Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sinnliche Erpressung aus Liebe

Sinnliche Erpressung aus Liebe

Titel: Sinnliche Erpressung aus Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline Baird
Vom Netzwerk:
Semester Geschichte des klassischen Altertums belegt hatte. Doch davon wollte ihre Mutter nichts hören. Widerstrebend hatte Sally ihr schließlich recht geben müssen. Aber es war ihr schwergefallen, sich ihrem Vater gegenüber höflich zu geben, wenn er gelegentlich am selben Wochenende wie sie zu Hause war.
    Heute war Sally froh, dass ihre Mutter sie davon abgehalten hatte, das Studium aufzugeben. Nach einiger Zeit hatte ihre Mum sich von der Krebsoperation erstaunlich gut erholt. Erleichtert erlebte Sally mit, wie ihre Mutter allmählich wieder zuversichtlich und hoffnungsvoll wurde, da alle Nachfolgeuntersuchungen zufriedenstellend ausfielen.
    Nach fünf Jahren ohne Rückfall hatte sie Sally erklärt, sie solle sich keine Sorgen mehr um sie machen und sich endlich ein eigenes Leben aufbauen. Sally schloss ihr Studium erfolgreich ab und arbeitete anfangs in einem kleinen Museum in der Nähe. Nachdem ihre Mutter sie immer wieder dazu ermutigte, bewarb sie sich dann jedoch um einen Forschungsposten am Britischen Museum in London.
    In ihrem neuen Aufgabenbereich fühlte Sally sich glücklich und genoss das Gefühl der Unabhängigkeit in ihrem gemieteten Einzimmerapartment, das über einer Bäckerei in der City lag. Im ersten halben Jahr hatte sie ein herrliches Leben geführt. Ihrer Mum ging es gut, sie war sogar öfter nach London auf Besuch gekommen. An den Wochenenden war Sally meist nach Hause gefahren, und bis auf das angespannte Verhältnis zu ihrem Vater schien alles sich bestens zu entwickeln.
    Und dann hatte ein schrecklicher Unfall das zerbrechliche Glück ihrer Mutter wieder zerstört.
    Wie grausam und ungerecht das Schicksal sein konnte! Selbst jetzt kam Sally nicht darüber hinweg. Sie schüttelte den Kopf, als könne sie die traurigen Gedanken so vertreiben. Da hatte ihre Mutter den Krebs endlich besiegt, und dann war sie in Bournemouth von einem Auto überfahren worden, als sie bei einem Einkaufsbummel hinter einem Bus hervortrat, um die Straße zu überqueren. Neun Monate war sie im Krankenhaus gewesen und hatte es dann querschnittgelähmt verlassen, ohne jede Aussicht auf Besserung.
    Seitdem fuhr Sally jedes Wochenende nach Devon, wo sie in einem kleinen Hotel in der Nähe des Pflegeheims übernachtete, um möglichst viel Zeit bei ihrer Mutter verbringen zu können. Am vergangenen Samstag hatte Sally an ihrem Bett gesessen und miterlebt, wie ihre Mum gestrahlt hatte, als ihr Mann sie anrief, und dann beobachtet, wie traurig und enttäuscht sie war, nachdem sie den Hörer aufgelegt und ihr vom Inhalt des Telefonats berichtet hatte.
    Er könne am Sonntag nicht kommen, hatte ihr Vater ihrer Mutter mitgeteilt, auch nicht am folgenden Wochenende. Wegen der Übernahme des Unternehmens durch die italienische Firma Delucca Holdings stecke er bis zum Kragen in Arbeit.
    Sally atmete tief durch, um sich zu beruhigen. Wie sollte sie sich ihrem Vater gegenüber verhalten? Ihn anzuschreien wäre sinnlos. Schon um ihrer Mum willen sollte er sie freiwillig zum Pflegeheim begleiten, in seinem selbstbezogenen Leben endlich einmal der liebende Ehemann sein.
    Dazu würde er sich möglicherweise nicht mehr lange zwingen müssen. Wenn der behandelnde Arzt recht behielt, hatte ihre Mutter nicht mehr lange zu leben.
    Sally seufzte bei dem Gedanken laut. Bei ihrem letzten Besuch hatte der Mediziner sie in sein Sprechzimmer gebeten und ihr mitgeteilt, das Herz ihrer Mutter sei bereits nach der Krebsbehandlung stark in Mitleidenschaft gezogen gewesen, und nun auch noch durch die Folgen des Autounfalls … Er könne nichts mehr für sie tun, bestenfalls habe sie noch ein Jahr zu leben.
    Die Lifttüren glitten auf, und Sally stieg aus. Das Büro ihres Vaters lag am anderen Ende des Ganges. Sie straffte die Schultern wieder, packte ihre schicke rote Handtasche fester und ging zielstrebig auf die Tür zu.
    Der Wachmann begleitete Zac Delucca zum Chefetagenaufzug und drückte auf den Knopf.
    „Tut mir leid, Sir, sie ist entkommen. Dieser Lift führt zum Konferenzsaal und Mr. Costas Büro. Das einzige andere Büro dort oben hat Mr. Paxton, der Chef des Rechnungswesens. Aber die Dame hier ist nicht seine Freundin … ähm … Sekretärin“, berichtigte der Mann sich schnell. „Vielleicht möchte die Lady zu Ihnen?“, versuchte er seinen Patzer zu überspielen, nachdem er ja versäumt hatte, dafür zu sorgen, dass die Besucherin sich anmeldete.
    Der Chef des Rechnungswesens hatte also eine Affäre …
    Zac speicherte die

Weitere Kostenlose Bücher