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Silver - Erbe der Nacht (German Edition)

Silver - Erbe der Nacht (German Edition)

Titel: Silver - Erbe der Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asia Greenhorn
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verlassenen Ecke auf sie zu lauern. Doch nun konnte sie an nichts anderes mehr denken als an dieses Mädchen.
    Sie kannte ihren Namen, wahrscheinlich hatte sie gehört, wie ihre Freunde sie nannten.
    Schließlich konnte sie nicht mehr widerstehen und rief laut:
    »Eleri …«
    Sie hatte nie besonders viel MACHT besessen, aber diesmal gelang es ihr, ihrer Stimme einen betörenden Tonfall zu verleihen, eine schmeichelnde Vibration.
    »Eleri …«
    Die Faszination des Rufs umfing Eleri und verblüffte sogar die Vampirin. Eine neue Kraft war in ihr.
    Langsam drehte Eleri sich um.
    »Wer ist da?«, fragte sie, mit einer Spur des ihr eigenen Misstrauens in der Stimme. Der Instinkt riet ihr, sich nicht zu bewegen, doch ihre Gedanken wurden bereits langsam benebelt.
    »Komm her … Erkennst du mich nicht?« Dann wisperte die Vampirin erneut ihren Namen. »Komm zu mir, Eleri.«
    Der DURST wühlte in ihren Eingeweiden, das Bedürfnis, ihn zu stillen, verursachte ihr Schwindel, und aus einem unerfindlichen Grund wusste sie, dass in ihren Augen ein silberner Schimmer aufgeleuchtet war.
    Und Eleri kam auf sie zu und wurde von der Dunkelheit verschluckt.
    »Hab keine Angst …«
    Ein Schritt. Und noch ein Schritt.
    Nach und nach entfernte sich die Vampirin vom Manaros. Dabei rief sie weiterhin Eleris Namen, und das Mädchen folgte ihr unnatürlich fügsam.
    Erst als sie ihr zu nah kam, gelang es Eleri, den seltsamen Zauber von sich abzuschütteln. Die Vampirin hatte die Hände nach ihr ausgestreckt, bereit, sie zu packen.
    Eleri sprang zur Seite, rannte davon und bog in eine Gasse ein.
    Winter konnte nicht aufwachen.
    Sie wollte schreien, Eleri vor der Gefahr warnen, doch sie war in ihrem Albtraum gefangen, im Kopf der Vampirin eingesperrt.
    Ihr Herz schlug hämmernd vor Angst, während alle ihre Sinne instinktiv auf den DURST reagierten.
    Ein starker Schmerz in der Kehle und in der Brust fesselte sie an den unbekannten Körper. Sie sah sich auf einer inzwischen nicht mehr asphaltierten Straße, die auf die Felder hinausführte, ihre Freundin verfolgen.
    Der Mond war von den Wolken verdeckt und Eleri stolperte wiederholt, zur Freude der Vampirin.
    Bald würde sie das Mädchen eingeholt haben.
    Winter versuchte zu reagieren. Für ein paar Augenblicke kollidierte ihre Willenskraft mit derjenigen der Vampirin, doch in beiden pulsierte dumpf der Instinkt.
    Die Vampirin wusste, dass die MACHT, die ihre Stimme gerade noch gehabt hatte, ihr nicht mehr zur Verfügung stehen würde.
    Doch sie war auf jeden Fall stärker … Das Mädchen würde nicht entkommen.
    Sie tat einen Sprung nach vorn, um ihr Opfer zu Boden zu werfen, und Eleri stürzte mit einem Schrei zu Boden.
    Das Verlangen der Vampirin nach Blut wuchs mit jedem Moment, sogar ihre Zähne schmerzten, als sie das Zahnfleisch durchstießen.
    Sie packte Eleris goldblonde Haare und zwang sie in eine Körperhaltung, die den Hals freigab. Gierig fuhr sie sich mit der Zunge über die trockenen Lippen und beugte den Kopf mit einem Ruck nach vorn.
    Sie biss zu, fand auf Anhieb die pulsierende Vene, und das Blut strömte in einem warmen Schwall in sie hinein.
    Trinken. Nichts anderes mehr auf der Welt begehrte sie.
    Eleri zwang sich, klarsichtig zu bleiben. Ihre Angreiferin war dermaßen berauscht vom Blut, dass die Spannung vollkommen von ihren Muskeln abgefallen war.
    Das war ihre letzte Chance.
    Sie ballte die Fäuste und versetzte der Vampirin mit aller Kraft einen Schlag auf den Rücken, genau oberhalb der Nieren, sodass sie den Mund aufriss, weil es ihr den Atem verschlug.
    Der unvermittelte Schmerz übertrug sich bis auf Winter, die aufschrie und abrupt aus dem Zauber von Gewalt und Blut gerissen wurde.
    Die Vampirin versuchte, sich erneut dem Hals ihres Opfers zu nähern, dann schien sie wieder zu sich zu kommen. Wankend erhob sie sich und rannte davon, als würde sie fliehen.
    Einen Augenblick später war Winter wieder in ihrem Bett. Ein wildes Zucken schüttelte ihren ganzen Körper. Der Geschmack von Blut erfüllte ihren Mund.
    »El …«, murmelte sie.
    Der Kristallanhänger brannte so stark auf ihrer Brust, dass sie ihn herauszog und über das T-Shirt legte.
    Sie musste Eleri finden. Hastig stand sie auf, griff nach dem Handy und schlüpfte hastig in ihre Trainingshose.
    Beim dritten Versuch ging Gareth dran.
    »Ich dachte, es sei El …«, sagte er.
    »El ist angegriffen worden.«
    »Woher weißt du das?«
    Keine Ahnung, Gareth …
    In ihrer Stimme war jedoch nicht der

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