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Sinnliche Eroberung

Sinnliche Eroberung

Titel: Sinnliche Eroberung Kostenlos Bücher Online Lesen
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ihr Vater gestorben ist. Ich bin noch nicht einmal über den Skandal ihres ersten Verschwindens hinweg. Glauben Sie wirklich, ich würde das alles noch einmal aufwühlen wollen?«
    »Wenn sie wirklich nicht hier ist, dann haben Sie sicher nichts dagegen, daß ich das Haus durchsuchen lasse.«
    Richard straffte seine Schultern. »Lord Bath, mein Beruf macht mich zu einem Kenner des Gesetzes. In diesem Land ist das Heim eines Mannes unantastbar!«
    »Aber dies ist nicht Ihr Heim, Sir. Dieses Haus gehört Lady Diana und genau hierin besteht Ihr Motiv!«
    »Motiv?« Richard wirkte zutiefst entrüstet. »Ich könnte Sie wegen übler Nachrede verklagen.«
    »Tun Sie das ruhig. Vielleicht könnten Sie dem Richter ja auch gleich erklären, warum ich Opium in dem Haus am Queen Square gerochen habe.«
    »Opium!« Prudence sah aus, als würde sie jeden Moment in Ohnmacht fallen. »Mein Herr, ich leide unter schlimmen Hüftschmerzen, was auch der Grund dafür ist, warum ich überhaupt in Ihre schreckliche Stadt gekommen bin. Was Sie dort rochen, war Laudanum. Ohne Laudanum kann ich nicht einschlafen.«
    Laudanum! Jesus, sie hat auch auf alles eine Antwort.
    Der Herzog von Bath erkannte, daß es sinnlos war, sie weiter zu verhören. Er verließ das Haus, aber nicht die Gegend. Leider wusste n auch die Nachbarn nichts von Diana. Alle sagten, sie hätten die junge Frau schon seit fast einem Jahr nicht mehr gesehen. Mark Hardwick hielt sich den ganzen restlichen Tag über in der Nähe des Hauses auf, da er hoffte, etwas vom Personal der Davenports zu erfahren. Schließlich erspähte er den Kutscher
    James, und nahm ihn mit in ein Pub am Shepherd Market, wo er ihm ein paar Bitter ausgab.
    »Ich habe 'ne Bleibe über dem Stall, nicht im Haus, ver-stehnse, also kann ich nur sagen, was ich so von den andern Dienern gehört hab'. Als der junge Peter ankam und denen gesagt, daß man Lady Diana gefunden hat, also da hab' ich sie nach Bath gefahr'n. Hat wie verrückt gegossen, da ham wir bei 'nem Gasthaus in Chippenham, ungefähr zwanzig Meilen weg, haltgemacht.«
    »Haben Sie sie am nächsten Tag nach Hardwick Hall gebracht?« erkundigte sich Mark.
    »Ja, das hab' ich, Euer Lordschaft. Das war, nachdem sie das Haus am Queen Square gemietet ham, und nach dem was sie sagten, wollten sie Lady Diana mit zurück zum Queen Square nehmen. Waren wütend wie die Rohrspatzen, als sie ohne sie ab-fahr'n musste n, das kann ich Ihnen sagen.«
    »Als Lady Diana zwei Tage später am Queen Square vorbeischaute, haben Sie die Davenports da irgendwo hingefahren?«
    »Wenn sie wirklich aufgetaucht is, Sir, ich hab' sie nie gesehen .«
    Mark war sehr enttäuscht. »Sie ist nicht mit euch nach London gekommen?«
    James schüttelte den Kopf.
    »Was ist mit Lady Dianas Kammerzofe? Glauben Sie, daß sie mir etwas über das Verbleiben der Lady erzählen könnte?«
    James beugte sich vertraulich zu Mark Hardwick hinüber.
    »Die alte Schachtel hat Biddy rausgeworfen, als Lady Diana das erste Mal davongelaufen is. Biddy überlegt, ob sie nicht nach Bath gehen soll, um zu sehen, ob sie ihren alten Job wiederkriegen kann.«
    Der Herzog sah, daß es sinnlos war, das Personal weiter zu verfolgen. Er steckte James eine Zehnpfundnote zu und eilte anschließend zu Allegras Studio, das nicht weit vom Pub entfernt lag.
    Nachdem der Herzog gegangen war, überlegte James, ob er ihm hätte sagen sollen, daß er Richard Davenport nach Chippenham in Wiltshire gefahren hatte. Er zuckte die Schultern. Der Herr war allein gewesen, auf jeden Fall hatte er seine Nichte nicht dabeigehabt, also dachte sich James, daß dem Herzog diese Information ohnehin nichts genützt hätte.
    Als der Herzog von Bath am Eisengeländer, das sich an der Vorderseite des großen Hauses entlangzog, vorbeispazierte, kam ihm Dame Lightfoot aus der anderen Richtung entgegen. Als sie vor der Eingangstür aufeinanderstießen, tippte sich der Herzog freundlich an den Hut. »Ich bin hier, um Allegra zu besuchen. Wohnt sie noch hier, Madam?«
    »Mein Name ist Lightfoot! Bitte kommen Sie herein, Sir, und nehmen Sie Platz. Die Lady, nach der Sie suchen, wird in Kürze bei Ihnen sein.«
    Mark nahm an, daß der grauhaarige Drachen mit dem Spazierstock eine Verwandte von Allegra war, konnte sich aber nicht ganz des Gedankens erwehren, was für eine seltsame Kombination die beiden doch abgaben. Nach zehn Minuten wurde er ungeduldig, daß man ihn immer noch warten ließ. Merkten diese Weiber denn nicht, daß er keine

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