Sinnliche Naechte in Paris
nicht …“
„Sie können. Und Sie werden.“
Wütend funkelte sie ihn an. Er erwiderte ihren Blick. Schließlich warf sie den Kopf zurück und stand auf.
„Ich brauche einen Gürtel, damit die Jeans hält. Und was ist mit Schuhen?“
Schuhe, in der Tat? Er schaute auf ihre Füße, die in zierlichen goldenen Sandalen steckten. Seine eigenen Schuhe würden nie im Leben passen.
„Suchen Sie sich im Ankleidezimmer einen Gürtel, und vergessen Sie die Schuhe.“
„Ich kann aber nicht laufen ohne …“
Sie keuchte auf, als Khalil nach ihrem Arm griff und sie an sich zog.
„So ein schlechtes Gedächtnis, habiba. Nicht denken. Nicht fragen. Einfach tun, was man Ihnen sagt, erinnern Sie sich?“
„Oder was, Prinz Khalil? Sie lassen mich schlagen?“ Trotzig hob sie das Kinn. „Das habe ich bereits hinter mir.“
Seine Augen wurden zu schmalen Schlitzen. „Wollen Sie damit behaupten, dass Sie jemand geschlagen hat? Wer war es?“
„Das spielt jetzt keine Rolle. Außerdem haben Sie eben zugegeben, dass Sie mich ebenso sehr brauchen wie ich Sie. Sie können Ihren Vater nicht davon abhalten, einen schweren Fehler zu begehen, indem Sie mich in den Kerker sperren, oder?“
„Es gibt andere Möglichkeiten, eine widerspenstige Frau zu bändigen“, versetzte er. Ein Teil von ihm zuckte zusammen, während er daran dachte, wie er sich anhören musste, doch der andere Teil war wütend genug, dass es ihn keinen Deut scherte. Ungeduldig schob er eine Hand in ihr Haar, bog ihren Kopf zurück und machte ihr deutlich, wie verletzlich sie war. „Soll ich Sie Ihnen aufzählen, habiba ?“
Als sie nicht antwortete, senkte er den Kopf.
„Sie haben hier keinen Trumpf auszuspielen. Je eher Sie das akzeptieren, desto besser stehen Ihre Chancen zu überleben.“
„Einst“, stieß sie zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, „vor langer Zeit, da erzählte mir meine Mutter, dass mein Vater aus Ihrem Land käme – auch wenn sie mir verschwieg, wie er überhaupt zu meinem Vater wurde – und daraufhin entschied ich, dass ich etwas über meine sogenannte Herkunft erfahren müsse.“
„Oh, jetzt sagen Sie bloß nicht“, entgegnete Khalil sarkastisch, „dass Sie einen Liebesroman über arabische Prinzen und zarte Jungfrauen gekauft und den Unsinn darin geglaubt haben.“
„Es hat Jahre gedauert, doch ich beschloss, Ihre Sprache zu studieren“, fuhr Layla fort und ignorierte seine Bemerkung. „Unglücklicherweise lernte ich nicht besonders viel.“
Skeptisch hob er eine Augenbraue. Das erklärte ihr kümmerliches Arabisch, doch nicht die volle Bedeutung ihrer Worte.
„Vielleicht habe ich nicht lange genug studiert. Oder nicht hart genug. Oder vielleicht habe ich instinktiv gewusst, was meiner Mutter hier in Al Ankhara widerfahren war, und mein Verstand hat sich gegen die Sprache gewehrt, die in dieser rückständigen Hölle gesprochen wird.“
Khalil wickelte sich ihr Haar um die Hand.
„Seien Sie vorsichtig, habiba . Ich mag es nicht, wenn man mich oder mein Volk beleidigt.“
Im nächsten Moment senkte er den Kopf und eroberte ihre Lippen.
Verzweifelt versuchte Layla, ihn zu schlagen, doch da er damit gerechnet hatte, zog er einfach nur an ihrem Haar, das immer noch wie ein goldenes Band um seine Hand gewickelt war. Sie schrie auf, versuchte, ihn mit dem Knie zu treffen, worauf Khalil das Gewicht verlagerte und sie gegen die Wand drängte. Voller Leidenschaft presste er sich gegen sie, ließ ihr Haar los, umfasste ihr Gesicht mit einer Hand, legte die andere um ihren Po und hob sie mehrere Zentimeter an.
Erneut keuchte sie. Gut, dachte er voller Zorn …
Und dann, völlig ohne Vorwarnung, reagierte sein Körper.
Sein Blut rauschte, er wurde steinhart, pulsierte vor Verlangen …
Aufreizend drückte er sich an sie.
Erneut protestierte Layla gegen seinen Kuss, doch er zog sie noch dichter an sich, vertiefte die Berührung – und plötzlich stöhnte sie auf und wurde ganz weich in seinen Armen.
Genau darauf hatte er gewartet. Es war eine zeitlose Methode, eine Frau zu zähmen. Bislang musste er nie auf dieses Mittel zurückgreifen, doch jetzt verstand er dessen Bedeutung.
Ihr Seufzer, ihre willige Anschmiegsamkeit änderten alles.
Im Nu vergaß er den eigentlichen Grund, warum er sie küsste, ja er vergaß alles um sich herum außer ihren Duft, ihren erhitzten Körper, ihre betörende Sinnlichkeit.
„Nein“, bat sie, „nein, nicht …“
Selbst während sie die Worte sprach, strich sie mit
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