Sinnliche Nacht mit sueßen Folgen
Die Schwangerschaft. Die Hormonumstellung. Die Vernunftehe mit Jake.
4. KAPITEL
War es Ironie des Schicksals, dass seine Braut ausgerechnet St. Anthony’s Garden – in New Orleans einst ein sehr beliebter Ort für Duelle – für die Hochzeit ausgewählt hatte? Schade, dass es im einundzwanzigsten Jahrhundert zivilisierter zuging. Zu gern hätte Jake seinen zukünftigen Schwiegervater zum Duell herausgefordert.
Im Park herrschte friedliche Stille. In den Eichen zwitscherten die Vögel, und es duftete nach Sommer. Ganz in der Ferne spielte ein Straßenorchester Jazzmusik.
Jake hätte Alicia gern dafür gehasst, dass sie sein Leben so kompliziert machte, doch sein gesunder Menschenverstand sagte ihm, dass er mitschuldig war.
Er wollte sie nicht heiraten, doch mit jedem Wort des Priesters, das ihn enger an Alicia band, wuchs sein Verlangen nach ihr, bis es wie eine schwere Last auf seinen Schultern lag. Schon seit er eingewilligt hatte, sie zu heiraten, quälten ihn ständig Bilder von Alicia, wie sie nackt und erwartungsvoll in seinem Bett lag.
Warum nur musste sie in der heißen, feuchten Luft so nah neben ihm stehen, dass er mit jedem Atemzug ihr Parfüm einatmete?
Angeblich soll ein kleines Stück Papier nichts ändern.
So ein Unsinn. Jake fühlte sich gefangen – dem Untergang geweiht. Und gleichzeitig wütete in seinem Körper das Verlangen nach Alicia. Es brannte wie Fieber. Seine Gefühle für Alicia waren völlig irrational.
Nimm dich zusammen!
Um sich abzulenken, starrte Jake hinauf zu den Türmen der St. Louis Cathedral, die sich über den wenigen Hochzeitsgästen in den Himmel erhoben. Nur seine Sekretärin und ihr gelangweilt aussehender Sohn waren anwesend.
Zum Glück waren keine Familiengehörigen von ihm oder Alicia gekommen, um dieser Farce beizuwohnen.
Es tröstete ihn kaum, dass Alicia sich anscheinend genauso elend fühlte wie er. Ihre schmalen Finger, die seinen Arm umklammerten, zitterten. Sie hielt sich kerzengerade, und ihr Gesicht war aschfahl.
Sein Herz zog sich zusammen. Warum sollte er sie bemitleiden? Mit ein wenig Fantasie wäre ihr sicher eine bessere Lösung als eine Vernunftehe eingefallen, die ihn jetzt schon rasend machte.
Wenn einem Mann schon eine Muss-Ehe aufgezwungen wurde, dann müsste er wenigstens einen Ausgleich dafür bekommen, dachte Jake. Warum bloß war er so dumm gewesen, ausdrücklich auf Sex mit ihr zu verzichten?
Wahrscheinlich, weil er nüchtern gewesen war. In nüchternem Zustand konnte er nicht klar denken.
Jetzt allerdings war er nicht mehr nüchtern. Er hatte etliche Gläser Whisky gebraucht, ehe er den Mut fand, überhaupt in der Kirche zu erscheinen, und jetzt fühlte er sich wie kurz vor einem Nervenzusammenbruch.
Die Strahlen der Abendsonne, die durch das Eichenlaub gefiltert wurden, liebkosten ihre hohe, klassische Stirn und brachten ihre zarte Haut zum Leuchten. Jedes Mal, wenn ihre Blicke sich trafen, blitzte es in ihren großen, dunklen Augen auf. Warum nur fuhr sie ständig mit der Zungenspitze über ihre vollen, sinnlichen Lippen? War ihr bewusst, dass der Anblick ihrer Zunge ihn an all die intimen Stellen erinnerte, an denen ihre feuchten Lippen und ihre Zunge ihn berührt hatten?
Sein Blick wanderte über ihre gerade, fein geformte Nase, ihr zartes Kinn und ihren langen, schlanken Hals. Sie trug ein hautenges weißes Spitzenkleid, das ihre Formen betonte, durch die Farbe jedoch sehr jungfräulich wirkte. Wie kam es, dass eine schwangere Frau mit üppigen Brüsten so unberührt und dennoch sexy aussehen konnte?
Verdammt.
„Jake, willst du diese Frau zu deiner angetrauten Ehefrau nehmen, sie lieben, ehren und achten, in guten wie in bösen Tagen, bis dass der Tod euch scheidet?“, fragte Pater Alex.
Alicias dunkle Augen leuchteten auf, als ihre Blicke sich kurz trafen.
„Ja, ich will“, presste Jake heiser zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
Als er ihre weiche Stimme „Ja, ich will“, auf dieselbe Frage des Priesters antworten hörte, veränderte sich etwas in seinem Innern, und die verzehrende Sehnsucht, sie zu besitzen, flammte wieder auf.
Plötzlich konnte er es kaum abwarten, ihr den Ring über den Finger zu streifen. Kein anderer Mann sollte sie ansehen oder berühren können, ohne zu wissen, dass sie vergeben war.
Sie war seine Frau. Sie gehörte ihm.
Stolz und Leidenschaft erfüllten Jake, während der Priester mit seiner Predigt einfach nicht aufhören wollte. Wenigstens küssen wollte er sie jetzt
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