Simplify Your Life - Endlich mehr Zeit haben
Arbeitsstunden. Um unter acht Menschen zwei oder drei zu finden, die einen Auftrag für Sie übernehmen, sollten Sie gut und gern zwei Stunden einkalkulieren. Rechnen Sie schließlich noch einmal 20 Prozent für Unvorhergesehenes dazu (die Oma ruft an, der Kopierer geht kaputt).
Schreiben Sie diese Aufgaben-Zeiten in Ihren Terminplaner, am besten in einer anderen Farbe. Behandeln Sie diese Zeiten wie einen »richtigen« Termin, also eine Sitzung oder einen Besuch. Wer Aufgaben-Zeiten |72| leichtfertig für andere Tätigkeiten vergibt, muss unweigerlich abends und am Wochenende arbeiten.
Leerer Platz bedeutet nicht »freie Zeit« Wenn Sie den Oktober 2006 in Ihrem Kalender aufschlagen, werden Sie kaum Eintragungen finden. Im Oktober 2006 werden Sie vermutlich aber ebenso viel Arbeit und wenig freie Zeit haben wie jetzt. Viele Menschen akzeptieren unwichtige Termine in der Zukunft, weil sie vor einem leeren Kalender sitzen und der Täuschung erliegen, dann noch viel freie Zeit zu haben.
Füllen Sie als Gegenmittel kommende Monate im Kalender mit dünnen Bleistiftstrichen aus. Blockieren Sie drei bis vier Tage pro Woche, je nach Ihrem durchschnittlichen Bedarf für Aufgaben-Zeiten. Dann sind Sie gezwungen, für einen Termin in der Zukunft die benötigte Zeit durch das Ausradieren des Strichs freizugeben. Damit machen Sie sich deutlich, dass Sie auch für einen Termin in fernerer Zukunft wertvolle |73| Arbeitszeit opfern müssen. Bei elektronischen Organizern können Sie zukünftige Zeiten blockieren, indem Sie einen ganztägigen Termin namens »Arbeitszeit« als »wöchentlich wiederkehrend« definieren.
Kalender sperren sich gegen Privates Fassen Sie auch das Privatleben in Termine (21.30 bis 23.00: Unterhaltung mit meinem Mann). Viele Menschen sträuben sich gegen den Gedanken, das »ganze Leben zu verplanen«. Aber sie akzeptieren dabei stillschweigend, dass für Privates überhaupt keine Zeit mehr bleibt – bis sie eines Tages die Termine bei Anwalt und Scheidungsrichter eintragen müssen.
Natürlich wäre es Unsinn, jedes Gespräch mit den Kindern und jeden Fernsehabend mit der Familie als Termin zu behandeln – vor allem, wenn Ihnen Ihr Beruf regelmäßig freie Abende und Wochenenden gestattet. Wenn das jedoch nicht der Fall ist, sollten Sie pro Woche mindestens zwei private Termine eintragen, die Sie auf jeden Fall einhalten. Das schützt Sie davor, dass für Partnerschaft und |74| Beziehung überhaupt keine Zeit mehr bleibt. Seien Sie dabei möglichst kreativ (»Clara überraschend von der Schule abholen«, »Mit meiner Frau einkaufen gehen, obwohl ich das hasse«). Machen Sie sich einmal klar, wer nicht alles Termine in Ihrem Terminkalender beantragen darf! Und Ihre liebsten Menschen müssen sich mit den Zeitkrümeln zufrieden geben, die dazwischen übrig bleiben?
Volle Kalender fühlen sich zu gut an Ein voller Terminplan gibt vielen Menschen das Gefühl, wichtig zu sein und gebraucht zu werden. Besonders verführerisch ist das in Berufen, bei denen es keine feste Definition gibt, wann »alles erledigt« ist (etwa bei Pfarrern oder Sozialarbeitern). Ein voller Kalender kann aber Ausdruck eines inhaltsleer gewordenen Berufs sein, Zeichen für ein von außen gesteuertes, unzufrieden machendes Leben.
Wenn Ihr Kalender stets besonders voll ist, probieren Sie das Gefühl »leerer Kalender« |75| aus. Notieren Sie einen Monat lang nur die allerwichtigsten speziellen Termine. Versuchen Sie, die wöchentlich wiederkehrenden Verabredungen nicht aufzuschreiben, sondern im Kopf zu behalten. Empfinden Sie Termine nicht als Pflicht, sondern als Abwechslung. Experimentieren Sie und verlassen Sie die gerade Bahn. Zahlen Sie es Ihrem Kalender heim, dass er Sie so lange betrogen hat. Vielleicht gewöhnen Sie sich ja an das Leben ohne Plan und gewinnen eine neue Sicht auf Ihr Leben – nachdem Ihr Kalender Ihnen so lange den freien Blick darauf verstellt hat.
Verwandeln Sie Ihren Kalender in ein Zeitplanbuch
Das falsche Zeitplaninstrument kann Ihre Motivation gewaltig bremsen, das richtige enorm beflügeln. Erweitern Sie zu allererst Ihren Terminkalender um genügend leere Seiten, damit Sie alle Notizen, To-do-Listen, Ideen und was |76| auch immer an dieser einen zentralen Stelle beisammen haben.
Das gelingt am einfachsten, wenn Sie auf ein Zeitplanbuch mit Auswechselblättern umstellen. Die gibt es in unzähligen Varianten. Wenn Sie Ihr Zeitplanbuch stets mit sich führen wollen, probieren Sie es mit
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