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Sine Culpa

Titel: Sine Culpa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Corley
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sind selbstklebend, also gibt’s keine DNA.«
    Schweigen breitete sich aus. Coopers Gedanken drehten sich im Kreis, und er vermutete, dass es den anderen ähnlich erging. Dennoch, er musste seine Berichte zu Ende schreiben, und es wurde allmählich spät.
    »Ist das alles für heute?«
    »Ja, aber versuchen Sie mal, ein paar Ergebnisse zu bringen, ja? Es ist ziemlich unangenehm, dem A.C.C. immer nur Versagensmeldungen zu liefern.« Blite beugte sich vor und schob seine Unterlagen zusammen, deshalb sah er den spöttischen Blick nicht, den Nightingale Cooper zuwarf. Blite war bekannt dafür, dass er nichts von anstrengender Arbeit hielt.
     
    Fenwick hatte Donuts und Styroporbecher mit frischem Kaffee für das Überwachungsteam des M.C.S. mitgebracht, das sich in einem Lagerhaus gegenüber dem Haupteingang von Alec Balls Depot eingerichtet hatte. Es war der sechste Tag des Einsatzes, und zum ersten Mal hatten sie ihn angerufen, weil sie etwas halbwegs Interessantes beobachtet hatten.
    An der Wand hinter ihnen waren Fotos von den Leuten, nach denen sie Ausschau hielten, mit einer knappen Zusammenfassung dessen, was sie über sie wussten. Fenwick starrte die Liste an, während sein Team Zucker und Milch verteilte und sich darum stritt, wer welchen Donut bekommen sollte.
    »Also, was habt ihr für mich?«
    »Da ist im Augenblick ein Typ drin, bei dem wir ziemlich sicher sind, dass wir ihn bei Ball am Stand gesehen haben. Wir konnten sein Gesicht nicht richtig erkennen, aber es könnte Gooding sein. Ball war vorher drin.«
    Clive, der freiwillig die erste Schicht übernommen hatte, weil er abends etwas vorhatte, hätte eigentlich um zwei gehen können, aber nachdem er Ball gesehen hatte, war er in der Hoffnung geblieben, dass irgendwas passieren würde. Nach einer ziemlich langweiligen Woche freute er sich, dass sich endlich was tat.
    »Hatte er irgendwas dabei?«
    »Eine Tragetasche aus dickem Papier, sodass man schlecht sagen kann, ob was drin ist.«
    Sie tranken schweigend ihren Kaffee. Nach zehn Minuten kam der Mann raus.
    »Das ist wirklich Gooding«, sagte Fenwick. »Kann ich mal haben?« Er nahm Clive das Fernglas ab. »Einer von euch folgt ihm. Bleibt über die Zentrale in Funkkontakt.«
    Noch ehe Fenwick zu Ende gesprochen hatte, war Clive schon aus dem Raum. Er sah gerade noch, wie Gooding um eine Ecke bog und in sein Auto stieg. Er gab das Kennzeichen an die Zentrale durch und die Richtung, in die der Wagen fuhr. Dann ging er ziemlich enttäuscht wieder zurück zu dem Lagerhaus.
    Zehn Minuten später wurde Goodings Auto von einem Motorradpolizisten gesichtet, wie es in das Parkhaus im Zentrum von Harlden fuhr. Fenwick eilte ins Präsidium, um dort in der Zentrale die weitere Entwicklung zu verfolgen, während Gooding unauffällig beschattet wurde. Das übrige M.C.S.-Team war verständigt worden und stand auf Abruf bereit.
    Fenwick beschloss, dass sie jemand Zuverlässigen brauchten, der Gooding zu Fuß verfolgen konnte. Dank Blites stümperhafter Lagebesprechung wusste Bob Cooper ohnehin schon, dass etwas im Busch war, also rief er ihn an. Der Sergeant war gerade mit seinem letzten Bericht fertig und überlegte, ob er mal früher nach Hause gehen sollte, weil er schon die ganze Woche Überstunden gemacht hatte.
    »Bob, können Sie mir einen Gefallen tun?«
    »Klar.« Bei Fenwick hätte Cooper nie nein gesagt.
    »Spazieren Sie ins Stadtzentrum, ist ja nur ein Katzensprung. In dem Zeitschriftenladen neben dem großen Parkhaus ist ein Mann, fünfundvierzig Jahre alt, sieht aber älter aus. Schütteres rotes Haar, hat ein rotes Sweatshirt um die Schultern und trägt ein grün kariertes Hemd. Er hat eine Hackett-Tragetasche in der Hand. Heften Sie sich an seine Fersen. Die Zentrale kann Ihnen sagen, wo Sie ihn finden, weil er im Augenblick noch von einem Streifenpolizisten beobachtet wird. Der Mann hat keine Ahnung, dass er verfolgt wird, also benehmen Sie sich unauffällig und verstecken Sie Ihr Funkgerät, sobald sie in Sichtweite sind.«
    »Bin schon unterwegs.«
    Das war eines der Dinge, die Fenwick an Bob mochte: Er verlor keine Zeit mit dummen Fragen. Zehn quälende Minuten vergingen, und es war fast fünf Uhr, als die M.C.S.-Zentrale anrief und meldete, dass Bob Gooding gefunden hatte und ihm gerade in die Hauptpost folgte. Eine halbe Stunde später war Cooper wieder zurück im Präsidium und stand in Fenwicks altem Büro. Er wollte sich lieber nicht setzen, weil sich auf den unbequemen Stühlen immer sein

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