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Simplify Your Life - Einfacher und Gluecklicher Leben

Titel: Simplify Your Life - Einfacher und Gluecklicher Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion und Werner Kuestenmacher
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kippen, von der Aggression in die Depression, von der Anklage zur Selbstzerfleischung. Weil er die Welt schwarz-weiß sieht, braucht er eine klare Antwort auf die Frage, auf welcher Seite der andere steht.
    Die Lösung:
Stellen Sie an den Anfang Ihres Gesprächs eine eindeutige persönliche Vertrauenserklärung, die Ihre Sorge um den anderen ausdrückt. Bleiben Sie dabei ehrlich, tragen Sie nicht zu dick auf und formulieren Sie ohne Wertung: »Ich mache mir wirklich Gedanken um dich.« »Ich verlasse dich nicht.« Geben Sie Ihren Gefühlen Ausdruck. Erklären Sie Ihre Liebe. Falls der andere Ihr Bekenntnis ablehnt, nicht glaubt oder lächerlich macht – wiederholen |288| Sie es einfach noch einmal. Machen Sie keinen Streit daraus, sondern setzen Sie Ihr Bekenntnis wie einen Pflock in den Boden. Vertrauen Sie darauf, dass nichts Sie umhauen kann und dass der andere Sie braucht, auch wenn er momentan in seinem Zorn gegen Sie gefangen ist.
    M wie Mitgefühl
    Das Dilemma:
Ein Mensch sucht in einer Krise nach Halt, stößt aber häufig alle weg, die ihn lieben. Weil er sich selbst nicht mag, misstraut er helfenden Annäherungsversuchen.
    Die Lösung:
Reagieren Sie mit Empathie –
Mitgefühl
, aber nicht
Mitleid
. Bemühen Sie sich sehr ernsthaft, das Leid des anderen zu verstehen, leiden Sie aber nicht selbst mit, weil Sie sonst keine Stütze mehr für den anderen wären. Bleiben Sie aufrecht, aber gefühlvoll. Versetzen Sie sich in den anderen hinein, bleiben Sie jedoch »bei sich«. Sprechen Sie in dieser angespannten Situation ausnahmsweise nicht in der Ich-Form. Ein Satz wie »Ich weiß genau, wie du dich fühlst« könnte zu der gereizten Replik führen: »Nichts weißt du. Niemand versteht mich.« Dieser Falle entgehen Sie, indem Sie Ihr Mitgefühl in der Du-Form ausdrücken: »Du musst dich wirklich schrecklich fühlen.«
    Wählen Sie möglichst neutrale Begriffe, die keinen Anlass zum Widerspruch bieten. Betonen Sie die schmerzlichen Erfahrungen des anderen, bringen Sie aber nicht Ihre eigenen mit ein – das lenkt nur ab. Suchen Sie (wenn möglich) sanften Körperkontakt. Sobald sich der andere Ihres Mitgefühls sicher ist, kann er sich endlich entspannen.
    |289| W wie Wahrheit
    Das Dilemma:
Die Botschaften eines seelisch angespannten Menschen sind häufig widersprüchlich. Was er mit Worten ausdrückt, passt nicht zum Verhalten. Die schmerzende Seele kann mit erstaunlichem Geschick unlösbare Verstrickungen konstruieren. Der Partner, der helfen will, gerät dadurch in eine ausweglose Situation, in der er sich immer falsch verhält – ganz gleich, was er tut. Ein Beispiel: Eine Frau hat zu ihrem seelischen Schmerz auch große körperliche Schmerzen, weist aber alle Vorschläge ihres Mannes nach medizinischer Hilfe mit dem Argument »Du willst mich nur reparieren lassen!« zurück.
    Die Lösung
: Lassen Sie sich, nachdem Sie Ihre Unterstützung und Ihr Mitgefühl klar ausgedrückt haben, nicht weiter auf der emotionalen Ebene in den Schmerz des anderen hineinziehen. Wenden Sie sich der praktischen Frage zu, wie Ihre angebotene Hilfe konkret aussehen könnte. Das sollte sachlich, aber mit innerer Anteilnahme geschehen. Es geht um die Wahrheit, dass letzten Endes die leidende Person selbst für ihr Leben verantwortlich ist und Sie ihr diese Verantwortung auch zutrauen. Zur Wahrheit gehört auch, dass Sie die Ausweglosigkeit Ihrer eigenen Position beschreiben. Vermeiden Sie dabei Schuldzuweisungen (»Wie hinterhältig von dir, mich in so eine ausweglose Lage zu bringen!«), aber nehmen Sie die Schuld nicht auf sich. Lassen Sie die Schuldfrage stattdessen zwischen sich stehen.
    BMW, M, W, M, B
    Ihre Kommunikation sollte stets alle drei Aspekte enthalten. Vermeiden Sie es aber tunlichst, zu methodisch vorzugehen und »therapeutisch« dabei zu wirken. Es kann nötig sein, B, M oder W noch |290| mehrmals zu wiederholen. Wenn Sie beschuldigt werden mit »Ich bin dir doch egal!«, drücken Sie Ihr Bekenntnis »Ich bin so besorgt um dich« noch einmal aus. Der Seufzer »Du verstehst mich nicht!« ist ein Signal, Ihr Mitgefühl noch einmal zu äußern. Mit der geduldigen Anwendung der BMW-Kommunikation können Sie Ihrem Partner vor allem dann wirkungsvoll helfen, wenn er in einer Opferrolle gefangen ist. Dazu mehr bei der nächsten simplify-Idee.

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simplify-Idee 27
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