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Sinnliche Eroberung

Sinnliche Eroberung

Titel: Sinnliche Eroberung Kostenlos Bücher Online Lesen
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besteht absolut keine Verbindung zwischen Ihrem Bruder und mir. Ich habe die Verlobung nur deshalb nicht abgestritten, weil ich das Gefühl hatte, kompromittiert worden zu sein, als Sie uns zusammen ertappten. So naiv war ich!«
    »Sie sind nicht in Peter verliebt?« fragte er scharf.
    Diana lachte. »Peter ist ein Junge. Inzwischen habe ich die wahre Leidenschaft kennengelernt. Ich bin nicht mehr das naive kleine Mädchen, das sich mit ein paar gestohlenen Küssen einfangen läßt. Nun habe ich die Liebe eines Mannes kennengelernt, eines reifen Mannes.«
    Mark Hardwick trat wieder an ihr Bett. »Peter ist heute morgen trotz des Schneesturms nach London aufgebrochen. Er wollte Ihrem Onkel und Ihrer Tante von Ihrer Rückkehr berichten. Natürlich werden sie mit ihm hierherkommen. Ich erwarte sie morgen abend, vorausgesetzt die Straßen sind passierbar.«
    »Igitt! Prudence!« sagte Diana schaudernd. »Also ich fürchte, sie läßt sich nicht umgehen.«
    »Haben Sie Angst vor ihr?«
    Diana dachte einen Moment lang nach. »Früher schon, da hat sie mich ganz schön kurzgehalten. Sie hat mich unterdrückt, und wenn das nicht funktionierte, hat sie mich mit Schuldgefühlen manipuliert, hat die Kranke gespielt und mein gutes Herz ausgenützt. Jetzt wird sie schnell merken, daß ich kein dummes junges Ding, sondern eine Frau bin.«
    Auf einmal glitt ein schelmischer Ausdruck über Dianas Züge. »Schicklichkeit geht ihr über alles. Oh, wie gerne ich doch ihre Empörung erlebt hätte!«
    »Ihre Tante und Ihr Onkel sind immer noch Ihre gesetzlichen Vormünder«, warnte er.
    Der Glanz auf ihrem Gesicht erlosch.
    »Ich dachte, Sie hätten keine Angst.«
    »Prudence wird mich bitter bezahlen lassen - aber nach allem, was ich erlebt habe, ist Prudence kaum der Rede wert.«
    Er hob eine seiner rabenschwarzen Brauen in stummer Frage.
    Auf einmal schnürte ihr ein Kloß den Hals zu und sie begann zu zittern. »Fragen Sie nicht«, flüsterte sie. »Ich kann es nicht sagen... noch nicht.«
    »Ruhen Sie sich ein wenig aus«, sagte er rasch und schloss die Tür leise hinter sich. Was zum Kuckuck verbirgt sie ? fragte er sich. Sie faszinierte ihn mehr denn je. Nun umgab sie auch noch eine Aura des Geheimnisvollen, und zusammen mit den unkonventionellen Dingen, die sie sagte, bildete sie einen Magneten, der ihn unwiderstehlich anzog.
    Offenbar beabsichtigte sie, die Verlobung zu lösen, was Peter gar nicht gefallen würde. Er war spornstreichs nach London abgereist, wahrscheinlich in der Absicht, ihre Verwandten davon in Kenntnis zu setzen, daß die Vorbereitungen für die Vermählung fortgesetzt werden konnten. Mark Hardwick war erleichtert darüber, daß sie nicht ihr Herz an ihren Bruder verloren hatte, und das nicht ausschließlich aus persönlichen Gründen. Ein exquisites Mädchen wie Diana verdiente etwas Besseres als einen lasterhaften Taugenichts wie seinen Bruder.
     
    Ganz wie Peter Hardwick es erwartet hatte, verwandelte sich der Schnee in Regen, kaum daß die halbe Strecke nach London hinter ihm lag. Trotz des schlechten Wetters befand er sich in ausgezeichneter Stimmung. Er steckte so tief in der Klemme, daß er sich bereits vorgekommen war wie ein Gejagter. Seine Schuldscheine häuften sich in jedem Gentleman's Club in London, und man hatte ihn nur deshalb noch nicht zur Zahlung aufgefordert, weil sein Bruder der Herzog von Bath war.
    Vorerst musste er jedoch weit dringendere Schulden begleichen. Die Verluste, die er bei Hahnen - und Hundekämpfen erlitten hatte, waren verheerend, und jene Männer hätten ihm die Beine gebrochen - oder Schlimmeres -, wenn er nicht seinen Tribut entrichtet hätte. Als Folge davon war er in die Fänge der Geldleiher geraten. Das hatte ihm zwar einigen Aufschub verschafft, seine Probleme jedoch keineswegs gelöst. Das Schuldgefängnis läuterte bereits als unabweisliches Gespenst am Horizont, und Peters einziger Ausweg bestand darin, sich nochmals der Gnade seines Bruders anheimzustellen und ihm alles zu berichten. Das allein bewies, wie verzweifelt seine Lage war; denn er haßte Mark mit Inbrunst und hätte alles getan, um sich nicht vor dem arroganten Hurensohn erniedrigen zu müssen.
    In seiner dunkelsten Stunde kehrte Diana Davenport erfreulicherweise zurück. Sie war so plötzlich wiederaufgetaucht, wie sie damals auf rätselhafte Weise verschwand. Es kümmerte ihn herzlich wenig, wo sie gewesen war. Einzig und allein der Umstand zählte, daß die Hochzeit mit der reichen Erbin endlich

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