Sinnliche Küsse - gefährliches Geheimnis
bin ich auf Jobsuche."
"Du weißt ja, wo du dann unterkommen kannst", erwiderte Hal. "Sam ist sehr zufrieden mit uns allen."
"Ich war froh zu hören, dass Davies und Sullivan ein Geständnis abgelegt haben. Sie hoffen sicher, auf diese Weise leichter davonzukommen. Haben sie eigentlich auch erzählt, wie euer Agent getötet wurde?"
Jerry schüttelte den Kopf. "Nein, aber das kommt vielleicht beim Prozess raus."
"Wenn ja, möchte ich es gern erfahren."
Hal lächelte. "Das wirst du garantiert. Wahrscheinlich wirst du als Zeuge aussagen müssen."
"Da kommt unser Taxi", sagte Ruth. "Pass bitte auf dich auf, John."
"Ihr auch auf euch." Er öffnete seine Autotür. Als die drei abgefahren waren, stieg er ein und fuhr los.
Diesmal entspannte ihn die Fahrt durch die Berge nicht so wie sonst. Immer wieder gingen ihm die Ereignisse der letzten Tage durch den Kopf.
Carinas Reaktion hatte ihn nicht überrascht. Wahrscheinlich hätte es auch gar keinen Weg gegeben, es ihr leichter zu machen. Aber ihm war es wichtig gewesen, ihr zu erklären, dass das, was sie zusammen erlebt hatten, nicht Teil seines Einsatzes gewesen war.
Sie war vielleicht zu schockiert gewesen, um alles richtig aufnehmen zu können, was er ihr gesagt hatte. Aber selbst wenn sie ihm glaubte – sie hatte doch klargestellt, dass nun alles zwischen ihnen vorbei war.
Er konnte nur hoffen, dass sie sich irgendwann an das Gute in ihrer Beziehung erinnern würde.
John vermisste sie. Sehr sogar. Es machte ihm wirklich zu schaffen, dass er sie nie wieder sehen würde.
Aber mit der Zeit würde er schon darüber hinwegkommen.
Als John die Ranch erreichte, fuhr er an Jakes und Ashleys Haus vorbei, ohne zu halten. Er wollte zuerst zu seinen Eltern.
Sobald er ausstieg, umrundeten ihn Joes Hunde, und er widmete sich ihnen, bis er seinen Vater pfeifen hörte.
"Das reicht jetzt, Blue, Benji und Buster." Joe sah John entgegen, der nun auf ihn zukam. "Ich hatte dich heute gar nicht erwartet. Komm rein." Er hielt ihm die Tür auf.
"Wo ist Mom?"
"Bei Jake. Sie verwöhnt Joey, nehme ich an. Eigentlich wollte sie einkaufen, aber sie hält jedes Mal auf dem Weg dort an."
"Ich habe ihr Auto gar nicht gesehen, als ich dort vorbeigekommen bin. Vielleicht war sie schon wieder weg."
"Sie wird bald kommen. Setzen wir uns auf die Veranda. Möchtest du was trinken?"
"Hast du Bier?"
"Bestimmt. Geh schon mal raus und setz dich."
Als John auf die Veranda kam, lächelte er. Sein Vater hatte wieder geschnitzt. Darin war er richtig gut. Diesmal arbeitete er an kleinen Figuren von Cowboys. Der neueste hatte die Hände auf den Hüften und wirkte entrüstet.
John setzte sich und legte die Füße aufs Geländer. Dann sah er zu den Bergen hinüber. Das erinnerte ihn an seine erste Verabredung mit Carina, als sie den Sonnenuntergang beobachtet hatten. Seitdem war so viel geschehen, dass er kaum fassen konnte, dass das erst zwei Wochen her war.
"Hier." Joe reichte ihm eine Bierflasche. "Kannst du lange bleiben?"
John seufzte. "Der Einsatz ist beendet, und da dachte ich, ich komme für ein paar Tage her. Danach muss ich nach Fort Meade zurück. Meine Wohnung dort habe ich schon seit einem Monat nicht mehr gesehen. Als die Dinge in San Antonio ernst wurden, musste ich dort bleiben. Hoffentlich gibt es zu Hause keine Rohrbrüche oder sonst welche unangenehmen Überraschungen."
"Du siehst müde aus."
"Ich habe auch nicht viel geschlafen."
"Außerdem wirkst du, als hättest du deinen besten Freund verloren."
John trank einen großen Schluck. "Das überrascht mich nicht."
"Willst du darüber reden?"
Er zuckte mit den Schultern. "Da gibt es nicht viel zu sagen. Ich habe mit einer Frau angebändelt, weil das Teil meines Auftrags war. Es hat gefunkt zwischen uns. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich zuletzt so gern mit jemandem zusammen war." Er trank noch einen Schluck. "Und dann habe ich am letzten Samstag ihre Brüder wegen Drogenschmuggels festgenommen."
Joe setzte sich abrupt auf. "Wusstest du schon, was sie taten, als du diese Frau zuerst getroffen hast?"
"Oh ja. Deshalb sollte ich sie ja kennen lernen. Wie sich herausgestellt hat, habe ich durch sie gar nichts erfahren. All unsere Informationen kamen aus anderen Quellen. Eigentlich gar es keinen Grund, sie da mit hineinzuziehen."
"Verdammt. Ich nehme an, sie fühlt sich ausgenutzt."
"Unter anderem."
"Wusste sie etwas von dem Drogenschmuggel?"
"Nein, aber am Anfang wussten wir das nicht. Wenn sie mit ihren Brüdern
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