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Sinnliche Eroberung

Sinnliche Eroberung

Titel: Sinnliche Eroberung Kostenlos Bücher Online Lesen
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glaube, er könnte sich als ein recht unangenehmer Kunde erweisen. Wir müssen sehr vorsichtig mit ihm sein und dürfen ihn ja nicht verärgern. Auf eine Prüfung von Dianas Finanzen können wir es nicht ankommen lassen.«
    »Aber er hat doch gesagt, Diana wäre bewußtlos aufgefunden worden, Richard. Vielleicht erholt sie sich ja gar nicht.«
    »Prudence, du träumst. Das kleine Biest ist viel zu stur, um uns den Gefallen zu tun, das Zeitliche zu segnen. Ich war sicher, daß ihr etwas zugestoßen sein musste , aber offenbar kamen deine Vermutungen der Wahrheit näher. Sie muß mit irgendeinem Liebhaber durchgebrannt sein, und jetzt, da er sie verlassen hat, ist sie wiederaufgetaucht.«
    »Das Ganze ist einfach ungeheuerlich! Man sollte sie in eine Besserungsanstalt stecken. Aber Gott sei Dank ist ja Hardwick noch an ihr interessiert. Vielleicht müssen wir sie wirklich so rasch wie möglich verheiraten.«
    »Nun, sobald wir in Bath ankommen, werden wir ja sehen, wie die Dinge stehen. Für die nächsten zwei Monate sind wir immer noch ihre gesetzlichen Vormünder, und nicht einmal der Herzog persönlich kann das bestreiten!«

30. Kapitel
    Auf Hardwick Hall bezog ein Zimmermädchen Dianas Bett mit frischem Leinen, während Nora ein Bad für sie vorbereitete.
    »Danke vielmals, Nora, aber das ist nicht Ihre Aufgabe. Ich werde schon zurechtkommen.«
    »Das werden Sie nicht. Wer soll Ihnen denn helfen, wenn nicht ich? Mr. Burke hält sich gerne für den Herrscher von Hardwick Hall, aber was taugt er schon in einer Situation wie dieser, wo ein junger weiblicher Gast das Bett hüten muß?«
    »Es tut mir leid, daß ich Ihnen so viele Unannehmlichkeiten bereite.«
    »Ach was, papperlapapp! Ich werde Ihnen etwas Passendes zum Anziehen bringen und dann können Sie gleich wieder ins Bett schlüpfen.«
    »Wem gehört dieses Nachthemd?« fragte Diana neugierig.
    »Na, mir natürlich. Ich habe noch viel hübschere, alle aus Frankreich. Dieses einfache, weiße hielt ich für richtig, weil ich wusste , daß der Doktor nach Ihnen schauen würde; aber ich habe auch welche mit Spitzen und einige, die hauchzart wie Spinnweben sind. Jetzt suche ich etwas Schönes aus und bin gleich wieder da.«
    Kaum war sie gegangen, erschien Mr. Burke. Er brachte eine Karaffe mit Wein und Gläsern. »Falls es irgend etwas gibt, das ich für Sie tun kann, Lady Diana, zögern Sie nicht, es mir zu sagen. Es war ein Fehler von mir, keine Kammerzofe im Hause zu beschäftigen, aber wir sind schon seit langer Zeit ein Junggesellenhaushalt, wissen Sie!«
    »Nora war sehr freundlich.«
    Mr. Burke schnaubte nicht gerade - ein solches Verhalten war unter seiner Würde - aber er sagte: »Sie ist aus der Bretagne, wissen Sie!«
    Diana riß die Augen auf. Mr. Burke erinnerte sie an Kell. Und auf einmal schlug es wie der Blitz bei ihr ein - natürlich, Nora ähnelte Nola, der Gallierin. Diana lief ein Schauder über den Rücken. Das Ganze war einigermaßen unheimlich und verursachte ihr Unbehagen.
    Nora kehrte mit dem Nachthemd zurück, als Mr. Burke sich empfohlen hatte, und reichte es Diana.
    »Diese Farbe paßt zu Ihren Augen.«
    »Oh, es ist hinreißend.« Das blass lila Gebilde besaß schickliche Rüschchen an Kragen und Ärmel, war jedoch so durchsichtig, daß es gleichzeitig sündig wirkte. »Es ist sowohl züchtig als auch unzüchtig.«
    »Ja, die Franzosen haben ein Talent für so etwas. Aber jetzt ins Bett mit Ihnen! Ich bringe Ihnen ein kleines Menü, sobald es fertig ist.«
    Diana sehnte sich bereits wieder nach Mark Hardwicks Gesellschaft. Sie hoffte, daß er mit ihr zu Abend essen würde. »Wird Seine Lordschaft heute zu Hause dinieren?«
    »Trotz des schlechten Wetters ist er ausgeritten. Jenseits der Gärten, hinter dem Grundstück, tätigt die Archäologische Gesellschaft Ausgrabungen. Er ist oft stundenlang dort, aber sicher wird er zum Dinner wieder hier sein.«
    Diana schlüpfte in ihr Bett und wartete auf Marks Rückkehr, doch alles, woran sie denken konnte, war Prudence und was sie zu ihr sagen sollte.
     
    Als der Herzog ihr Zimmer betrat, hob sich Dianas Stimmung schlagartig. Natürlich ließ sie sich nichts davon anmerken. Mit dem Essen war sie allerdings fast fertig, als er endlich auftauchte. Sie testete die Stimmung, indem sie eine Bemerkung über die Mahlzeiten in Aquae Sulis fallen ließ. Da Mark keine Widerrede äußerte, entspannte sie sich; nun wusste sie, daß sie nicht jedes Wort, das sie sagte, auf die Goldwaage legen musste

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