Sinnliche Nacht mit sueßen Folgen
wie er damit umgehen sollte. Er hatte nicht damit gerechnet, dass seine Ehe mit Alicia plötzlich so viel mehr beinhaltete.
„Was machst du da?“ Alicia stand in der Tür zu Jakes Schlafzimmer in New Orleans.
Lächerliche Frage. Es war mehr als deutlich zu erkennen, dass er die Koffer ihres Wochenendtrips auspackte und gleichzeitig einen Rucksack neu packte.
Wenn sie doch nur ebenso kühl und verbindlich sein könnte wie er. Wäre sie eine clevere Ehefrau, könnte sie seine Kälte und Reserviertheit vielleicht einfach nicht beachten, den Mund halten und den richtigen Augenblick abwarten.
Warum bloß musste sie ihr Herz auf der Zunge tragen und sich den Leuten förmlich an den Hals werfen und um ihre Liebe buhlen? Vergangene Nacht hatte er sie wild und leidenschaftlich geliebt, und sie war so aufgewühlt gewesen, dass sie ihm ihre Liebe gestanden hatte.
Das erste Anzeichen dafür, dass etwas nicht stimmte, war der Augenblick gewesen, als sie auf Belle Rose erwachte, die Hand nach Jake ausstreckte und feststellen musste, dass sie allein im Bett lag. Sie hatte sich angezogen und war nach unten geeilt, wo sie ihn am Frühstückstisch mit Logan und Cici vorfand. Kaum hatte sie das Esszimmer betreten, da verkündete er auch schon, dass sie abreisen würden, sobald sie gefrühstückt hätte.
„Ich habe gefragt, was du da machst“, wiederholte Alicia, während er ein Paar Jeans und ein ausgefranstes kariertes Hemd in den Rucksack warf.
„Das ist doch wohl sonnenklar, oder? Ich packe.“ Ein flüchtiger Seitenblick streifte sie.
Gus lag schnurrend in der Mitte von Jakes Bett und beobachtete sie beide. Alicia beneidete ihn um sein schlichtes Glück.
„Warum? Ziehst du aus?“
„Nein.“ Er blickte nicht auf. „Ich werde höchstens eine Woche weg sein.“
„Eine Woche? Wohin fährst du? Ich verstehe das nicht.“
„Ich muss eine Weile allein sein. Warum hast du deinen Vater besucht, als er dich anrief? Weil du nicht anders konntest. Und ich habe jetzt eben das dringende Bedürfnis, allein zu sein.“
„Können wir nicht über letzte Nacht sprechen?“
„Das können wir, wenn ich wieder zurück bin. Vielleicht habe ich dann ja etwas zu sagen.“
„Du machst mich echt verrückt.“
„Tut mir leid. Ist nicht meine Absicht.“
„Was ist mit deiner Arbeit?“
„Im Moment ist es eher ruhig.“
Das musste er nicht näher erklären. „Okay“, sagte sie. „Dann geh. Sag mir nur, wohin du fährst.“
„Wahrscheinlich nach Alaska in meine Hütte.“ Seine Stimme war hart und laut.
Alaska? In anderen Worten – so weit weg wie irgend möglich.
Sie musste an sich halten, um nicht zu ihm zu laufen und ihn zu bitten, doch zu bleiben. Sie war wütend auf sich selbst deshalb. Aber sie wollte doch wissen, was er dachte und fühlte.
Für sie war der Sex in der vergangenen Nacht mehr als nur wunderschön gewesen. Sie hatte das Gefühl gehabt, als würde sich ihre Seele mit seiner verbinden … und sie fühlte es noch immer. Doch er war auf Distanz gegangen, und jetzt musste er auch noch nach Alaska reisen.
„Okay“, sagte sie. „Alaska. Dann lasse ich dich mal in Ruhe packen.“
Schweren Herzens verließ sie sein Zimmer und ging die Treppe hinunter.
Alaska. Sie konnte es nicht fassen. Nicht nach der gestrigen Nacht.
Sie atmete tief durch und beschloss, sich eine Tasse Tee zu machen. Eine Viertelstunde später saß sie friedlich im Schaukelstuhl auf der hinteren Veranda und schlürfte ihren Tee, als sie Jake in der Küche hörte.
Er hatte sie nur wegen des Babys geheiratet. Er hatte Sex gewollt, aber ganz offensichtlich hatte es ihm nicht gepasst, dass sie „Ich liebe dich“ gesagt hatte. Nun, sie hatte ein Recht, Gefühle zu haben und diese auch laut auszusprechen. Und sie würde nichts zurücknehmen. Sie mussten eben beide einen Weg finden, damit umzugehen.
Nicht, dass es lustig war. Keineswegs – sie war todunglücklich wegen seiner Abreise.
Sie hörte, wie die Fliegengittertür aufging und dann seine Schritte, die sich näherten. Sie hob den Kopf und blickte ihn an.
„Ich möchte keinen Streit“, begann er. „Ich gehe … damit ich mir über mich selbst klar werde. Vanessa wird später anrufen, falls du etwas brauchst.“
„Es geht mir gut.“
Als er nickte, zuckte ein Muskel in seiner Wange. „Gut.“
Ihr Magen verkrampfte sich, und ihr Mund war trocken, aber irgendwie schaffte sie es, „Auf Wiedersehen“ zu flüstern.
„Auf Wiedersehen.“ Jake warf sich den Rucksack über
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