Sind Sie hochsensibel?

Sie sich beschweren wollen, so denken Sie realistisch darüber nach, was Sie vorbringen wollen. Wenn Sie trotzdem weiterarbeiten möchten, erwähnen Sie die Anstrengungen, die Sie bereits unternommen haben, um das Problem zu lösen. Betonen Sie Ihre Leistungsfähigkeit und Ihr Können, aber machen Sie deutlich, dass Sie noch besser arbeiten könnten, wenn man dieses Problem beseitigen würde (dieser Wunsch muss natürlich grundsätzlich realisierbar sein).
    Beförderung in einem Unternehmen
    Untersuchungen schüchterner Menschen haben gezeigt, dass die Tendenz besteht, dass man sie geringer bezahlt und sie unter ihrer Qualifikation arbeiten lässt. 94 Ich schätze, dass dies auch auf viele HSM zutrifft, obwohl es manchmal an uns selbst liegt. Wenn Sie befördert werden möchten und dies nicht passiert, oder wenn Entlassungen erwogen werden und Sie nicht dazugehören möchten, dann sollten Sie auf folgende Strategie Wert legen:
    HSM mögen es oftmals nicht diplomatisch vorzugehen, aber diese Tatsache an sich macht uns schon verdächtig. Unser Verhalten wird auf so vielerlei Weise falsch interpretiert, besonders wenn wir am Arbeitsplatz wenig Zeit mit anderen verbringen beziehungsweise unsere Gedanken nicht mit ihnen austauschen. Dann erscheinen wir als zurückhaltend, seltsam oder arrogant. Wenn wir jedoch nicht karrierebewusst vorwärts streben, hält man uns für schwach und desinteressiert. Oft handelt es sich dabei um unbegründete Projektionen, aber Sie müssen auf dieseDynamik achten und wissen, wie Sie diese Annahmen zerstreuen können.
    Zeigen Sie den anderen Ihr Wohlwollen, wenn die Gelegenheit günstig ist – Sie können dabei ganz locker oder eher formell vorgehen. Vielleicht glauben Sie, dass Ihre positiven Gefühle für die anderen offensichtlich wären. Das sind sie aber nicht, wenn Sie leise Töne bevorzugen, und die anderen dafür keine Antennen haben. Überlegen Sie sich auch, ob Sie nicht offener über den Beitrag, den Sie leisten, reden wollen. Vielleicht möchten Sie Ihrem Vorgesetzten signalisieren, welchen Posten in der Firma Sie anstreben und wie lange Sie bereit sind auf eine Beförderung zu warten.
    In der Zwischenzeit tragen Sie dafür Sorge, dass man Ihre Arbeit nicht für selbstverständlich hält, wenn die nächsten Beförderungen anstehen. Schreiben Sie einmal pro Woche auf, welche Beiträge Sie für das Unternehmen geleistet haben, Sie können auch alle anderen Leistungen, die Ihren Beruf und Ihr Leben ganz allgemein betreffen, mit aufführen. Achten Sie auf die Details. So werden Sie sich Ihrer Leistungen bewusst und können diese dann auch besser vor anderen geltend machen. Falls möglich, zeigen Sie diese Liste Ihrem Vorgesetzten einfach bei Ihrem nächsten Mitarbeitergespräch.
    Wenn Sie davor zurückschrecken oder heute in einem Monat feststellen, dass Sie immer noch nichts aufgeschrieben haben, sollten Sie genauer über den Grund nachdenken. Liegt es daran, dass es vielleicht nach Prahlerei aussieht? Dann betrachten Sie es so, dass Sie Ihrem Vorgesetzten und dem Unternehmen keinen Dienst erweisen, wenn Sie nicht auf Ihren Wert hinweisen. Sie selbst werden sonst früher oder später unzufrieden sein, weil Sie nicht weiter kommen oder Sie werden von der Konkurrenz abgeworben oder entlassen, während weniger kompetente Leute ihren Job behalten. Wünschen Sie sich, dass andere Ihren Wert zu schätzen wissen, ohne dass Sie darauf aufmerksam machen müssten? Dieser Wunsch ist allgemein verbreitet und stammtaus unserer Kindheit, aber er findet in diesem Leben selten Erfüllung.
    Oder liegt Ihr Misserfolg vielleicht darin begründet, dass Sie tatsächlich wenig leisten? Ist Ihnen das egal? Vielleicht sollten Sie sich eine Liste von den Unternehmungen anlegen, die Ihnen in letzter Zeit wirklich etwas bedeutet haben: Radtouren, Bücher, die sie gelesen haben, Unterhaltungen mit Freunden. Wenn etwas außerhalb Ihrer Arbeit Ihre ganze Energie erfordert, dann mag das etwas sein, das Ihnen sehr am Herzen liegt. Gibt es irgendeine Möglichkeit, damit Geld zu verdienen? Und wenn eine Verantwortung, wie die Erziehung der Kinder oder der Pflege von alten Eltern, Ihre Zeit in Anspruch nimmt, dann sollten Sie stolz sein, dieser Verantwortung gerecht zu werden. Führen Sie das auch als Leistung auf, selbst wenn die meisten Arbeitgeber dafür keine Verwendung