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Sinnliche Eroberung

Sinnliche Eroberung

Titel: Sinnliche Eroberung Kostenlos Bücher Online Lesen
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vollkommen still ringsum. Diana hob erneut den Kopf, um festzustellen, ob sie sich vielleicht bloß alles eingebildet hatte. Aber sie blickte direkt in ein Paar kohlschwarzer Augen!
    Die Augen weiteten sich einen Moment lang vor Überraschung, bevor sie feindselig zu funkeln begannen. »Diana entdeckt«, höhnte er.
    »Wie haben Sie mich gefunden?« zischte sie zornig.
    »Ich habe nicht gesucht, das kann ich dir versichern. Das Schicksal scheint sich einen perversen Spaß daraus zu machen, mich immer wieder deine Wege kreuzen zu lassen.«
    »Was haben Sie hier zu schaffen?« fragte sie barsch, klappte heftig ihr Buch zu und marschierte angriffslustig auf ihn zu.
    »Ich weiß zwar nicht, was dich das angeht - aber ich bin am Kauf einer Bibliothek interessiert.«
    Seine Worte ließen sie abrupt innehalten. »Doch nicht etwa diese Bibliothek hier?«
    »Doch, diese ! « Seine tiefe Stimme klang abgehackt, ein deutliches Zeichen seiner Verärgerung.
    »Das ist unmöglich. Diese Bibliothek steht nicht zum Verkauf. Da liegt wohl ein Mißverständnis vor, Lord Bath.«
    Es ärgerte ihn, daß das Mädchen wusste , wer er war und er ihre Identität nicht kannte. »Wer zum Teufel bist du überhaupt?«
    »Ich bin Lady Diana Davenport, die Besitzerin dieser Bibliothek.«
    »Hallo, Diana«, sagte Richard, der in diesem Moment den mit Bücherregalen gefüllten Raum betrat. »Ich hatte keine Ahnung, daß du dich hier aufhältst, meine Liebe. Es tut mir leid, dich gestört zu haben.«
    »Richard, ich fühle mich mehr als gestört. Dieser... Gentleman ist der irrigen Ansicht, ich würde meine Bibliothek verkaufen.«
    »Ich dachte, die Bibliothek läge in Ihren Händen, Davenport«, sagte der Herzog unverblümt.
    »Das haben Sie falsch verstanden, Mylord«, mischte sich Diana ein. »Die Sammlung meines Vaters ist unbezahlbar, zumindest für mich. Sie steht nicht zum Verkauf.« In zorniger Herausforderung funkelte sie Bath an. Sollte er es nur wagen, ihrem Onkel von gestern abend zu erzählen!
    Doch der Besucher hegte keine solch kleinlichen Rachegedanken. Er sprach zu ihr wie zu einer Ebenbürtigen. »Sie haben ganz recht, was den Wert dieser Sammlung betrifft. Ich verstehe vollkommen, daß Sie sich nur ungern davon trennen möchten. Es klang so, als hätte Davenport das Recht, sie zu verkaufen.« Sein Ton war glatt und ungerührt, doch merkte man ihm mehr als nur eine Spur von Bedauern an.
    »Ich habe durchaus das Recht, sie zu verkaufen«, versicherte Richard, »und zwar als Testamentsvollstrecker meines verstorbenen Bruders sowie gesetzlicher Vormund und Finanzverwalter meiner Nichte, solange sie nicht volljährig ist. Mein Bruder wünschte, daß Lady Diana in sämtlichen Belangen von mir geführt würde.«
    »Wie kannst du auch nur daran denken, Vaters Bücher zu verkaufen?« rief Diana leidenschaftlich. »Ich bin mit ihnen aufgewachsen. Sie sind ein Teil meines Lebens. Es wäre, als würde man mir den Arm abschneiden, wenn ich sie verlöre!«
    »Das reicht, Diana! Es ist äußerst ungezogen von dir, Familienangelegenheiten vor Seiner Lordschaft zu diskutieren.« Richard war überrascht und ratlos, wie er sich verhalten sollte. Diana hatte ihm noch nie getrotzt.
    »Der Himmel möge verhüten, daß sich jemand ungezogen in Gegenwart des Herzogs verhält!« Sie spürte immer noch seine ebenfalls ungezogene Hand, wie sie an ihrem Bein entlangstrich.
    »Hinaus!« Jetzt schäumte Richard vor Wut.
    Mit flammenden Wangen, das Kinn trotzig hochgereckt, raffte Diana ihre Röcke beiseite, als ob sie sich beschmutzen würde, wenn sie mit den beiden Männern in Berührung käme, und rauschte, einer Königin gleich, von dannen. Oder einer Göttin, dachte Bath.
     
    Als Diana zum Lunch ins Esszimmer kam, war sie darauf gefasst , sowohl von Richard als auch von Prudence wegen ihres schockierenden Verhaltens ins Gebet genommen zu werden. Sie wappnete sich für eine Konfrontation. Doch Richard glänzte verdächtigerweise durch Abwesenheit und Prudence saß dünnlippig am Tisch. Anscheinend hatte sie wie immer Schmerzen.
    Diana empfand sofort Mitleid. »Ist es wieder deine Hüfte, Prudence?«
    »Unter anderem«, meinte Prudence vorwurfsvoll.
    Zur Hölle mit dem Herzog von Bath, dachte Diana. Bei jeder ihrer Begegnungen flogen die Funken, die Emotionen schäumten hoch und drohten sie zu überwältigen. Wenn er sie gestern nicht wie eine Dirne behandelt hätte, dann wäre das alles gar nicht passiert. Sie hätte Richard zwar trotzdem verboten, die

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