Sind Sie hochsensibel?
selbstverständlich sehr verwirrend war. Sein Zorn hatte aber die gröÃten Auswirkungen auf sie.
Paulas Mutter war äuÃerst abhängig von ihrem Mann und seinem eisernen Willen, doch auch andere Menschen und deren Meinung machten sie sehr nervös. Sie war so etwas wie eine Märtyrerin, die ihr eigenes Leben um das ihrer Kinder herum aufgebaut hatte. Auf der anderen Seite schien ihr alles, was mit dem GroÃziehen ihrer Kinder zu tun hatte, zu missfallen. Ihre ausführlichen Horrorgeschichten über die Geburten der Kinder und ihre fehlende Zuneigung Babys gegenüber lassen vermuten, dass Paulas erste Bindung alles andere als sicher war. Später machte ihre Mutter Paula zu ihrer Vertrauten und erzählte ihr weitaus mehr, als ein Kind verkraften konnte, einschlieÃlich einer ganzen Reihe von Gründen Sex zu missbilligen. Tatsächlich erzählten beide Elternteile Paula alles über ihre Gefühle zueinander und ihre sexuellen Intimitäten.
Wenn man diesen Hintergrund bedenkt, scheint Paulas Angst, in der Ãffentlichkeit zu sprechen, eher durch ein generelles Misstrauen gegenüber anderen Menschen begründet zu sein. Siewar schon empfindsam auf die Welt gekommen und war deshalb leicht zu überreizen, zudem hatte sie in der Kindheit eine unsichere Bindung zu ihren Eltern erfahren. Das macht es einem Kind wesentlich schwerer, bedrohlichen Situationen mit Selbstbewusstsein entgegen zu treten. Ihre Mutter hatte ihr ja in der Tat ihre eigene irrationale Angst vor Menschen (anstatt des Vertrauens in sie) vermittelt und ihr Vater war ihren ersten Versuchen ihre eigene Meinung auszudrücken mit Zorn begegnet.
Möglicherweise war der letztlich auslösende Grund für ihre Angst das Gefühl zu viel zu wissen â über die vielleicht inzestuösen Gefühle ihres Vaters und über das Privatleben ihrer Eltern.
Dies sind keine Erfahrungen, die man leicht verwinden kann, aber sie können durch einen kompetenten Therapeuten bewusst gemacht und aufgearbeitet werden. Der Teil von Ihnen, der sich davor fürchtet zu sprechen, wird sich letztendlich freier fühlen. Spezifisches Training sozialer Kompetenzen wird später vielleicht immer noch nötig sein, aber zuerst sollten Sie diese Blockaden lösen.
Grundlegende Ratschläge für das Sozialleben von HSM
Hier sind einige Vorschläge für Situationen, die HSM oft soziales Unbehagen bereiten:
Wenn Sie Smalltalk führen müssen: Entscheiden Sie sich, ob Sie lieber reden oder zuhören wollen. Falls Sie lieber zuhören möchten, werden die meisten Menschen gerne reden. Stellen Sie einige konkrete Fragen oder erkundigen Sie sich ganz einfach: âWas machen Sie eigentlich, wenn Sie nicht auf Partys (oder Konferenzen, Hochzeiten, Konzerten etc.) sind?â
Falls Sie selbst reden möchten (so können Sie selbst die Kontrolle über das Gespräch behalten und langweilen sich nicht), planen Sie ein Thema anzubringen, das Sie mögen und über das Sie viel erzählen können. Das könnte in etwa so aussehen: âSchlechtes Wetter, nicht wahr? Wenigstens kann ich danneinfach zu Hause bleiben und an meinem Schreibprojekt arbeiten.â Natürlich wird die andere Person fragen, was Sie schreiben. Weitere Varianten sind: âSchlechtes Wetter â ich konnte heute nicht trainierenâ oder: âSchlechtes Wetter â meine Schlangen hassen dasâ.
Sich Namen merken: Vielleicht haben Sie den Namen einer Person schnell vergessen, weil Sie abgelenkt und übererregt waren, als Sie sich das erste Mal begegneten. Wenn Sie einen Namen hören, sollten Sie versuchen es sich anzugewöhnen, ihn in Ihrem nächsten Satz zu verwenden: âArnold, wie schön dich zu sehen!â Dann benutzen Sie den Namen erneut innerhalb der nächsten zwei Minuten. Es hilft möglicherweise auch den Namen besser zu behalten, wenn Sie sich später noch einmal ins Gedächtnis rufen, wen Sie alles getroffen haben.
Eine Bitte äuÃern: Kleinere Bitten, wie etwa eine Information zu erfragen, sollten eigentlich einfach sein. Manchmal setzen wir sie allerdings auf unsere Liste der Dinge, die noch zu erledigen sind und dort bleiben sie dann auch und erscheinen uns schwierig und unüberwindbar. ÃuÃern Sie die Bitten wenn möglich gleich in dem Moment, in dem Sie Ihnen notwendig erscheinen, oder arbeiten Sie alle Bitten auf einmal ab, sobald Sie sich einmal in
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