Sinnliche Nacht mit sueßen Folgen
sich dann schließlich die Zudecke bis zum Hals hinaufzog, überkam sie ein jämmerliches Gefühl der Einsamkeit. Sie sehnte sich nach Jake, was angesichts ihrer Situation dumm und irrational war. Gut, er hatte sie geküsst. Leidenschaftlich geküsst. Doch danach hatte er sich und sie dafür gehasst. Trotzdem sehnte sie sich nach ihm.
Wie konnte sie hoffen, dass ausgerechnet Jake sich für sie interessierte, der Feind ihres Vaters, zur Ehe gezwungen, wo sich doch noch nie jemand für sie interessiert hatte? Nicht einmal ihr eigener Vater.
Nur ihre Mutter.
Denk nicht daran. Du wirst es schaffen. Konzentrier dich auf die Zukunft.
Sie richtete ihre Gedanken auf das Kind, das in ihr heranwuchs, und allmählich hellte sich ihre Stimmung auf. Sie wünschte sich dieses Baby von ganzem Herzen und würde dafür kämpfen, ihm das allerbeste Leben zu bieten – und das beinhaltete auch, ihm einen Vater zu geben. Wie ihre Mutter wollte sie sich ganz ihrem Kind widmen. Und vielleicht würde sich irgendwann herausstellen, was ihr Vater getan, beziehungsweise nicht getan hatte. Und Jake würde seine abweisende Haltung ändern.
Ohne ersichtlichen Grund dachte sie daran, wie Jake in jener ersten Nacht ihre Hand gehalten und ihr aufmerksam zugehört hatte. Und daran, wie er sie umarmt hatte, als sie zu ihm gekommen und ihm von ihrer Schwangerschaft berichtet hatte. An seinen leidenschaftlichen Kuss heute. Vielleicht war es ja gar nicht so abwegig, darauf zu hoffen, dass aus ihm ein wundervoller Vater und sogar ein guter Ehemann würde.
Sie musste nur ganz fest an diese Möglichkeit glauben … und dafür kämpfen.
Als Alicia am nächsten Morgen aufwachte, fühlte sie sich stärker – bis sie den Geruch von Würstchen, Spiegeleiern und Kaffee in die Nase bekam.
Offensichtlich war Jake nach Hause gekommen. Froh über seine Anwesenheit setzte sie sich auf. Diese kleine Bewegung reichte jedoch schon, um ihren Magen revoltieren zu lassen. Sie warf die Decke zur Seite und wollte ins Bad laufen, um sich kaltes Wasser ins Gesicht zu spritzen.
Dabei stieß sie gegen einen kleinen Beistelltisch. Eine Teetasse samt Unterteller, die sie am Vorabend vergessen hatte in die Küche zurückzubringen, fiel zu Boden und zerbrach. Sie schrie kurz auf, rannte jedoch weiter.
Nachdem sie ihr Gesicht gekühlt hatte, ging es ihr glücklicherweise gleich wieder besser. Erleichtert stützte sie sich auf dem Waschbecken ab und vernahm im selben Moment, dass die Schlafzimmertür geöffnet wurde und sich feste Schritte näherten. Sie drehte sich vorsichtig um.
„Jake?“
„Wer sonst? Alles in Ordnung mit dir?“, hörte sie ihn rufen.
„Mir war ein wenig übel, aber jetzt geht es schon wieder“, antwortete sie. „Ich komme gleich raus, ich möchte mich nur etwas frisch machen.“
„Bist du etwa nackt?“, fragte er und hörte sich dabei recht hoffnungsvoll an.
„Was du immer denkst.“
„Ich bin ein Mann. Du bist eine schöne Frau … jetzt sogar meine Ehefrau. Natürlich stelle ich mir dich nackt vor …“
„Ich und schön? Mein Haar ist noch nicht gekämmt, und um meine Augen herum sind Reste von Mascara verschmiert“, stöhnte sie. „Geh einfach wieder.“
Das alles schien Jake nicht abzuschrecken, denn plötzlich stand er neben ihr, den treulosen Gus im Gefolge. Der kleine Teufel hatte sogar die Nerven zu schnurren, als er erst um Jakes und dann um ihre Beine strich.
„Bitte lasst mich allein – alle beide“, bat sie, als Jakes Hand auf ihrem Rücken und Gus’ seidiges Fell ihr Gänsehaut verursachten. „Ich bin okay, wirklich! Geh und frühstücke schon mal … und gib Gus Thunfisch oder irgendetwas anderes. Oh Gott, Thunfisch.“ Bei dem Gedanken an Thunfisch rebellierte ihr Magen erneut.
„Dann ist wohl der Geruch unseres Frühstücks schuld an deiner Übelkeit.“
„Vielleicht, aber morgens ist mir immer schlecht.“
„Tut mir leid. Ich hätte dich gestern Nacht nicht allein lassen sollen.“
Jake drehte den Wasserhahn auf und hielt einen Waschlappen darunter. Dann fasste er sie um ihre Taille und wischte ihr Gesicht sanft mit dem nassen Lappen ab. Gus’ gelbe Augen beobachteten sie aufmerksam.
„Woher wusstest du überhaupt, dass es mir nicht gut geht?“
„Ich habe ein Geräusch gehört und wollte wissen, was das war.“
„Vielleicht die Tasse, die zerbrochen ist, als ich gegen den Tisch gerannt bin. Es tut mir leid, dass …“
„Vergiss es. Ich kehre die Scherben gleich auf.“
„Du bist gestern
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