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Sinnliche Eroberung

Sinnliche Eroberung

Titel: Sinnliche Eroberung Kostenlos Bücher Online Lesen
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hier, Sir.«
    »Wo denn, Mr. Burke?«
    »Da liegt das Problem, Sir. Wir haben keine Ahnung. Der Kutscher hat sie in die Stadt gebracht, um Einkäufe zu machen, denke ich. Sie bat ihn, an der Abtei auf sie zu warten, aber sie ist nie zur Kutsche zurückgekehrt.«
    »Ist Peter wieder hier?« fragte Mark argwöhnisch.
    »Nein, Sir. Ich habe keine Spur von ihm gesehen.«
    »Ihre Tante und ihr Onkel halten sich ebenfalls in Bath auf. Wahrscheinlich wird sie dort sein.« Mark verwünschte sich innerlich dafür, sie nicht mitgenommen zu haben.
    »Ich habe mir die Freiheit erlaubt, heute vormittag im Haus am Queen Square nachzufragen, Mylord. Es war niemand da.«
    Ein schrecklicher Verdacht keimte in ihm auf. Diana hatte Hardwick Hall verlassen, um ihrem Ruf nicht noch mehr zu schaden. Er rannte drei Stufen auf einmal nehmend die Treppe hinauf. Sein Schlafzimmer war unberührt. Das rote Spitzenkorsett lag nicht mehr dort, wo sie es auf den Teppich hatte fallen lassen. Er wollte gerade einen wüsten Fluch ausstoßen, als sein Blick auf die Ohrringe fiel, die sie auf seinem Nachtkästchen liegengelassen hatte. Er nahm sie und steckte sie in seine Hosentasche.
    Als nächstes ging er über den Korridor in das pfirischfarbene Zimmer. Ihm fiel ein Stein vom Herzen, als er ihren Schrank öffnete und sah, daß ihre Kleider noch an Ort und Stelle hingen. Sie hatte also doch nicht ihre Sachen gepackt und ihn verlassen. Aber seine Erleichterung währte nur kurz. Offenbar hatte sie die Absicht gehabt, zurückzukommen. Eine Frau ließ nicht ihre Kleider und ihre Ohrringe zurück, wenn sie fliehen wollte.
    Er fuhr mit der Hand über ihr Kissen. Darunter lag ihr Nachthemd. Zerstreut hob er es an seine Wangen und ihr einzigartiger Duft drang in seine Nase. Alles in ihm sagte ihm, daß Diana sich ebenso stark zu ihm hingezogen fühlte, wie er sich zu ihr. Freiwillig würde sie sich nicht von ihm trennen. Prudence und Richard musste n ihr verboten haben, nach Hardwick Hall zurückzukehren. Er preßte seinen Mund grimmig zusammen. Diana war eigensinnig wie zehn starke Esel. Sie hielten sie gewaltsam fest!
    »Mr. Burke, holen Sie mir einen trockenen Mantel«, rief er, als er die Treppe herunterrannte. »Ich fahre zum Queen Square.
    Schließlich bin ich hier Richter; falls nötig, werde ich einen Durchsuchungsbefehl ausschreiben.«
    Mr. Burke erkannte die Sinnlosigkeit, den Herzog darauf hinzuweisen, daß es drei Uhr morgens war. Mark Hardwick handelte nach seinen eigenen Regeln.
    Die Kutsche ratterte über die Pulteney Bridge und dann über die Bridge Street. Als er in die Barton Street einbog, wurde der Kutscher von einem Wachmann angehalten. Der lüftete seine Laterne und leuchtete dem Fahrer ins Gesicht. »Keine Kutschen in diesem Teil der Stadt. Was wollen Sie überhaupt um diese Stunde noch hier?«
    »Aus dem Weg, Mann! Siehst du denn nicht, wessen Kutsche das ist?«
    »Und wenn's der Herzog von Bath selbst wäre! Keine Kutschen in diesem Teil der Stadt.« Er leuchtete mit seiner Laterne in die Kutsche hinein und fuhr erschrocken zurück. »Sorry, Euer Lordschaft, das war nur so 'ne Redensart, wissen Sie.«
    »Nein, Sie haben ganz recht. Es freut mich, daß Sie Ihre Arbeit gewissenhaft erledigen.« Er gab dem Wachmann einen Sove-reign und wies seinen Kutscher an, weiterzufahren.
    Als er beim Haus am Queen Square eintraf, hämmerte er gegen die Tür, aber niemand rührte sich und kein Licht ging an. Nach etwa zehn Minuten musste er wohl oder übel einsehen, daß niemand zu Hause war. Er be schloss , bei Tagesanbruch wiederzukommen, um sich bei den Nachbarn nach dem Verbleib der Davenports zu erkundigen. Inzwischen wies er seinen Fahrer an, ihn zu Charles Wentworth zu bringen.
    Glücklicherweise war es der Doktor gewohnt, zu nächtlicher Stunde aus dem Bett geholt zu werden. Die feinen Leute machten sich kaum Gedanken über den Schlaf eines Arztes, wenn sie selbst aufgrund eines zu vollen Magens oder sonstiger Wehwehchen keinen finden konnten. Als Charles nach unten kam und Mark nervös auf und ab gehen sah, fragte er: »Geht es um Lady Diana?«
    »Sie ist verschwunden, Charles. Ich hatte gehofft, du wüßtest etwas.«
    »Komm in die Bibliothek, Mark. Das Kaminfeuer dürfte noch nicht ganz heruntergebrannt sein. Ich hole dir einen Brandy; du siehst aus, als könntest du einen vertragen.«
    »Dann weißt du also etwas!« sagte Mark mit neuerwachter Hoffnung.
    »Nicht wirklich. Vor zwei Tagen wurde ich zum Queen Square gerufen. Ich ging sofort

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