Sinnliche Erpressung aus Liebe
unternehmen – daher die Idee mit Lisa, dem Model aus Mailand.
Dummerweise hatte Raffe ihn dann jedoch gestern Abend angerufen und sich besorgt über die Übernahme von Westwold Components geäußert, sodass Zac seine Urlaubspläne hatte verschieben müssen.
Er trug sich im Besucherbuch an der vom Wachmann bezeichneten Stelle ein – eine reine Formalität, aber der Mann wollte ihm offenbar beweisen, wie pflichtbewusst er war. Anschließend stellte er ihm Melanie, die Empfangsdame, vor.
„Sicher hat Mr. Costa es Ihnen bereits mitgeteilt“, hauchte die üppige Blondine sinnlich und ließ Zacs Hand gar nicht wieder los. „Wir alle freuen uns sehr, in Zukunft zu Delucca Holdings zu gehören. Und wenn ich persönlich etwas für Sie tun kann …“ sie senkte den Blick, sodass die langen Wimpern besonders gut zur Geltung kamen, „brauchen Sie es nur zu sagen.“
Erstaunlich, wie die Schöne es fertigbringt, sich aufreizend und unterwürfig zugleich zu geben, dachte Zac.
„Danke“, erwiderte er höflich und entzog ihr die Hand, um sich zu seinem Freund umzudrehen. „Komm, Raffe, gehen wir.“
Doch dann blieb er gleich wieder stehen, als eine junge Frau das Gebäude betrat.
„Wunderschön“, sagte er mehr zu sich selbst und betrachtete sie fasziniert. Ihr Gesicht glich dem eines Engels, und sie besaß eine überaus verführerische Figur. Sie hatte unglaublich große blaue Augen, einen ganz ebenmäßigen Teint, eine kleine Nase, einen breiten Mund und volle Lippen, die zum Küssen einluden. Das lange rote Haar fiel ihr in weichen Wellen über die schmalen Schultern, und das ärmellose weiße Designerkleid umschmeichelte ihren schlanken Körper. Ein breiter weißer Gürtel betonte die schmale Taille und ließ die recht üppige Oberweite gut zur Geltung kommen.
Wie eine Braut sah sie aus …
Das herausfordernde Klappern ihrer hochhackigen Pumps auf dem Marmorboden lenkte Zacs Blick auf ihre Beine … ihm blieb fast das Herz stehen. Unglaublich, diese langen schlanken Beine in den sexy roten Stilettosandaletten! Wie würde es erst sein, wenn sie diese Beine um seine Taille schlang …
„Wer ist das, Raffe?“, fragte Zac leise.
„Keine Ahnung. Eine Klassefrau!“
Zac blickte zu seinem Freund, der die junge Frau ebenfalls gebannt beobachtete. Am liebsten hätte er ihn gewarnt: Finger weg, Junge! Sie gehört mir!
Sein Entschluss war gefasst. Diese Frau entsprach nicht dem Typ, auf den er sonst flog. Normalerweise bevorzugte er große elegante Brünette – und sie war mittelgroß und rothaarig –, doch aus einem ihm selbst unerklärlichen Grund begehrte er diese Frau so heftig wie schon lange keine mehr. Er wollte sie haben …
Zac setzte sein charmantestes Lächeln auf und steuerte direkt auf sie zu. Aber zu seinem großen Erstaunen ging die Schöne einfach an ihm vorbei und nickte nur ganz leicht mit dem Kopf.
Zielstrebig schritt Sally Paxton durch die Eingangshalle von Westwold Components. Nur kurz hatte sie einen Blick auf die Leute am Empfang geworfen und das Lächeln des größten Mannes dort bemerkt. Ihr Herz pochte aufgeregt, und sie straffte die Schultern. Sie musste sich den Anschein geben, hierher zu gehören. Vielleicht hätte sie den Mann dann kennen müssen …
Sicherheitshalber nickte Sally ihm noch grüßend zu.
Sie hatte eine Mission zu erfüllen, und nichts und niemand würde sie davon abhalten!
Prüfend blickte sie zu den beiden Aufzügen im hinteren Teil der eleganten Eingangshalle. Sie wusste, dass einer für die Allgemeinheit war, aber der andere, auf den sie es abgesehen hatte, direkt zur obersten Etage und dem Büro ihres Vaters hinauffuhr.
Zum ersten Mal in seinem Leben hatte eine Frau ihn buchstäblich übersehen, und Zac Delucca war einen Augenblick lang sprachlos.
Nachdem er sich von seiner Überraschung erholt hatte, fragte er die Empfangsdame: „Wer ist diese Frau? In welcher Abteilung arbeitet sie?“
„Keine Ahnung. Ich habe sie noch nie gesehen.“
„Wachmann“, wandte Zac sich an den Mann vom Sicherheitsdienst, der immer noch in der Nähe stand. Und der schönen Unbekannten rief er laut nach: „Stopp, Miss! Sie müssen sich erst anmelden!“
In düstere Gedanken vertieft blieb Sally vor der Aufzugtür stehen und drückte auf den Knopf. Bisher war sie nur ein einziges Mal im Londoner Büro ihres Vaters gewesen, und das war jetzt schon über sieben Jahre her. Achtzehn war sie damals gewesen und hatte ihn eines Mittwochnachmittags unangemeldet besucht,
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