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Sine Culpa

Titel: Sine Culpa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Corley
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Frage zuvorzukommen. »Fehlanzeige, und ich weiß, dass sie es wirklich versucht haben, weil eine Freundin von mir dort arbeitet.«
    »Müssen wir diesen Taylor denn unbedingt finden?«, fragte Cooper, um Nightingale ein bisschen moralische Unterstützung zu bieten.
    Blite antwortete nicht sofort. Nach einer bedeutungsschwangeren Pause erklärte er: »Und ob. Es hat sich nämlich etwas Neues ergeben, und dadurch ist es unerlässlich geworden, Taylor zu finden. Seit Maidments Festnahme vor einer Woche sind zahlreiche Briefe bei uns eingegangen, in denen behauptet wird, er sei unschuldig.«
    »Das ist doch nichts Ungewöhnliches«, meine Cooper.
    »Zwei von diesen Briefen sind wichtig. Sie kamen nacheinander, und der erste wurde anscheinend unmittelbar nach Bekanntwerden der Nachricht aufgegeben.«
    Er reichte Kopien eines computergeschriebenen Briefes herum.
     
    Sehr geehrter Inspector Blite ,
    Sie leiten die Ermittlungen gegen Major Maidment . Ich schreibe Ihnen , um Ihnen mitzuteilen , dass Sie den falschen Mann verhaftet haben . Der Major hat Paul Hill nicht getötet . Das weiß ich mit absoluter Sicherheit . Sie müssen ihn freilassen und Ihre Bemühungen in eine andere Richtung lenken . Der Schulblazer und die Blutflecken sind ein Ablenkungsmanöver – lassen Sie sich nicht vom Offensichtlichen täuschen , auch wenn es verführerisch ist .
    Mit freundlichen Grüßen
    Ein Freund
     
    »Der Verfasser des Briefes weiß Dinge, die wir nicht an die Presse gegeben haben. Wir haben zum Beispiel nie gesagt, dass wir einen Schulblazer gefunden haben. Der Brief wurde in London aufgegeben. Leider war er sechs Tage unterwegs. Das hier ist der zweite.«
    Cooper war noch bei den ersten Zeilen, als er Nightingale nach Luft schnappen hörte. Er las schnell weiter, und trotz der Vorwarnung entfuhr ihm ein »Ach du Scheiße«.
     
    Sehr geehrter Inspector Blite ,
    Sie haben den Major nicht freigelassen , und ich wiederhole meine Forderung . Er ist ein gottesfürchtiger Mann , dessen Verfehlungen in der Waagschale der Gerechtigkeit gering wiegen und von Gott bereits verziehen wurden .
    Offenbar glauben Sie mir nicht , dass er unschuldig ist . Nun gut , ich füge diesem Brief etwas bei , das Paul bei sich hatte , als er verschwand . Ihre Experten werden darauf Fingerabdrücke von zwei Personen feststellen . Einmal von Paul selbst und einmal von Bryan Taylor , einem Mann , der Paul verführt und jahrelang missbraucht hat , ehe er verschwand . Suchen Sie lieber den Schuldigen , Inspector , und lassen Sie den Major laufen .
    Mit freundlichen Grüßen
    Ein Freund
     
    An den Brief waren zwei Kopien geheftet, die eine von einem Taschenbuch – Salingers Fänger im Roggen – mit dem Stempel der Schulbibliothek darauf, die zweite von der Titelseite des Buches, mit der üblichen Liste von Schülern, die das Buch ausgeliehen hatten. Der letzte Name war Paul Hill, und das Datum des Stempels war der 7. September 1982.
    »Paul hat das Buch am Tag seines Verschwindens ausgeliehen.« Blite stand auf und begann, auf und ab zu gehen. »Wir haben es im Labor untersucht, es sind tatsächlich seine Fingerabdrücke drauf.«
    »Wer hat das Buch denn geschickt?« Cooper stellte die naheliegende Frage. »Bryan Taylor?«
    »Wieso sollte er das Risiko eingehen?« Fenwick tat den Gedanken rundweg ab. »Ich würde eher auf einen Ex-Lover von Taylor tippen, oder auch auf einen anderen Jungen, den er missbraucht hat und der sich rächen will. Vielleicht hat Taylor ihm von Paul erzählt.«
    »Also, wie gehen wir jetzt vor? Soll ich Maidments Umfeld überhaupt weiter durchleuchten?«, fragte Cooper hoffnungsvoll. »Schließlich kann der das Buch unmöglich geschickt haben.«
    »Ja, die Ermittlung läuft unverändert weiter, nur dass wir jetzt noch eine weitere Spur verfolgen. Ich werde mich persönlich um die Briefe kümmern, die Londoner Kollegen kontaktieren und den Verfasser ausfindig machen.« Cooper konnte förmlich sehen, wie Blites Ego angesichts der Wichtigkeit seiner Rolle anschwoll, und er hatte Mitleid mit Fenwick, der außen vor blieb, weil der Fall nur indirekt mit seiner eigenen Ermittlung zu tun hatte.
    »Das Buch kann nur jemand gehabt haben, der Paul gesehen hat, nachdem er an dem Tag in der Schule war. Können wir davon ausgehen, dass es Taylor war? Haben wir die Fingerabdrücke in der Kartei?« Nightingale sah Blite erwartungsvoll an.
    »Nein, aber wir suchen noch. Auf dem Brief waren überhaupt keine Abdrücke, und Umschlag und Briefmarke

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