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Sinnliche Eroberung

Sinnliche Eroberung

Titel: Sinnliche Eroberung Kostenlos Bücher Online Lesen
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sehr viel Macht besaßen, lag die oberste Macht im Staate immer noch in Händen des Senats.
    Als Marcus sah, daß Petrius vorhatte zu bleiben, um sich die Exekutionen mit dem Kaiser anzusehen, fixierte er den Jüngeren mit einem durchdringenden Blick. Marcus hob autoritär den Kopf, damit Petrius ihm folgte, und dieser gehorchte umgehend.
    Er führte den Bruder ein paar Schritte beiseite, bevor er sich zornig an ihn wendete. »Ich habe dich gedeckt, als du von deinem Posten desertiert bist, und wenn du dich unbedingt vor Nero prostituieren mußt, so ist das deine Sache; aber bring ja keine Schande über das Flaus der Magnus oder beschäme unseren Vater, indem du deiner Sucht in seiner Villa frönst. Wage es nicht, sein Haus zu betreten, bevor du wieder vollkommen nüchtern bist!«
    Als Petrius an die Seite des Kaisers zurückkehrte, sah Nero, wie betroffen er war. »Was plagt dich, mein Liebster? Sag es Nero, damit er dir helfen kann.«
    »Mein Bruder Marcus und ich, wir stehen uns sehr nahe. Er muß sich in Kürze mit einer Britin verheiraten und fürchtet, daß sie Verrat plant. Angeblich ist sie eine christliche Spionin, die für die Kelten arbeitet und ihn verführen soll. Marcus bangt um unseren Vater, während er sich beim Prokurator und den Senatoren aufhält. Er hat mich inständig gebeten, heimzukehren, um die verräterische Hure zu bewachen, bis er sich selbst um sie kümmern kann.«
    »Bleibe bei mir. Ich werde einen Prätorianer aussenden, der sie festnimmt«, drängte Nero.
    »Nein, es gibt noch keine Beweise für ihre Machenschaften; aber aufrichtigen Dank für Eure Bereitschaft, mir zu helfen und sie persönlich zu bestrafen, falls sie es wagt, die Hand gegen das Haus der Magnus zu erheben.«
    »Bleibe zumindest solange, bis die Exekutionen vorbei sind. Ich habe eine Folter erfunden, die ich die lebende Fackel nenne. Es ist ziemlich spektakulär!«
     
    Diana verbrachte den Vormittag im Garten und lernte, wie man einen Brautkranz aus Blumen und Limonenkraut flocht, dann nahm sie ein köstliches Mittagsmahl im Wasserbecken ein. Auf ihrem Weg zur Bibliothek, um Titus vorzulesen, wurde sie von Tor aufgehalten. Er bat sie um eine vorübergehende Entbindung von seinen zusätzlichen Pflichten. »Lady Diana, bitte findet andere Aufgaben für Livi und die Mädchen. Sie lassen mich einfach nicht in Ruhe.«
    »Du siehst erschöpft aus. Hast du letzte Nacht nicht geschlafen?«
    Tor schüttelte den Kopf. »Wenn Ihr mit dem Vater des Generals in der Bibliothek seid, bin ich ihnen gnadenlos ausgeliefert.«
    »Nebenan befindet sich ein Arbeitszimmer. Ich werde den
    Mädchen mitteilen, daß du ein paar Briefe für mich schreiben mußt.«
    »Lady, ich kann weder lesen noch schreiben«, sagte er bekümmert.
    »Das wissen sie aber nicht«, antwortete Diana.
    Sie rief Livi zu sich, die hinter einer Säule herumlungerte in der Hoffnung, daß Diana in der Bibliothek verschwand. »Tor muß einige Dinge für mich erledigen. Nimm die Mädchen mit nach oben und bringt meine Kammer in Ordnung.« Sie zwinkerte Tor zu. »Ruh dich aus, so lange du kannst.«
    Diana fand Titus in einer redseligen Stimmung vor. Er steckte voller Erinnerungen an seine eigene Ehe, an die Geburt seines ältesten Sohnes und seine Kindheit. Diana hätte ewig zuhören können, wie er ein Loblied auf den Jungen sang, und hoffte, daß sie ihrem Gatten einen ebensolchen Sonnenschein gebären würde.
    Nachdem sie Titus ein Glas Setinier eingeschenkt hatte, setzte sie sich auf einen Stuhl neben seiner Liege. Sie trug ein magentarotes Kleid, das ihre Augen in einem tiefen Violett erstrahlen ließ und einen wundervollen Kontrast zu ihrem hellen Haar bildete. Titus blickte sie bewundernd über den Rand seines Glases an. Auf einmal brannte seine Kehle wie Feuer. Er fuhr sich erstickt an den Hals und ließ das Glas fallen.
    Dianas Augen weiteten sich vor Entsetzen, als sie sah, wie der Wein sich über seine schneeweiße Toga ergoß und sie das schreckliche Gurgeln hörte, das aus seiner Kehle drang. Sie war wie gelähmt. Er benötigte sofortige Hilfe, doch gleichzeitig wusste sie, daß es zu spät war. Sie versuchte zu schreien, aber ihre Kehle blieb stumm. Als sie auf die Tür zustolperte, um Lucas zu rufen, war es Petrius, der mit einer Anschuldigung auf den Lippen in die Bibliothek stürmte.
    »Du hast meinen Vater vergiftet!«
    »Nein!« keuchte sie entsetzt und drehte sich wieder zu Titus um, der reglos auf seiner Couch lag; sein Gesicht war eine groteske Maske

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