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Sinnliche Eroberung

Sinnliche Eroberung

Titel: Sinnliche Eroberung Kostenlos Bücher Online Lesen
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    Obwohl der Herzog ihre Gesellschaft in vollen Zügen genoß, musste er sich ablenken, sonst würde er nur noch an seine Sehnsucht nach einer Umarmung denken. »Spielen Sie Schach?«
    »Ja, ich habe es von meinem Vater gelernt.«
    Während Mark das Brett zwischen ihnen aufstellte, sagte sie: »Als ich das letzte Mal in Aquae Sulis einkaufen ging, habe ich ein römisches Brettspiel gekauft, das Belagerung genannt wurde.«
    Marks Interesse erwachte sofort. »Ja, davon habe ich gehört, aber nie erfahren können, wie man es spielt.«
    »Nun, ich bin nicht sehr gut darin. Es ist so ähnlich wie Schach, aber abstrakter und mit sehr komplizierten Zügen. Die Figuren heißen >Soldaten< und >Offiziere<, und meine waren aus Kristall.«
    »Ich frage mich...«, überlegte Mark laut.
    »Was?«
    »Nun, wir fanden immer mal wieder Silbersoldaten bei den Ausgrabungen. Ich hielt sie für Kinderspielzeug, aber vielleicht sind es ja Spielfiguren, wie Sie behaupten.«
    »Nora sagte, Sie betreiben archäologische Grabungen auf Ihrem Grundstück.«
    »Ja, aber nicht nur hier. Es gibt noch zwei oder drei Stätten in den umliegenden Distrikten. Ich bin gerade dabei, ein Museum aufzubauen. Einige der Artefakte habe ich hier auf Hardwick Hall ausgestellt; aber es sind mittlerweile so viele aufgetaucht, daß ich denke, sie sollten der Öffentlichkeit in einem Museum zugänglich gemacht werden.«
    »Das ist eine gute Idee. Ich würde Ihre Exponate sehr gerne sehen und auch Ihre Augrabungsstätten.«
    »Gerade heute nachmittag bin ich dort gewesen. Ich wollte den Hunden ein wenig Auslauf verschaffen. Ein Freund hat mir vor ein paar Wochen zwei Doggen geschenkt.«
    »Oh!« rief Diana. Sie kam auf die Knie, langte mit der Hand über das Spielbrett und legte sie auf seinen Mund. »Sagen Sie nicht, wie sie heißen!« warnte sie. »Ich werde es Ihnen sagen.«
    Bei ihrer spontanen Berührung schoß Erregung wie heiße Lava durch seinen Körper und brachte sein Blut in Wallung.
    »Romulus und Remus!« sagte sie voller Freude.
    »Woher wissen Sie das?« fragte er barsch. »Nein, sagen Sie's mir nicht. Marcus hatte zwei Doggen, die er Romulus und Remus nannte.«
    Diana glitt wieder unter die Decke zurück. »Stimmt genau!« Tiefe Zufriedenheit erfüllte sie.
    Er sah sie skeptisch an. »Mr. Burke könnte Ihnen das gesagt haben. Er liebt die Hunde.«
    »Das hat er aber nicht«, beharrte sie, »und da ist noch etwas Unheimliches - ich bin überzeugt davon, daß Mr. Burke Ihr Sklavenaufseher Kell war.«
    »Der mit der Peitsche?« fragte er amüsiert.
    »Genau der. Jetzt kann ich darüber lachen, aber am Anfang hat er mir ganz schön Angst eingejagt.«
    »Das schafft er - selbst ich fürchte mich manchmal vor ihm.«
    Sie lachte. »Lügner! Ich bezweifle, daß irgend etwas Sie einschüchtern kann.«
    Er schien mit den Gedanken nicht beim Spiel zu sein, und dennoch nahm er ihr einen Springer und dann den Turm. »Als Sie in diese andere Zeit zurückgingen«, sagte er vorsichtig, »um welches Jahr handelte es sich da?«
    »Es war 61 A. D. Boudicca hatte kurz zuvor die keltischen Stämme zu einem Aufstand angestiftet und London niedergebrannt. Als Folge davon führte Paullinus, der Anführer der römischen Armee, einen erbitterten Ausrottungsfeldzug gegen die britischen Stämme.« Beide vergaßen das Schachspiel und versanken ganz in ihre Geschichte.
    »Julius Classicianus, der Prokurator von Britannien, wollte Paullinus loswerden. Er brauchte einen diplomatischen Führer, um die Unterstützung der Briten zurückzugewinnen. Marcus und Julius waren sich in dieser Sache ziemlich einig: Also bat Julius ihn, ihn nach Rom zu begleiten, um vor dem Senat zu sprechen.« Ihre Stimme verklang, und eine große Traurigkeit senkte sich über ihre Züge. »Ich hätte ihn nie gehen lassen dürfen.«
    Er wollte nicht, daß sie weinte, und um sie auf andere Gedanken zu bringen, stimmte er ihr unter Vorbehalt zu. »So wie Sie das erzählen, klingt es beinahe glaubwürdig.«
    Diana warf einen Blick auf das Schachbrett, sah, daß sie keine Chance hatte zu gewinnen, und warf die Figuren mit einem Schlag durcheinander.
    Marks schwarze Augen funkelten vergnügt. »Freches kleines Luder«, murmelte er. »Spielt gerne Spiele, aber will nicht verlieren.«
    »Ich sage die Wahrheit! Das ist kein Spiel.«
    »Zwischen einem Mann und einer Frau ist es immer ein Spiel.«
    »O mein Gott, genau das sagte ich zu Ihnen damals. Sie haben siebzehnhundert Jahre gewartet, um mir meine Worte wieder zu

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