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Sine Culpa

Titel: Sine Culpa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Corley
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Brauerei und fachgerecht gezapft. Ein besseres Bier kriegen Sie in ganz Sussex nicht.« Er nahm einen tiefen Zug aus seinem eigenen Glas. »Sie möchten über Jeremy Maidment reden. Sie haben bestimmt jede Menge Fragen in Ihrem kleinen schwarzen Büchlein, aber die können Sie vergessen. Hören Sie mir einfach gut zu. Ich werde Ihnen sagen, was für einen Mann ihr da hinter Schloss und Riegel gebracht habt, im Namen Ihrer Majestät und mit meinen Steuergeldern! Ich hätte nicht übel Lust, an meinen Parlamentsabgeordneten zu schreiben. Ihr liegt total falsch. Also …«
    Und er erzählte. Das Einzige, was Cooper störte, war die Tatsache, dass er nicht dazu kam, sein wunderbares Bier zu trinken, weil er ununterbrochen Notizen machen musste.
    Isaacs hatte mit Maidment in Borneo und zu Hause gedient. Er schilderte Cooper detailliert, wofür der Major seinen Orden erhalten hatte, und freute sich, dass er dabei ein immer größeres Publikum fesselte. Dann erklärte er, wie dem Major aufgrund interner Machtkämpfe (seiner Meinung nach) die verdiente Beförderung versagt geblieben war und dass sein auffälliger Mangel an Ehrgeiz ihn bis zum Schluss gebremst hatte. Als Cooper versuchte, das rosige Charakterbild ein wenig anzukratzen, tat Isaacs seine Fragen als unbedeutend ab.
    »Ich hab beim Militär viel über das Leben gelernt, Mr. Cooper, und noch mehr über die Menschen. Da gibt es diejenigen, die immer klar auf Kurs bleiben, und diejenigen, die den Wind und die Gezeiten manipulieren. Jeremy Maidment war und ist ein Mann mit einem inneren Kompass. Der gibt ihm die Richtung vor und bestimmt seine Gedanken und Taten. Er ist ehrlich geblieben, als andere sich verbogen haben. Er hat dafür so manches Mal einen hohen Preis gezahlt, aber diesen Kompass – nennen sie ihn meinetwegen Pflichtgefühl – hat er noch immer, und der hätte niemals zugelassen, dass er die Taten begeht, die ihm zur Last gelegt werden. Darauf gebe ich Ihnen mein Ehrenwort.«
    »Dann wären Sie bereit, als Leumundszeuge für ihn auszusagen?«, fragte Cooper mit einem leisen Lächeln.
    »Auf jeden Fall.«
    Cooper genoss den Rest von seinem Bier und nahm sich noch die Zeit, die berühmte Käseplatte des Hare and Hound zu verputzen. Er schmunzelte, als ihm eine Extraportion Cheddar und Silberzwiebeln mit frisch gebackenem Landbrot gebracht wurden. Er fand, dass er diese kleinen Belohnungen verdient hatte, die bei der harten Routinearbeit eines Polizisten unerwartet und viel zu selten waren.
    Abgesehen von Edwards’ Andeutungen hatte er bis jetzt absolut nichts Interessantes über den Major herausgefunden. Keinerlei Verbindung zu Malcolm Eagleton oder Paul Hill. Trotzdem, er würde am Ball bleiben und einen ordnungsgemäßen Bericht schreiben.
    Cooper beschloss, Feierabend zu machen. Immerhin war Freitag. Doris würde sich freuen, wenn er mal früher nach Hause kam, und er könnte endlich ein paar kleinere Reparaturen erledigen, die er schon lange aufgeschoben hatte. Die Berichte konnten bis Montag warten, schließlich saß Maidment ja sicher in Haft. Er war beinahe zu Hause, als sein Handy klingelte, und er verfluchte sich selbst, weil er das Scheißding nicht abgestellt hatte, wie es Fenwicks Gewohnheit war.
    Es war Nightingale, und sie klang ganz aufgeregt. Sämtliche Originalzeugenaussagen und Berichte der Hill-Ermittlung waren wieder aufgetaucht. Sie waren mit einem anderen Fall aus dem Jahre 1992 abgelegt worden. Er sollte sofort ins Präsidium kommen, um ihr und dem übrigen Team bei der Sichtung des Materials zu helfen. »Mal wieder typisch«, dachte er, als er wendete und zurück in die Stadt fuhr. Diese Frau lebte nach anderen Regeln als der Rest der Welt. Die meisten normalen Menschen hätten sich gedacht, dass es ein schöner warmer Freitagabend war und alles bis Montag warten könnte, aber nein, Nightingale musste natürlich sofort mit dieser Mordsarbeit anfangen.
     
    »Und, findest du sie nett?« Fenwick hielt leicht Chris’ Hand, während sie nebeneinander gingen.
    »Sie ist ganz in Ordnung.«
    »Worüber habt ihr geredet?«
    Nach dem Eröffnungsgespräch mit der Therapeutin hatte er nervös draußen gewartet.
    »So Zeug.«
    »Was denn für Zeug, mein Junge?«
    »Schule und so.« Chris zog die Schultern hoch und drehte den Kopf weg.
    »Verstehe.« Er sah, dass die Ohrläppchen seines Sohnes rosa anliefen und beschloss, das Thema zu wechseln. »Wo willst du Eis essen? Im Park oder in einer Eisdiele?«
    »Im Park!«
    Plötzlich war Chris

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