Sind Sie hochsensibel?

die tiefe Verletzung, die Sie erfahren haben. Machen Sie sich ein vollständiges Bild von Ihrer Lebensgeschichte und rücken Sie dann Ihre besten Persönlichkeitsmerkmale, Talente und Fertigkeiten in den Vordergrund. Werden Sie sich außerdem all der Menschen und Ereignisse, die Ihnen geholfen haben das Negative auszugleichen, bewusst. Danach verbringen Sie einige Momente (vielleicht einen Spaziergang) lang damit, das Kind zu würdigen, das so viel ertragen und so viel geleistet hat und überlegen Sie, was es jetzt braucht.

Ä RZTE , M EDIKAMENTE UND HSM
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    In diesem Kapitel werden wir die Auswirkung Ihres Persönlichkeitsmerkmals hinsichtlich Ihrer Reaktion auf medizinische Behandlungen im Allgemeinen betrachten. Sie werden etwas über die Medikamente lernen, die Sie vielleicht nehmen oder die Ihnen aufgrund Ihrer Sensibilität verordnet worden sind.
    Wie Ihr Wesenszug sich auf Ihre medizinische Behandlung auswirken kann
    â€¢Â Â Sie reagieren sensibler auf körperliche Signale und Symptome.
    â€¢Â Â Wenn Sie Ihr Leben nicht nach Ihrer Sensibilität ausrichten, werden Sie mehr psychosomatische und/oder stressgebundene Krankheiten entwickeln.
    â€¢Â Â Sie reagieren sensibler auf Medikamente. 113
    â€¢Â Â Sie sind schmerzempfindlicher.
    â€¢Â Â Auf medizinische Verfahren, Untersuchungen, Behandlungen und die Umgebung, die damit verbunden ist, reagieren Sie für gewöhnlich mit Übererregung.
    â€¢Â Â In dieser Umgebung kann Ihre Empfindsamkeit die Gegenwärtigkeit von Leid und Tod nicht ignorieren.
    Unter Berücksichtigung des oben Genannten und der Tatsache, dass die meisten medizinischen Fachleute im Durchschnitt keine HSM sind, gestalten sich die Beziehungen zwischen Ihnen für gewöhnlich problematischer.
    Die gute Nachricht ist, dass Sie Probleme wahrnehmen können, bevor diese sehr akut werden. Sie werden sich außerdem auf wundersame Weise bewusst, was Ihnen hilft. Wie in Kapitel 4 erwähnt, haben hochsensible Kinder, die nicht unter Stress stehen, eine ungewöhnlich gute gesundheitliche Verfassung. Eine Langzeitstudie, die sich mit Erwachsenen befasst, die in ihrer Kindheit als sehr gewissenhaft galten – was auf die meisten HSM zutrifft –, hat gezeigt, dass sie sich als Erwachsene einer ungewöhnlich guten Gesundheit erfreuen. Das trifft zum Beispiel nicht auf so genannte schüchterne Erwachsene zu. Dieses Ergebnis vermittelt den Eindruck, dass HSM durchaus kerngesund sein können. Sie müssen sich aber mit ihrem gesellschaftlichen Leben auseinander setzen und ihr Unbehagen in sozialen Situationen so gut wie möglich verringern, damit sie das stressfreie und gefestigte Leben führen können, das sie benötigen.
    Lassen Sie uns jedoch zuerst jene Probleme besprechen, die in der oben genannten Liste angesprochen werden, denn diese werden Sie sicher beschäftigen. Da Sie sich auf ungewöhnliche Weise subtiler körperlicher Signale bewusst sind, sind Sie für Fehlalarm prädestiniert. Das sollte nicht problematisch sein: Sie gehen zu einem Arzt und fragen nach. Sollten Sie noch immer unsicher sein, holen Sie eine zweite Meinung ein.
    Manchmal ist das aber nicht so einfach, oder? Ärzte können heutzutage vielbeschäftigte, unsensible Menschen sein. Es wäre typisch, wenn Sie ein wenig nervös und übererregt im Sprechzimmer Ihres behandelnden Arztes erschienen. Sie haben ein winziges Krankheitszeichen bemerkt, aber es beunruhigt sie, sonst hätten Sie ja keinen Termin vereinbart. Sie vermuten, dass sich das Ganze wahrscheinlich als harmlos herausstellen wird und der Arzt wird glauben, Sie machten viel Lärm um nichts. Sie wissenauch, dass sowohl Ihre Empfindsamkeit als auch Ihre Übererregung aufgrund des erwarteten Unbehagens offensichtlich sind.
    Währenddessen teilt der Arzt die Voreingenommenheit unserer Kulturgesellschaft und hält Sie aufgrund Ihres Auftretens fälschlicherweise für schüchtern und introvertiert und das bedeutet für ihn wiederum, dass mit Ihnen auf mentaler Ebene etwas nicht stimmt. Darüber hinaus halten manche Ärzte speziell Sensibilität für eine Schwäche, die sie selbst während ihrer Ausbildungszeit fürchteten, aber unterdrücken mussten, um diese durchzustehen. Deswegen projizieren sie ihre unterdrückte Empfindsamkeit als