Simplify Your Life - Endlich mehr Zeit haben
Umfragen haben ergeben, dass sich an Aufschieberitis leidende Menschen meist scheuen, um Hilfe zu bitten.
Neuorganisation. Strukturieren Sie Ihren großen Stapel Arbeit neu. Teilen Sie Ihren riesigen Haufen in kleine, menschenfreundlichere auf. Schreiben Sie an jeden ein realistisches Datum, an dem Sie ihn erledigen: 13., 16., 17., 18. Februar. Und seien Sie |67| kreativ! Alles, womit Sie sich selbst überlisten könnten, ist erlaubt: Vielleicht sollten Sie einen anderen Arbeitsplatz in Ihrer Wohnung ausprobieren, eine neue Arbeitsmethode oder auch nur ein neues Schreibgerät.
Aufräumen . Dieses Ich-müsste-eigentlich-Syndrom produziert fast immer Papierstapel und anderes sichtbares Chaos. Solange Ihre horizontalen Flächen überquellen von Unerledigtem, kommen Sie aus dem Hamsterrad nicht heraus. Krempeln Sie deswegen Ihre Ärmel hoch, entsorgen Sie alles Überflüssige großzügig und bringen Sie den Rest sinnvoll unter! Warten Sie nicht auf die wunderbare Phase, in der Sie »endlich einmal Zeit« zum Entrümpeln haben. Dieser Zeitpunkt kommt nie. Räumen Sie dann auf, wenn es am meisten bringt: mitten in der größten Belastung, im ärgsten Stress oder in der schlimmsten Zeitnot. Zum Schluss gönnen Sie sich ein paar frische Blumen, Kerzen, Bilder, Duftlampen, Musik oder was immer Ihnen gut tut.
|68| Innovation . Schaffen Sie Neues. Erfinden Sie etwa eine Art von Schulaufgabe, die weniger Arbeit macht. Ein »Geht nicht« gibt es auch hier nicht! Bilden Sie Zweiergruppen, bei der einer die Arbeit des anderen liest, wie ein Redakteur. So bewerten sich die Schüler untereinander. Sie sind bestimmt nicht der erste Mensch, der dieses Problem hat. Hören Sie sich um oder recherchieren Sie im Internet nach Methoden, Tricks und Kniffen anderer.
Ihren Körper erleben . Viel Frust und Aufschieberitis entstehen durch zu wenig Bewegung und Fitness. Sie würden gern mal spazieren gehen, wandern, Radfahren, Schwimmen …, aber natürlich fehlt Ihnen die Zeit dafür, denn eigentlich müssten Sie ja Ihre Arbeit erledigen. Das ist ein Teufelskreis, der sich allerdings relativ leicht durchbrechen lässt. Wann immer Sie einen Hänger haben, gehen Sie an die frische Luft, und zwar sofort! Nach guter körperlicher Betätigung verdoppelt sich Ihre Leistungsfähigkeit.
|69| Das simplify-Zeitplanbuch
Termine, Verabredungen, Adressen, Telefonnummern, To-do-Listen, Ideen, Notizen – benden Sie die Zettelwirtschaft, indem Sie alle entsprechenden Papierchen in einem Zeitplanbuch zusammenfassen. Oder ersetzen Sie das eine oder andere Stück Papier durch Elektronik. Wie Sie die Hilfsmittel für Ihre Zeitplanung einfach und effektiv nutzen, verraten wir Ihnen in diesem Kapitel. Doch vorerst müssen Sie der Wahrheit ins Auge blicken: Ihr Kalender hat viel weniger mit Ihrem Leben zu tun, als Sie denken.
Ihr Kalender belügt Sie
»Am nächsten Donnerstag? Moment, ich sehe in meinen Kalender. Ja, da habe ich Zeit.« Ein |70| typisches Beispiel für den Irrweg, auf den Ihr Terminplaner Sie schicken kann. Denn in der Regel zeigt ein Kalender nur Besprechungen, Besuche und andere Termine an – nicht aber die Zeit, die Sie für Ihre eigentliche Arbeit benötigen: Post erledigen, Berichte schreiben, neue Ideen entwickeln oder die Ablage machen. Untersuchungen des Schweizer Zeitexperten René Marchand ergaben, dass der Löwenanteil der produktiven Tätigkeiten außerhalb der Ereignisse geleistet wird, die im Kalender stehen. Die wirklich Wert schöpfenden Zeiten tauchen in einem Terminplaner nie auf. Trotzdem gilt ein Mensch mit einem vollen Kalender als besonders fleißig. In Wirklichkeit hat er seine Zeit nur belegt, nicht aber unbedingt gewinnbringend verbracht.
Veranschlagen Sie daher wie ein Handwerker für jede produktive, geistige, kreative und organisatorische Tätigkeit Arbeitsstunden und tragen Sie diese in Ihrem Kalender ein. Erfassen Sie ehrlich, |71| wie lange Sie für Ihre typischen Tätigkeiten benötigen. Zum Beispiel: eine Seite Bericht verfassen = 40 Minuten; einen Menschen anrufen und ihn zu einer Aufgabe motivieren = 15 Minuten. Nehmen Sie als Grundlage nicht die Glücksfälle, bei denen alles optimal lief (ein vierseitiger Bericht floss Ihnen an einem Glückstag in einer halben Stunde aus der Maschine), sondern den durchschnittlichen Normalfall. Durch Multiplikation der ermittelten Werte erhalten Sie realistische Angaben: Für einen fünfseitigen Bericht brauchen Sie laut obiger Angabe also gut drei ungestörte (!)
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