Sinnliche Nacht mit sueßen Folgen
ihr zu.
„Danke. Auch dafür, dass Sie zur Hochzeit gekommen sind“, erwiderte Alicia. „Ich habe mir meine Hochzeit auch ganz anders vorgestellt.“
„Tun wir das nicht alle? Ich hatte eine wunderbare Hochzeit, und es folgte eine lausige Ehe. Vielleicht ist es bei Ihnen ja umgekehrt. Jake ist ein guter Mann … besser als die meisten – aber halt ein Mann. Und glauben Sie mir, er hatte schon jede Menge Probleme am Hals, ehe Sie auftauchten.“
„Ich weiß. Und er denkt, ich sei schuld daran.“
„Daran zweifle ich allmählich. Bleiben Sie am Ball, er wird schon merken, wer Sie wirklich sind. Haben Sie etwas Geduld …“
Vanessa streckte die Arme aus und drückte Alicia kurz an sich. „Viel Glück. Sie verdienen es. Und Sie waren eine wunderhübsche Braut. Das ist Jake auch nicht verborgen geblieben. Er wird wahrscheinlich früher zu Hause sein, als Sie glauben.“
„Es wäre besser gewesen, du hättest angerufen, um mir zu sagen, dass du es nicht getan hast“, brüllte Mitchell.
Alicia sank gegen die Wand und umklammerte den Telefonhörer. Tief im Innern fragte sie sich, warum ihr Vater nicht wenigstens ein einziges Mal ihre Partei ergreifen konnte.
„Aber Daddy …“
Obwohl Jake ihr verboten hatte, ihren Vater anzurufen, hatte sie es getan. Während Jake im Büro gewesen war, hatte sie ihrem Vater gestern eine Nachricht hinterlassen, dass sie Jake heute heiraten würde.
Wie es seine Art war, hatte Mitchell natürlich nicht sofort zurückgerufen.
„Du hast ihn also wirklich geheiratet?“
„Ich wollte nicht, dass du es aus der Zeitung erfährst, deshalb habe ich dich angerufen.“
„Als ob es etwas ändert, wie ich es erfahre! Wo ist er jetzt? Hört er zu? Voller Schadenfreude?“
„Nein. Gleich nach der Hochzeit … musste er ins Büro. Ich weiß nicht, wo er ist und ob er überhaupt je wieder nach Hause kommt. Er hat mich ja nicht freiwillig geheiratet.“
„Was? Dann warum in aller Welt … Egal! Es ist deine Beerdigung. Du warst so dumm, ihn zu heiraten, jetzt musst du die Suppe auslöffeln, die du dir eingebrockt hast!“ Mit diesen Worten legte ihr Vater abrupt den Hörer auf und überließ seine Tochter an ihrem Hochzeitstag allein in Jakes großem Haus ihrem Schicksal.
Innerlich leer und verzweifelt legte Alicia das schnurlose Telefon auf einen Tisch und machte sich auf die Suche nach Gus. Als sie ihn im Erdgeschoss nirgends finden konnte, stieg sie die Treppe hinauf und fand ihn dösend in der Diele vor Jakes verschlossenem Schlafzimmer, wo er anscheinend auf den Herrn des Hauses wartete.
„Du kleiner Verräter. Manchmal bist du wirklich nichts wert, weißt du das?“
Gus’ Augen blieben geschlossen. Er wirkte sehr gelassen, wie er mit dem Kopf auf den verschränkten Pfoten dalag.
Als sie sich hinunterbeugte und ihn aufhob, miaute er laut und schlug wütend über die Störung mit dem Schwanz.
„Verräter! Du bist meine Katze, nicht seine“, sagte Alicia und küsste ihn aufs Ohr.
Dann ging sie mit Gus auf dem Arm die Treppe wieder hinunter. Mit seinen gelben Sphinxaugen blickte er sie an und machte ihr deutlich, dass ihn das alles überhaupt nichts anging. Statt zu schnurren und sich an sie zu schmiegen, begann er sich gegen sie zu sträuben, um wieder seiner eigenen Wege gehen zu können.
Auf der untersten Stufe schließlich wand er sich wild hin und her, kratzte über ihren Unterarm, sprang zu Boden und lief wieder zurück die Treppe hinauf ins Obergeschoss.
„Er mag dich genauso wenig wie mich“, rief Alicia dem Kater hinterher. „Vielleicht sogar noch weniger.“ Dann ging sie ins Badezimmer und wusch sich das Blut vom Arm.
Was hatte sie nur getan? Hatte sie wirklich geglaubt, die Heirat mit Jake könnte eine Lösung sein? Sie hatte ihren Vater jetzt endgültig vor den Kopf gestoßen, und dieser Verlust erfüllte sie mit einer Mischung aus Schuldgefühlen und Traurigkeit. Vielleicht war er nicht der aufmerksamste Vater, aber immerhin war er zumindest im Hintergrund immer da gewesen. Bis heute.
Wahrscheinlich würde er ins Gefängnis müssen, und sie hatte den Mann geheiratet, der dafür verantwortlich war. Trotzig wischte sie die Tränen weg, die ihr in die Augen stiegen. Sie hatte getan, was sie für ihr Baby hatte tun müssen.
In der Küche goss sie sich ein Glas kaltes Wasser ein und aß drei Dillgurken und ein Stückchen Käse. Dann verzog sie sich in ihr Schlafzimmer, zog sich aus und bereitete sich auf einen Abend vor dem Fernseher vor.
Als sie
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