Sinnliche Eroberung
Betracht ziehe?« Diana erschrak über ihre eigene Kühnheit, aber da war ein kleiner Dämon in ihrem Innern, der sie vorantrieb.
Als ihre Augen ihn durch die Maske anfunkelten, wusste er, daß sie die Situation gründlich genoß. Er wurde eisenhart, als er daran dachte, welche Herausforderung sie im Bett sein würde. Fast konnte er fühlen, wie sie ihn mit ihren langen Beinen umschlang. »Ich bezahle deine Kleiderrechnungen und besorge dir eine persönliche Bedienstete«, erbot er sich.
Diana stellte ihr Glas ab. »Sie verschwenden sowohl meine als auch Ihre Zeit.«
Der Herzog ergriff ihr Glas und reichte es ihr zurück. »Du bekommst ein Apartment und eine eigene Kutsche zur Verfügung gestellt«, lockte er.
Diana befeuchtete ihre Lippen. Hardwick fühlte, wie sein Glied pulsierte.
»Ihr Angebot« - sie machte eine wirkungsvolle Pause - »ist beleidigend«, endete sie.
Seine Augen funkelten nicht mehr ganz so heiter, aber seine Lust wuchs. »Du spielst dieses Spiel gut, kleine Göttin. Ich bin bereit, dir ein Haus zu kaufen - wenn du mir auf jede Weise entgegenkommst.«
Diana fuhr mit dem Finger am Rand ihres Glases entlang. »Habe ich gerade carte blanche gehört, Mylord?« Sie wurde beinahe überwältigt von einem köstlichen Machtgefühl.
»Gottverdammt, du bist ganz schön unverschämt!« Er starrte sie minutenlang grimmig an, während sein Verstand mit seinem Körper rang. Sein Körper gewann.
»Also gut, carte blanche«, meinte er schließlich und ein Ausdruck des Triumphs glitt über seine harten Züge.
Diana goß ihren Wein in eine Vase mit Lilien. »Das reicht nicht, fürchte ich.«
»Was zum Teufel meinst du damit?«
»Ich meine nein. Meine Antwort lautet nein.«
»Warum?« fragte er barsch.
Diana musterte ihn von Kopf bis Fuß. »Weil Sie viel zu arrogant und obendrein viel, viel zu alt für mich sind, Lord Bath.«
Mark Hardwick, der Herzog von Bath, war baß erstaunt.
»Machen Sie sich nicht die Mühe, mich zur Tür zu bringen, ich finde selbst hinaus.«
Ohne sich dessen bewußt zu sein, zerbrach Hardwick das Weinglas in seiner Hand.
Lady Diana fand ihre Kutsche wie erwartet an der Ecke Grosvenor Square. Als sie an die Tür klopfte, dauerte es ein paar Minuten, bis ein etwas zerzauster James auftauchte.
In der Kutsche warf Diana ihren Umhang ab. Sie war noch ganz atemlos von ihrem köstlich intimen Zusammenstoß mit dem ausgesprochen männlichen Herzog. Er hatte kein Hehl daraus gemacht, daß er sie begehrte. Ein sündiges Prickeln erfüllte sie bei dem Gedanken. »Rasch, hilf mir aus meinem Kostüm«, bat sie Biddy. »Wie, um alles in der Welt, soll ich mich hier in mein Korsett zwängen?«
Biddy erwiderte ungerührt: »Ist ein bißchen mühsam, aber durchaus zu machen. Vertrauen Sir mir, Mylady.«
Früh am nächsten Morgen nahm Diana ein Bad und wusch sich ihr Haar, um sicher zu gehen, daß auch die letzten Reste von Schminke verschwanden.
Prudence, ihre morgendliche Tasse Schokolade in der Hand, musterte sie mißbilligend. »Du hast dir den Kopf gewaschen! Wie schrecklich. Beeil dich und trockne dein Haar. Ich habe eine Einladung für eine Spazierfahrt im Hyde Park für dich angenommen. Heute nachmittag.«
»Mit wem?« fragte Diana irritiert von der Art, wie Prudence einfach über ihr Leben verfügte.
»Mit Peter Hardwick natürlich. Er hat sich jeden Tag gemeldet. Ich muss sagen, seine Manieren sind tadellos. Was allerdings auch das mindeste sein sollte!«
Diana war ein wenig besänftigt, als sie den Namen hörte, und eilte zum Kamin in der Bibliothek, wo ihr Haar schneller trocknen würde. Während sie ungeduldig vor dem prasselnden Feuer hin-und herschritt, ließ sie den Blick über die langen Reihen ledergebundener Bände schweifen, auf der Suche nach einem Buch, das sie in eine andere Zeit und an einen anderen Ort entführen sollte. Schließlich wählte sie Die Legende von König Arthur und kuschelte sich in einen großen Ohrenbackensessel vor dem Kamin.
Wie immer war sie nach kurzer Zeit vollkommen in die fremde Welt des Romans versunken. In ihrer Fantasie befand sie sich in jenem nebelverhangenen Ort namens Avalon. Diana verlor jedes Gefühl für Zeit, doch auf einmal wurde sie sich der Tatsache bewußt, daß sie nicht mehr allein im Raum war. Widerwillig hob sie die Augen empor und spähte über die Lehne ihres Sitzes. Sie zog den Kopf gleich wieder zurück, wie eine Schildkröte in ihren Panzer. Ihre Gedanken schwirrten.
Bis auf das Prasseln des Feuers war es
Weitere Kostenlose Bücher