Goldstaub, den Gabriel
schon einmal verwendet hatte, und ich hatte das Gefühl, mir stünden die Haare
zu Berge, als der sinnliche Geruch des Goldes mir in alle Poren drang. Ich riss
mir die Kleider vom Leib, schlang meine Arme um Gabriel und rieb mich an ihm,
als sei mein Körper eine einzige erogene Zone geworden.
»Gold«, sagte ich schnurrend vor Lust, als die
dünnen viereckigen Plättchen, die an der feinen Kette aufgereiht waren, über
meine nackte Haut glitten.
Gabriel lächelte wissend. »Ich dachte mir schon,
dass es dir gefällt. Es prickelt so schön auf der Haut, oder?«
Ich leckte an ihm. »Ich möchte es auf dir
verreiben.«
Schon im nächsten Augenblick war auch er nackt, und
in seinen Augen loderte ein Feuer. »Ich möchte mich lieber an dir reiben. Oder
nein, an beidem vielleicht, an dir und an dem Gold.«
»Mmm.« Ich zog das goldene Kettchen über sein
Schlüsselbein und küsste die Spur des Goldes, das ebenso erregend war wie
Gabriel. Ich wollte ihn, jetzt, sofort, und nichts und niemand würde mich
aufhalten. Mit dem Gold und ihm als meinem Gefährten konnte das ja nur so
enden.
Ich schrie vor Lust, als er in mich eindrang, und
bog mich ihm entgegen. Unsere silbernen Schuppen rieben sich aneinander, und
ich konnte an nichts anderes mehr denken als an die Vereinigung unserer Körper.
Der letzte Rest meines Ichs wehrte sich jedoch gegen die völlige Hingabe, und
einen winzigen Moment lang löste ich mich von Gabriel.
»Mayling, hör jetzt nicht auf«, murmelte er und
saugte an meiner Brust. Ich ritt ihn, und meine Hüften bewegten sich im
Einklang mit seinen. Die Luft schien zu tremolieren, so schön war unser Akt.
Aber er war nicht wirklich schön, weil eigentlich nicht ich es war, die auf ihm
saß. Mit einem Schmerzensschrei riss ich mich von ihm los und wich zurück, die
Arme um mich geschlungen.
»May?« Gabriel blickte mich verwirrt an. »Was ist
los?«
Ich sank auf die Knie, wiegte mich hin und her vor
Schmerz und Verwirrung. Ich wusste nicht mehr, was ich wollte, wusste noch nicht
einmal mehr, ob meine Gedanken meine eigenen waren.
»Bitte, mein kleiner Vogel. Sag mir, was ich getan
habe.«
Gabriel legte mir die Hände auf die Knie, während
ich hin und her schaukelte und mir verzweifelt wünschte, alles wäre anders.
»May. Bitte.«
Seine Stimme klang schmerzerfüllt. Er glaubte, er
hätte etwas falsch gemacht, und das durfte ich nicht zulassen.
»Leg die Kette weg«, sagte ich, weil ihr Duft mich
fast vor Lust um den Verstand brachte. Stumm legte er sie in die Schachtel
zurück und verschloss sie wieder im Safe.
»Es ist das Stück Drachenherz«, sagte ich und
blickte ihn an.
Mein Herz tat so weh, dass ich glaubte, es würde
zerbrechen.
Gabriel runzelte die Stirn. »Machst du dir immer
noch Sorgen deswegen? Ich habe dir doch gesagt, dass du
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