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Sinnliche Eroberung

Sinnliche Eroberung

Titel: Sinnliche Eroberung Kostenlos Bücher Online Lesen
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Gewissen. »Es ist schon so spät. Bitte iß doch, du bist sicher völlig ausgehungert.«
    Marcus stellte das Tablett aufs Bett. »Du auch«, sagte er. »Mein Essen schmeckt mir immer so viel besser, wenn du es mit mir teilst.«
    Diana nickte und trocknete ihre Tränen. Marcus hob sie auf seinen Schoß und fütterte sie mit den besten Bissen. Der Wunsch, sie zu lieben, tobte wie ein Sturm in ihm, aber er beherrschte die Feuer seiner Leidenschaft mit eisernem Willen. Er hatte es geschafft, sie zurückzuerobern, und wollte das zarte Band, das sich gerade wieder zwischen ihnen bildete, nicht zerstören.
    Als sie mit dem Essen fertig waren, unterhielten sie sich noch eine Weile. Er berichtete ihr von seinem Tag, wobei er die entsetzlich hohe Zahl an Verwundeten und Gefallenen herunterspielte. Sie zeigte ihm die Dinge, die sie in der Stadt gekauft hatte, und er versprach ihr beizubringen, wie man mit dem Stift und den Holztafeln umging. Dann packte er sie zärtlich ins Bett und gab ihr einen sanften Kuß. »Du siehst blass aus. Schlafe ein wenig, Geliebte. Ich will nur noch etwas mit Kell besprechen, dann komme ich auch.«
    An Marcus nagte eine Sorge, deren Ursache Diana bildete. Er suchte Kell auf und zusammen gingen sie ins Solarium. Kell goß Wein in einen Kelch, und Marcus wies ihn mit einem Kopfnicken an, sich ebenfalls zu bedienen. Er bedeutete Kell sich zu setzen, blieb selbst jedoch stehen. Denken konnte er immer besser, wenn er auf und ab ging.
    Nachdem er die Mosaiktigerin drei-oder viermal überquert hatte, sagte er: »Ich habe ein Problem in bezug auf das Fest, das ich für den Gouverneur und seine Offiziere vor ihrem Aufbruch in den Westen gebe.«
    »Aber das war doch nie eine Schwierigkeit. Ich werde dem Gouverneur wie immer aus dem Weg gehen.«
    »Nein, Kell, das Problem bist nicht du, es ist Diana.«
    »Aha, ich verstehe.« Das entsprach den Tatsachen. »Fest« war die beschönigende Bezeichnung für ein Bacchanal, ein Saufgelage, das mittlerweile eine Tradition darstellte. Die Zenturione und Kohortenzenturione, die die Schlachten erfolgreich überstanden hatten, sowie diejenigen, die ihre Stelle einnahmen, schlössen sich Suetonius Paullinus in einer Festlichkeit an, die sich nicht anders als eine Orgie interpretieren ließ. Sie aßen und tranken, bis sie sich erbrachen, und vögelten bis zur Bewußtlosigkeit. »Eingeschlossen in Eure Kammer sollte sie sicher genug vor der Lüsternheit der Männer sein. Ihr könnt ja zur Sicherheit noch einen Posten vor die Tür stellen.«
    »Es ist nicht ihre Sicherheit, die mir Kopfzerbrechen bereitet. Ich werde immer in der Lage sein, sie zu beschützen.« Marcus schritt wieder über die Tigerin und dann um sie herum durch das hohe Mosaikgras.
    Kell unterdrückte ein Lächeln. Der General umkreiste das Katzentier, als ob sie Diana wäre. Die Analogie erschien ihm höchst passend, denn Diana würde sich aufführen wie eine Tigerin, wenn sie von den Gelagen erfuhr, die gelegentlich in der Villa abgehalten wurden. Sie hieß ja nicht einmal öffentliche Nacktheit gut, so daß er sich lebhaft vorstellen konnte, wie geschockt sie angesichts der Massenkopulationen, Abartigkeiten und Perversionen sein würde, in denen sich Julia Allegra und ihre Prostituierten ergingen, wenn sie mit den römischen Legionären zusammentrafen.
    Kell war überrascht, daß Marcus Magnus sich Gedanken darüber machte, was eine Sklavin von ihm dachte. War er nicht mehr Herr in seinem eigenen Hause? Hatte der General ihr sein Geschlecht zusammen mit seinem Herzen ausgehändigt? »Könntet ihr die Feier einfach für alle in der Festung abhalten?« fragte er zögernd.
    »Nein. Ich werde nicht über zweitausend Männer mit Prostituierten versorgen. Das würde die Disziplin auf ewig untergraben.«
    Kell wusste , daß es sinnlos war vorzuschlagen, das Fest ausfallen zu lassen. Das Schwein Paullinus erwartete es mittlerweile, und wenn er aus der Absage schlösse, der General wolle ihm seine Gastfreundschaft vorenthalten, würde er das als persönliche Beleidigung auffassen.
    Marcus meldete sich wieder zu Wort. »Vielleicht könntest du die Lady ja aus der Villa entfernen, aber wohin und unter welchem Vorwand, weiß ich beim besten Willen nicht.«
    Kell leerte seinen Kelch, um den Mut für das zu finden, was er zu sagen hatte. »General, es scheint mir, als ob Ihr Euch unnötige Sorgen macht. Nicht weil sie Eure Sklavin, sondern weil sie Eure Gefährtin ist, sollte sie wissen, wo ihr Platz ist. Eine Frau

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