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Silver - Erbe der Nacht (German Edition)

Silver - Erbe der Nacht (German Edition)

Titel: Silver - Erbe der Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asia Greenhorn
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Blick auswich.
    Sie schaute auf ihre Hände, ungläubig und unschlüssig. Ein Teil von ihr wünschte sich, dass ihre Finger sich wieder berühren würden, und gleichzeitig stieß der Gedanke sie beinahe ab.
    Was ist los mit dir, Win?
    Rhys war verliebt in sie, er würde ihr nie wehtun. Der DURST war Teil seiner Natur, aber es gab keinen Grund, Angst davor zu haben …
    Doch das war nicht das eigentliche Problem.
    Was sie verspürte war nicht Angst, nicht mehr. Es war ein Gefühl brennender Wut. Sie hatte sich als Beute gefühlt und das konnte sie nicht akzeptieren. Sie war nicht einfach verletzt, sondern es war, als ob ein unbekannter Instinkt sie aufgefordert hätte, sich zu widersetzen.
    Ohne sich umzudrehen, ging sie zur Schotterstraße zurück und lief nach Hause, zu den Chiplins.
    G areth war unruhig.
    In den Klubsitz der Nox einzudringen, war einfach gewesen, doch als er jetzt heimlich die Bücher ihrer Bibliothek anschaute, hatte er den Eindruck, zu weit gegangen zu sein, die Nase in Geheimnisse zu stecken, die ihn nichts angingen.
    Aber sie betreffen Win , sagte er sich immer wieder, um sich zu überzeugen.
    Er wusste weder genau, was er eigentlich suchte, noch, wie er seine Anwesenheit rechtfertigen sollte, wenn er überrascht würde, aber er hatte es satt, Winter jede Nacht in ihren Albträumen schreien zu hören.
    ›Bilde dir nicht ein, sie sei menschlich‹, hatte Rhys Llewelyn gesagt. Und das war vermutlich ein guter Ratschlag gewesen.
    Draußen vor dem Fenster wurde das Licht langsam schwächer. In weniger als einer Stunde würde es dunkel sein, und er hatte noch immer nichts gefunden.
    Er ging das Bücherregal entlang und strich mit den Fingern über das dunkle Holz der Regalbretter und die leinengebundenen Buchrücken.
    Hast du erwartet, die medizinische Enzyklopädie der Vampire zu finden? , fragte er sich sarkastisch.
    Irgendetwas in der Art, tatsächlich, aber das war wohl ziemlich naiv gewesen: Die Vampire waren viel zu achtsam und würden nie Beweise ihrer Existenz herumliegen lassen. Deshalb waren all die hier aufbewahrten Bücher Werke über Folklore und Volkstraditionen, Stammbäume und langweilige Jahrbücher, die die Geschichte der Nox und anderer bekannter Familien erzählten.
    Llewelyn … Farland …
    Dann fiel sein Auge auf ein verstaubtes dunkelblaues Buch mit Ledereinband.
    Gareth las die goldenen Lettern: BLACKWOOD.
    Volltreffer! Er hatte gerade noch Zeit, es an sich zu nehmen, als er Schritte im Flur vernahm.
    Er hatte das Fenster sperrangelweit offen gelassen für den Fall, dass er einen Fluchtweg brauchte, doch einfach abzuhauen erschien ihm nun plötzlich als eine feige Geste.
    Er grinste und entschied blitzschnell über seine nächsten Züge.
    Hastig schlug er das Buch auf dem Tisch auf, setzte sich und las mit herausforderndem Blick darin.
    »Das ist Camerons Platz«, erklärte Rhys Llewelyn, als er den Raum betrat.
    Gareth erkannte augenblicklich, dass der Nox schlechter Laune war. Sein Gesichtsausdruck war düster, nervös. Doch wenn er einen schlechten Tag gehabt hatte, war das sein Bier, oder nicht?
    »Tatsächlich?«, erwiderte er und heuchelte echtes Erstaunen.
    Rhys ging nicht darauf ein. Er näherte sich dem Tisch und hob ohne große Umstände das Buch auf, um den Titel zu lesen.
    »Eine interessante Lektüre, aber nicht besonders informativ.« Er ging zum Bücherregal und lehnte sich daran. »Von Winters Vater ist ab Seite 247 die Rede. Meine Unterstreichungen werden deine Lektüre wohl nicht stören …«
    Gareth lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und schaute ihn von der Seite an.
    »Nervt dich das nicht manchmal?«, fragte er, aufrichtig interessiert. »Ich meine, immer der Klassenbeste zu sein?«
    »Ich versichere dir, es ist besser so.«
    Er drehte sich um und nahm ein paar Bücher aus dem Regal.
    »Wie auch immer, dort wirst du nur herausfinden, dass Morgan Blackwood 1807 in der Nähe von Inverness geboren ist, dass er ein Soldier der Loge von Edinburgh war und aufgrund seiner großen Macht von Alaric Lochinvar persönlich ausgebildet wurde. Ich nehme an, du weißt bereits, dass er vor sechzehn Jahren gestorben ist.«
    Gareth lächelte freudlos.
    »Musstest du mir wirklich das Ende versauen?«, fragte er sarkastisch.
    Rhys knallte die Bücher auf den Tisch und spürte Wut in sich aufwallen.
    »Nimm die mit und hau ab.«
    Sie schauten sich feindselig an, dann stand Gareth auf. »Nervt es dich dermaßen, dass ich mir ebenfalls um Winter Sorgen mache? Damit musst

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