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Sinnliche Eroberung

Sinnliche Eroberung

Titel: Sinnliche Eroberung Kostenlos Bücher Online Lesen
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kam. Er war den ganzen Nachmittag lang im Hospital gewesen, um mit der ungewöhnlich hohen Anzahl Verwundeter, die Paullinus nach Aquae Sulis mitgebracht hatte, fertig zu werden. Kaum die Hälfte von ihnen würde überleben. Am Ende des Tages starrte seine Kleidung von Blut und Exkrementen, so daß er in der Festung badetete, bevor er heimkehrte.
    Marcus dankte den Göttern, daß Diana ihn erwartete. Sie konnte die dunklen Schatten schneller und wirkungsvoller vertreiben als jeder Wein oder jede Droge, die er je probiert hatte. Fraglos war sie mehr als nur ein schöner Körper, in dem er sich liebend verlor. Er schätzte ihre Intelligenz und ihren Humor und noch etwas, etwas, das sich schwer beschreiben ließ. Sie besaß eine Süße und eine Unschuld, die sowohl seinen Beschützerinstinkt als auch seinen Besitzerstolz weckte.
    Als Diana nicht im Atrium war, um ihn zu begrüßen, seufzte er enttäuscht. Er sagte sich, daß es schon spät war. Hoffentlich hatte sie wenigstens mit dem Essen auf ihn gewartet - aber er würde es auch verstehen, wenn sie bereits etwas zu sich genommen hatte. Marcus ging nicht wie gewöhnlich in die Baderäume, sondern direkt ins Triclinium. Nur Kell machte sich dort zu schaffen. Nach einem weiteren Stich der Enttäuschung hob sich seine Stimmung. Diana erwartete ihn oben. »Kell, laß mein Essen auf meine Kammer bringen.«
    Marcus nahm jeweils drei Treppenstufen auf einmal. Als er die Tür öffnete und seine Kammer leer vorfand, sank sein Herz. Wo, zum Hades, war sie? Kein Sklave ließ sich auf dem Gang sehen. Marcus ging zu dem apricotfarbenen Gemach, wo Diana anfangs geschlafen hatte. Die Tür war zu. Als er versuchte, sie zu öffnen, stellte er fest, daß sie den Riegel vorgeschoben hatte.
    »Diana, ich bin es«, rief er. Er konnte den leichten Ärger darüber, daß sie ihre Tür vor ihm ver schloss , nicht ganz verbergen. Als er keine Antwort erhielt, wurde er wütend. »Diana!« rief er mit scharfer Stimme.
    »Geh weg«, antwortete sie leise.
    Geh weg? Habe ich richtig gehört?
    »Öffne sofort!« befahl er. Seine Wut verwandelte sich in blinden Zorn. Das ist also der Lohn für meine Nachgiebigkeit! Als Marcus kein Geräusch hörte, verschlug ihm ihr Ungehorsam buchstäblich die Sprache. In blinder Wut rammte er die Schulter gegen die Tür, wieder und wieder, bis der schwere Verschluß zersplitterte und herunterfiel. Die Tür schwang auf und Marcus trat mit lodernden Augen ins Zimmer.
    Als er sah, wie blass und still sie war, wusste er, daß etwas nicht stimmte. Sein Herz krampfte sich zusammen und er eilte an ihre Seite, wo er niederkniete. »Bist du krank?« Seine Stimme krächzte vor Sorge.
    »Ich ... mir war übel, aber jetzt geht es mir schon besser.«
    Den Bruchteil einer Sekunde lang schlug ihm das Herz bis zum Hals, weil er dachte, daß sie möglicherweise schwanger wäre, doch die Vernunft sagte ihm, daß das noch nicht sein konnte. Zärtlich streckte er die Hand nach der ihren aus.
    Diana wich vor ihm zurück. »Faß mich nicht an.«
    »Dich nicht anfassen ?« Er wiederholte ihre Worte mit einer unheimlichen Ruhe, die sie hätte warnen sollen. Diana ignorierte die Warnung.
    »Es gibt zu viele Unterschiede zwischen uns«, rief sie. »Ich hasse Rom; ich verabscheue alles, was es repräsentiert! Die Römer sind Bestien!«
    »Welcher Teufel ist dir ins Gehirn gefahren? Rom ist das Zentrum der Welt. Es steht für die beste Regierung, Bildung, Kultur und Philosophie. Und was uns Römer betrifft, sind wir nicht wie die gewöhnliche Masse, sondern Patrizier! Uns zeichnet Bildung, Zivilisation, Mut und Ehre aus vor allen anderen Völkern und Zeiten!«
    Diana wich noch weiter zurück. »Ihr seid ein Haufen brutaler, primitiver Degenerierter.« Sie hielt seine goldene Münze in der Hand. Nun schleuderte sie sie ihm entgegen. »Da, nimm sie, sie besudelt mich.«
    Marcus ignorierte das Kettchen und riß sie in seine Arme. »Ich werde dich besudeln, bei allen Göttern!«
    Diana wehrte sich vergebens. Seine Arme waren wie Stahlbänder, seine Brust wie die Mauer der Festung. Je mehr sie sich gegen ihn wehrte, desto mehr entflammten seine Wut und Lust. Er warf sie aufs Bett und zerriß ihr cremefarbenes Kleid. Dann entledigte er sich seines Umhangs und zerrte seine Tunika über den Kopf.
    Dianas Augen funkelten böse. Sie blickte ihm trotzig entgegen. »Wenn du mich mit Gewalt nimmst wie ein Herr seine Sklavin, dann tötest du die Liebe, die ich für dich empfinde. Das beweist nur, was ich

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