sind immer dagegen
hörten sie ein Winseln.
„Ein Hund!“, rief Katrin sofort und suchte die Hecke ab, aus der das Geräusch kam. Sie fand einen kleinen Rauhaar-Terrier, der an Kopf und Brust blutete.
„Er ist angeschossen worden“, schrie Katrin entrüstet. „Das war sicher dieser widerliche Kerl, der Bauer, der hier in der Nähe seinen Hof hat. Er schreit immer, dass er jeden Hund totschießen will, den er auf seinen Weiden erwischt.“
„Was ist denn da so schlimm dran?“, fragte Hanni überrascht.
„In gewisser Weise hat er recht“, klärte Katrin sie auf. „Dort weiden seine Schafe und die bekommen bald Junge. Hunde jagen nun mal gerne Schafe und die geraten dann in Panik. Dabei kann leicht was passieren.“
„Aber diesem armen Hund müssen wir trotzdem helfen“, sagte Hanni. „Was können wir nur tun?“
„Ich nehme ihn mit zur Schule und pflege ihn, bis er wieder gesund ist“, erklärte Katrin bestimmt. Sie war ganz verrückt nach Tieren. Die Zwillinge schauten sie erstaunt an.
„Du darfst den Hund sicher nicht mit in die Schule bringen“, sagte Hanni. „Außerdem müssen wir die Polizei benachrichtigen. Vielleicht macht sich sein Besitzer schon Sorgen?“
„Ich werde anrufen und mich erkundigen“, versprach Katrin. „Aber jetzt nehme ich ihn erst mal mit.“
Sie hob den Hund sehr sanft vom Boden auf. Er fing wieder an zu winseln, kuschelte sich aber vertrauensvoll in ihre Arme.
Mit dem Hund auf dem Arm gingen sie zurück zur Schule. Sie überlegten, wo man ihn unterbringen konnte. Hunde durften in der Schule natürlich nicht gehalten werden. Aber Katrin war das egal. Sie wollte den kleinen Terrier unbedingt gesund pflegen.
„Wie wär’s mit dem Fahrradschuppen?“, schlug Hanni vor.
„Nein, dort ist es viel zu kalt“, sagte Katrin, die vor dem Schulgebäude stand und nachdachte, wie man den Hund unbemerkt ins Haus schaffen konnte.
Alle zerbrachen sich den Kopf. Dann rief Hanni: „Ich hab’s! Wir bringen ihn auf den Dachboden, in den Raum, in dem die Koffer aufbewahrt werden. Dort ist es ruhig und warm und niemand kommt je hin.“
Jenny tauchte auf. Sie wunderte sich, was ihre drei Freundinnen vor dem Schultor machten.
„Hallo! Was habt ihr denn da? Einen Hund! Um Himmels willen, was ist denn mit ihm passiert?“
„Er ist angeschossen worden“, sagte Katrin. „Wir wollen ihn auf dem Dachboden unterbringen, bis es ihm besser geht. Gehst du in die Stadt, Jenny? Dann frag doch bei der Polizei, ob jemand einen Hund als vermisst gemeldet hat. Wenn ja, dann lass dir Namen und Adresse geben.“
„In Ordnung“, erwiderte Jenny. „Aber seid vorsichtig, macht nicht so viel Lärm, sonst bekommt ihr Schwierigkeiten. Bis bald!“
Jenny radelte davon. Katrin drehte sich zu den Zwillingen um und sagte: „Schaut, ob die Luft rein ist! Worauf könnten wir ihn denn betten?“
„Im Geräteschuppen steht eine alte Holzkiste“, erwiderte Nanni eifrig. „Die wäre gerade das Richtige. Ich hole sie.“
Sie rannte fort. Hanni ging unterdessen ins Schulgebäude und schaute nach, ob Katrin ungesehen hereinschlüpfen konnte. Als Signal pfiff sie einen Liedanfang und Katrin hastete mit dem Hund ins Haus. Sie stiegen die Treppen hinauf, ohne jemandem zu begegnen. Aber als sie um eine Ecke biegen wollte, hörte sie Schritte und die laute Stimme von Mamsell, die sich mit jemandem unterhielt.
„O Schreck“, murmelte Katrin und wollte die Treppe wieder hinuntersausen. Zu spät! Gerade kam jemand herauf. Hanni öffnete die Tür eines großen Besenschranks und drängte Katrin mit dem Hund hinein. Sie schloss die Tür hinter den beiden und tat so, als seien ihr die Schnürsenkel aufgegangen. Gerade als Mamsell und Frau Jenks an ihr vorbeigingen, winselte drinnen im Schrank der Hund. Mamsell schaute sich überrascht um.
„Tiens! Warum jaulst du wie ein Hund?“, fragte sie Hanni und ging weiter. Hanni öffnete die Tür.
„Hast du das gehört?“, fragte sie lachend. „Jetzt ist die Luft rein, beeil dich!“
In wenigen Augenblicken waren sie in dem Kofferaufbewahrungsraum unter dem Dach. Gleich darauf kam auch Nanni mit der Holzkiste und einer alten Decke, die sie in einer Truhe der Turnhalle gefunden hatte. Sie brachte auch Wasser und Salbe mit. Die Mädchen betteten den Hund in die Nähe der Warmwasserleitungen. Katrin säuberte die Wunden; der kleine Terrier hielt geduldig still und leckte dankbar Katrins Hände.
„Du hast viel Geschick mit Tieren!“, meinte Hanni, die sie beobachtete. „Er
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