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Silver - Erbe der Nacht (German Edition)

Silver - Erbe der Nacht (German Edition)

Titel: Silver - Erbe der Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asia Greenhorn
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Eleri war nicht die Einzige, der das auffiel.
    »Sie fühlt sich nicht wohl.«
    Trevor begriff, dass es keinen Sinn hatte, in Gareth zu dringen. Als er aufstand und zum Tresen zurückkehrte, wandte sich Eleri an ihren Bruder.
    »Ich dachte, das sei bloß eine Ausrede gewesen, um heute Abend zu Hause zu bleiben …«
    Gareth schnaubte. »Du hast sie offensichtlich heute noch nicht gesehen. Ich habe ihr nicht mal gesagt, dass wir hierherkommen.«
    Winter wälzte sich im Bett, die Decke eng um den Körper geschlungen, der Hautkontakt war eine Wohltat.
    Ein anderer, aber diesmal ein vertrauter Traum.
    Gareth und Eleri mit Trevor im Pub.
    Die Musik übertönte ihre Worte, die Lautsprecheranlage des Manaros war voll aufgedreht.
    Sie kannte den Song, obwohl der Titel ihr nicht in den Sinn kam.
    Eleri liebt diesen Song …
    Sie schaute ihren Freunden zu, war einfach nur glücklich, eine so arglose Szene zu sehen.
    Das gemütliche Schummerlicht im Pub tat ihr gut.
    Ein ruhiger Traum war genau das, was sie brauchte …
    »Ich hab sie nicht zu Gesicht bekommen. Sie hat die Mansarde den ganzen Tag nicht verlassen.« Eleri fuhr sich mit der Hand über die Stirn, um eine rebellische Locke zu vertreiben. »Sie ist in letzter Zeit …«
    Sie suchte nach dem richtigen Wort und presste die Lippen zusammen.
    »Komisch?«, beendete Gareth ihren Satz.
    Das Mädchen nickte.
    »Es ist bestimmt nicht leicht für sie.« Eleri fand nicht die richtigen Worte, deshalb sagte sie es einfach ganz direkt. »Vielleicht hat es damit zu tun … was sie ist?«
    Gareth straffte die Schultern. »Der Meinung ist auch Llewelyn, glaube ich.«
    Eleri schwieg, verunsichert. Sie hatten noch nie so offen darüber gesprochen, aber sie ertrug es nicht mehr, ihren Bruder in dieser Verfassung zu sehen.
    »Hast du nie daran gedacht, sie aufzugeben?«
    Gareth erstarrte.
    Dafür ist es schon zu spät , dachte er traurig. Er legte seiner Schwester einen Arm um die Schulter und drückte ihr einen Kuss auf ihre goldblonden Haare.
    »Thema beendet, Ellie«, sagte er dann mit seinem typischen schiefen Lächeln.
    Sie antwortete mit demselben Gesichtsausdruck. »Okay. Dann sollten wir jetzt ein bisschen feiern!«
    Damit stand sie auf und ging zu einer Gruppe am anderen Ende des Raums.
    Der Klingelton einer eingehenden SMS weckte Winter, sie tastete nach dem Handy und las die Nachricht.
    »Wir sind alle im Manaros«, schrieb Gareth. »Ruh dich aus, morgen müssen wir in die Schule.«
    Auf ihrem Gesicht zeigte sich ein Lächeln.
    ›Wir sind alle im Manaros …‹
    Unmittelbar danach fühlte sie jedoch Beunruhigung in sich aufsteigen.
    Genau wie im Traum , wurde sie sich bewusst.
    Sie dachte wieder an das Schummerlicht im Pub, an die vielen klar erkennbaren Einzelheiten, die sich ihr eingeprägt hatten, an die Musik, die Bässe, die in ihrer Brust wummerten. Sogar den Geruch des Lokals hatte sie noch in der Nase.
    Warum habe ich das geträumt?
    Bei dem Jungen von Shildon hatte sie geglaubt, dass ihre innere Verbindung mit den Vampiren der Grund gewesen sei, doch jetzt … nachdem sie sogar im Wald aufgewacht war …
    Was geschieht mit mir?
    Plötzlich hatte sie Angst, wieder einzuschlafen.
    Während ihr die Augen erneut zufielen, schwer vor Müdigkeit, drückte sie ganz fest den Kristallanhänger in ihrer Hand. Ihr Vater hatte ihn geschaffen, damit er sie beschützte.
    Sie klammerte sich an diesen Gedanken und versuchte, sich zu beruhigen. Dann lief ihr auf einmal ein beunruhigender Schauer über den Rücken.
    Nachdem sie ihre Freunde verabschiedet hatte, blieb das blonde Mädchen kurz an der Straßenecke stehen, nicht weit vom einzigen Pub in Cae Mefus entfernt.
    Die geräuschlose Gestalt, die sie beobachtete, eine junge Vampirin mit raspelkurzen Haaren und einem jungenhaften Körper, machte vorsichtig ein paar Schritte auf sie zu, wobei sie darauf achtete, nicht gesehen zu werden.
    Obwohl sie sich im dicht bevölkerten Zentrum befanden, machte das Mädchen mit der hellen Haut und den rosa Wangen einen verletzlichen Eindruck. Der primitive und brennende Instinkt, den die Beobachterin bis zu diesem Moment zu unterdrücken vermocht hatte, loderte nun unkontrolliert auf.
    Der DURST brannte in ihrer Kehle, sie erinnerte sich nicht, ihn jemals so stark gespürt zu haben. Sie musste ihn augenblicklich löschen, sie konnte an nichts anderes mehr denken. Bis vor einem Augenblick hatte sie im Sinn gehabt, einer Gruppe von Jugendlichen zu folgen, die das Pub verließen, und in einer

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