sind immer dagegen
sie die Flaschen gesehen!“
„Und sie hat versprochen, nichts der Roberts zu sagen!“
„Obwohl die gute Roberts in ihrer Art auch ein feiner Kerl ist“, sagte Doris.
„Ja, aber gerade jetzt sind wir bei ihr nicht gut angeschrieben, vergesst das nicht, und eine solche Sache würde uns den Rest geben“, meinte Nanni. „Gute alte Kenny!“
Ein Handballspiel – und ein Rätsel
Das mitternächtliche Gelage blieb nicht ohne Folgen. Am nächsten Tag verspürten Nanni, Doris und Vera gewaltiges Bauchzwicken. Frau Roberts schaute sie scharf an.
„Was habt ihr denn gegessen?“, fragte sie.
„Das Gleiche wie die anderen“, antwortete Doris wahrheitsgemäß.
„Dann geht zur Hausmutter und lasst euch eine Arznei geben!“, befahl Frau Roberts. Mit düsteren Gesichtern machten sich die drei auf den Weg. Die Hausmutter hatte in ihrer Apotheke widerliche Heilsäfte stehen und die verabreichte sie äußerst freigiebig. Die Mädchen stöhnten, als sie auch noch den Löffel ablecken mussten.
Dann wurde es Jo und Katrin schlecht; auch sie wurden zur Hausmutter geschickt.
„Ich kenne diese Anzeichen“, sagte die Hausmutter. „Ihr leidet an der Mitternachtsfest-Krankheit! Ihr braucht mir nichts vorzumachen! Wenn ihr euch mitten in der Nacht an Fleischpasteten und Sardinen, an Schokolade und Fruchtsaft gütlich tut, so könnt ihr am nächsten Tag garantiert mit einer ordentlichen Dosis wohlschmeckender Medizin rechnen!“
Die Mädchen starrten sie erschrocken an. Woher wusste sie, dass ein Fest stattgefunden hatte?
„Wer hat es Ihnen gesagt?“, fragte Jo. Sie dachte, dass Frau Kennedy nun doch gepetzt hatte.
„Niemand“, erwiderte die Hausmutter ruhig und stöpselte den Korken auf die riesige Flasche. „Aber schließlich bin ich seit fünfundzwanzig Jahren Hausmutter in einer Mädchenschule und da weiß man schon so manches. Nun geht schon – und starrt mich nicht so an! Ich werde euch nicht verraten. Außerdem ist es unnötig, jemanden wegen eines Mitternachtsfestes zu bestrafen. Die Folgen am nächsten Tag sind Strafe genug.“
Die Mädchen verließen das Zimmer. Jo sah Katrin an. „Mensch, gestern Nacht war ich ganz scharf auf die Fleischpastete und die Sardinen“, sagte sie trübselig. „Doch wenn ich heute nur dran denke, wird mir speiübel.“
Aber bald schon vergaßen alle ihr Bauchweh und das Fest wurde zu einer Legende, von der die ganze Schule sprach. Sogar Linda Turm hörte davon und lachte, als man ihr erzählte, wie zum Schluss noch alle Sachen vom Tisch fielen.
Es war Katrin, die es Linda erzählte. Irgendwie war es seltsam, wie sie sich in den letzten Wochen verändert hatte. Aus dem schüchternen, unbeholfenen Mädchen war eine selbstsichere, glückliche, allseits beliebte Mitschülerin geworden.
In der gleichen Woche sollten Katrin und Nanni in einem wichtigen Handballspiel mitmachen. Nur sie beide waren ausgewählt worden, alle anderen Spielerinnen gehörten der nächsthöheren Klasse an. Zuerst hatte Hanni viel besser gespielt als ihre Schwester, aber bald schon war sie von Nanni übertrumpft worden. Es ging gegen die dritte Klasse einer nahe gelegenen Tagesschule.
„Katrin ist Torhüterin“, sagte Hanni zu Nanni. „Linda hat es ihr heute mitgeteilt. Findest du nicht auch, dass Katrin ganz anders geworden ist? Ich mag sie eigentlich recht gern.“
„Ich auch“, pflichtete Nanni ihr bei. „Außerdem ist sie wirklich großzügig geworden. Gestern hat sie für Vera Gladiolen gekauft und das sind doch so teure Blumen.“
Vera lag im Bett und erholte sich von einer schweren Erkältung. Sie war überrascht und gerührt, als Katrin ihr sechs wunderschöne rosa Gladiolen brachte. Das passte so gar nicht zu Katrin, die immer als geizig gegolten hatte.
In der Woche vor dem Spiel übten sich Katrin und Nanni im Werfen und Fangen. Sie rannten mit dem Ball den Sportplatz entlang und ließen ihn von Hand zu Hand wandern.
„Wenn ich doch nur zwei oder drei Tore werfen könnte!“, sagte Nanni jeden Tag mindestens ein Dutzend Mal. Hilda lachte und Nanni fragte nach dem Grund.
„Ich lache über dich! Wer war noch vor ein paar Wochen viel zu vornehm für Handball? Du! – Wer erklärte, dass Handball ein idiotisches Spiel sei? Du! – Wer wollte nie diesen Sport ausüben? Du! – Darum lache ich. Jetzt muss ich nämlich dasitzen und mir anhören, wie du den ganzen Tag vom Handballspielen schwärmst.“
Nanni lachte nun auch, aber sie wurde rot dabei. „Ich muss richtig dumm
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