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Sine Culpa

Titel: Sine Culpa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Corley
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LP-Hüllen benutzt, wären wir nie drauf gekommen. Wie bezahlen sie die Lagerräume?«
    Clive zuckte die Achseln, doch Alison hatte die Antwort parat.
    »Bar. So würden wir bei einer routinemäßigen Überprüfung ihrer Bankkonten nichts merken.«
    »Glauben Sie, dass Ball intelligent genug ist, um sich so ein ausgeklügeltes Liefersystem auszudenken? Ich nämlich nicht.« Fenwick begann auf und ab zu tigern. »Ich glaube, da steckt noch jemand anderer dahinter. Habt ihr überprüft, ob Joe Watkins auch einen Lagerraum angemietet hatte?«
    Sie blickten ihn beide verblüfft an, dann warf Alison einen Blick auf die Liste.
    »Die hier fängt erst im Mai an«, sagte sie. »Watkins hat im Januar das Land verlassen. Ich ruf die Besitzer an und bitte sie, uns die Liste für das letzte Vorjahresquartal rüberzufaxen.«
    »Wirklich raffiniert, was?« Clive ließ einen Teil des Bandes mehrmals vor- und zurücklaufen, als suchte er nach etwas. »Sie stellen sich immer so, dass die Kamera nicht den Inhalt der Taschen erfasst.«
    »Ja, aber damit nicht genug. Was hat White wohl während der Stunde gemacht, die er in seinem Lagerraum war?«
    »Keine Ahnung.«
    »Denken Sie nach, Clive.« Fenwick nahm ihm die Fernbedienung aus der Hand, als würde er einem unruhigen Kind ein Spielzeug wegnehmen. »Er geht mit einem Aktenkoffer rein und kommt mit einer Laptoptasche wieder raus. Also was hat er gemacht?«
    Clives Stirn legte sich nachdenklich in Falten, und dann sagte er mit einem entsetzten Ausdruck im Gesicht: »Meinen Sie, der hat sich da drin dieses … Zeug angesehen? Das ist ja widerlich!«
    »Da gebe ich Ihnen Recht, aber es bedeutet auch, dass wir bei einer Durchsuchung von Whites Haus bloß einen Laptop finden würden, auf dem nichts Belastendes ist. Wir würden auch sonst kein Material finden, weil er alles in diesem Lagerraum aufbewahrt. Er speichert alles extern auf USB-Sticks oder CDs.«
    »Was halten Sie von Gooding?«
    »Bei ihm bin ich mir nicht sicher. Es war nicht sehr klug, mit Kinderpornographie durchs Stadtzentrum zu spazieren und sie dann mit normaler Post zu verschicken. Und wieso verschickt er sie überhaupt? Ich frage mich, ob Ball weiß, dass Gooding das Zeug vielleicht nicht nur für seinen eigenen Bedarf kauft.«
    »Sie meinen, er handelt damit«, sagte Clive.
    »Möglicherweise, und das könnte ihn zum schwächsten Glied in der Kette machen. Andererseits bin ich mir sicher, dass er in dieser Kette lediglich Ball kennt, und wenn wir ihn festnehmen würden, brächte uns das nicht näher an die Hintermänner ran.«
    »Falls Ball überhaupt Hintermänner hat«, sagte Alison, die mit einigen Faxausdrucken in der Hand wieder hereinkam.
    »Er kannte Watkins, und er muss seine Waren von irgendwo beziehen«, erwiderte Fenwick. »Steht Watkins auf der Liste, Alison?«
    Sie überflog rasch die Seiten und war fast am Ende angelangt, als sie sagte: »Ja. Er hat den Mietvertrag am 17. Dezember gekündigt. Das war der Tag, nachdem er aus dem Polizeigewahrsam entlassen wurde, und keine fünf Tage, nachdem wir seine Wohnung durchsucht hatten.«
    »Ich frage mich, was er mit dem ganzen Zeug gemacht hat.« Fenwick dachte laut nach. »Manche von diesen Pädophilen haben Hunderte oder Tausende von Bildern. Und die bringen viel Geld.«
    »Das hier ist vielleicht ein Hinweis«, sagte Alison und zeigte auf einen Eintrag in der Liste. »Am 16. Dezember hat Ball seinen dritten Lagerraum angemietet. Sie konnten Watkins’ Pornolager ungestört von einem Raum zum anderen schaffen.«
    »Jetzt haben wir aber mehr als genug für einen Durchsuchungsbefehl der Lagerräume«, sagte Clive zuversichtlich.
    »Vielleicht«, Fenwick klang nicht so sicher, »aber was würde uns das bringen? Ich will den Mann ganz oben in der Hierarchie, den, der die Intelligenz hatte, sich so ein kompliziertes System auszudenken. Kann Ball uns den liefern? Ich weiß es nicht.« Er stand auf und rieb sich das Knie. »Ich muss drüber nachdenken. Die Überwachung der drei Männer wird auch übers Wochenende aufrechterhalten. Wir treffen uns Montag früh wieder hier, und dann entscheide ich, wie wir weiter vorgehen.«
    »Wenn in der Zwischenzeit irgendwas passiert, wo erreichen wir Sie?«, fragte Clive, aber sein Tonfall sagte deutlich: Und was machen Sie bis dahin?
    »Versuchen Sie’s über mein Handy«, entgegnete Fenwick und ließ sie allein.
    »Vorausgesetzt, er denkt dran, es aufzuladen!« Clive schüttelte den Kopf.
    Fenwick, der sonst überpünktlich und

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