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Sinnliche Eroberung

Sinnliche Eroberung

Titel: Sinnliche Eroberung Kostenlos Bücher Online Lesen
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zustande kam.
    Es war acht Monate her, seit er zum letzten Mal mit Richard und Prudence Davenport gesprochen hatte. Sie hielten sich für einen Monat in Bath auf, während man überall nach Diana gesucht hatte. Am Ende war ihnen jedoch nichts übriggeblieben, als sich nach London heimzubegeben.
    Ziemlich spät erst traf er endlich am Grosvenor Square ein, und zum Glück waren Richard Davenport und seine Gattin zu Hause. Als ihm der Majordomo seinen Mantel abgenommen und ihn umgehend ins Wohnzimmer geführt hatte, sagte Peter: »Ich weiß, Sie werden mir die späte Störung vergeben, wenn Sie meine Neuigkeiten erfahren. Diana wurde gefunden!«
    Keins der beiden Gesichter erhellte sich freudig. Sie sahen aus, als hätte er ihnen einen Schlag versetzt.
    »Lebend?« fragte Richard.
    »Gott sei Dank, ja. Sie ist jetzt auf Hardwick Hall und in Sicherheit.«
    »Aber wir nahmen an, sie wäre tot«, rutschte es Prudence heraus. Sie und Richard tauschten einen Blick, der sich nur als schuldbewußt bezeichnen ließ.
    Eine Alarmglocke schrillte in Peters Hirn. Da er selbst ein verschlagener Bastard war und die menschliche Natur nur zu gut kannte, witterte er Betrug. Mit ausdruckslosem Gesicht sagte er: »Die Vorbereitungen zur Hochzeit können also umgehend voranschreiten.«
    »Nicht so hastig«, unterbrach Richard. »Unsere Vereinbarung ist nicht mehr gültig.« Richard überlegte blitzschnell. Er hatte Diana für tot gehalten und entsprechend gehandelt. Ohne die Leiche als Beweis musste er natürlich ein paar Jahre warten, bis die Gerichte eine offizielle Erklärung abgaben; aber Richard besaß die Kontrolle über Dianas gesamtes Vermögen, und durch kluges Manövrieren und Manipulieren war es ihm gelungen, den Großteil auf seine eigenen Konten zu transferieren.
    Peter Hardwicks Verstand hielt spielend mit Richards Schritt, besonders wenn es um Geld ging. Der einzige Grund, aus dem die beiden Hyänen ihre Vereinbarung hinsichtlich der Aufteilung von sechzig zu vierzig für null und nichtig erklären konnten, war eine berechtigte Hoffnung auf den ganzen Topf.
    Peter lächelte. Wenn Richard Davenport etwas Illegales bewerkstelligt hatte, dann könnte er ihn beim Schlafittchen packen. »Ich denke, ich sollte als ihr Verlobter Diana empfehlen, die Verwaltung ihres Vermögens unter Ihrer Vormundschaft prüfen zu lassen. Mein Bruder, der Herzog, genießt die Dienste der besten Londoner Anwälte.«
    »Ich werde Diana sagen, daß Sie nur an ihrem Vermögen interessiert sind«, drohte Prudence. »Sie wird die Verlobung sofort lösen!«
    Peters Lächeln wurde noch breiter. »Ob sie mich nun heiratet oder nicht, Ihre Zeit läuft in jedem Fall ab. In zwei kurzen Monaten wird sie volljährig und ihr Erbe antreten. Ist das Zeit genug, um das fehlende Geld wieder zu beschaffen?«
    Prudence und Richard wechselten einen raschen Blick.
    »Ah, das dachte ich mir schon«, sagte Peter liebenswürdig. »Es scheint, als ob unsere Vereinbarung noch das geringere von zwei Übeln wäre.«
    Peter sah, daß die beiden, obwohl es sie große Überwindung kostete, bereit waren, wohl oder übel gute Miene zum bösen Spiel zu machen. Richard sagte: »Ich werde sofort nach Bath reisen. Hat das schlimme Mädchen gesagt, wo sie die ganze Zeit über steckte?«
    »Ich fürchte, nein. Der Herzog hat sie bewußtlos in einem Antiquitätenladen aufgefunden und in seiner Kutsche nach Hardwick Hall mitgenommen. Natürlich haben wir sofort einen Arzt rufen lassen. Er fand keine gebrochenen Glieder und erwartet, daß sie sich unverzüglich erholt.«
    »Warum haben Sie mir nicht gleich gesagt, daß ihr Zustand ernst war?« fragte Prudence, die sich im Handumdrehen in die treusorgende Tante verwandelte.
    »Sie machten sich nicht die Mühe, danach zu fragen«, erwiderte Peter trocken. »Ich glaube, es wäre das beste, wenn wir in Bath heirateten. Morgen werde ich zurückfahren und kann Sie in meiner Kutsche mitnehmen, wenn Ihnen das zusagt.«
    »Vielen Dank, aber wir bevorzugen unsere eigene Karosse, Mr. Hardwick«, gab Richard ihm deutlich zu verstehen.
     
    Sobald Peter zum Stadthaus in der Jermyn Street aufgebrochen war, sagte Prudence: »Es war gut, daß du dich für getrennte Fahrzeuge entschieden hast, Richard. Ich traue diesem Menschen kein bißchen.«
    »Und ich dachte schon, wir würden nie wieder etwas von unserer allerliebsten Nichte hören. Gottverdammtnochmal! Alles lief so glatt; zu glatt offenbar. Prudence, du hast recht, Peter Hardwick zu mißtrauen. Ich

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