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Sinnliche Naechte in Paris

Sinnliche Naechte in Paris

Titel: Sinnliche Naechte in Paris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton
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Schleier und Mantel und ein Mann von meiner Größe und Statur werden mit den Soldaten fliegen.“
    „Und du und die Braut?“
    Jetzt ist es so weit, dachte Khalil.
    „Ich habe ein zweites Flugzeug geordert, das uns fliegen wird. Nur uns. Wir starten eine Stunde nach dem anderen Flieger mit der Ehrengarde, und niemand außerhalb dieses Raums wird davon wissen.“
    „Aus welchem Grund?“
    „Aus verschiedenen Gründen, Vater. Der offensichtlichste ist folgender: Sollte tatsächlich jemand versuchen, Layla nach der Landung zu entführen, verschwendet er seine Zeit. Auf diese Weise stellen wir auch sicher, dass die Männer, die am Boden auf sie warten, dem Thron treu ergeben sind. Außerdem vermeiden wir, dass Butrus es uns übel nimmt, wenn wir ihm seine Braut mit einem Stoßtrupp bewaffneter Männer übergeben.“
    Der Sultan wirkte nachdenklich. Jal dagegen schien fuchsteufelswild zu sein. „Sie haben bereits ein zweites Flugzeug geordert, ohne diesen Plan zuerst mit dem Ministerrat abzustimmen?“
    „Ich habe keine Notwendigkeit gesehen, Sie zu konsultieren“, erklärte Khalil kalt. „Muss ich Sie schon wieder daran erinnern, dass ich der Kronprinz bin? Sie zu Rate zu ziehen ist eine Höflichkeit. Ich brauche nur die Zustimmung meines Vaters.“
    Jal wurde ganz rot vor Zorn. Die anderen schauten von ihm zum Sultan. Es herrschte Schweigen, bis der Sultan sich räusperte.
    „Mir scheint, die Idee meines Sohnes ist vernünftig.“
    Khalil nickte. „Ich bin froh, dass du es so siehst.“
    Sehr froh sogar, dachte er, als das Meeting endete, denn wenn ich diese Männer das nächste Mal sehe, könnten sie meinen Plan als einen Akt des Hochverrats bezeichnen.

4. KAPITEL
    Die Minister verließen einer nach dem anderen das Ratszimmer.
    Jeder Einzelne hielt kurz bei Khalil inne und verbeugte sich. Es handelte sich um eine traditionelle Respektbekundung.
    In der Vergangenheit hatte Khalil solche Gesten immer zu verhindern versucht. Jetzt stand er schweigend da und akzeptierte die Autorität, die man ihm auf diese Weise bezeugte. Ja, von diesem Moment an war es sogar entscheidend, dass sie ihn als zukünftigen Erben des Thrones betrachteten, als einen Mann, dem man eine Ehrerbietung zuteilwerden lassen musste, die er selbst immer für überholt gehalten hatte.
    Sein Vater ging als Letzter.
    „Mein Sohn“, sagte er sanft. Kurz blickte er zu Layla hinüber, die wie eine Statue an der Wand stand. „Wir haben dir eine enorme Verantwortung aufgebürdet. Eine Verantwortung, die du gerne vermieden hättest.“
    Die beiden Männer schauten sich in die Augen.
    „Ja“, erwiderte Khalil schließlich. „Aber ich sehe ein, dass es meine Aufgabe ist.“
    Zum ersten Mal seit Jahren umarmte der Sultan seinen Sohn und küsste ihn auf beide Wangen.
    „Ich wünsche dir eine sichere Reise.“
    „Danke, Vater.“
    Der Sultan tätschelte noch einmal Khalils Arm, dann verließ er den Raum. Khalil wartete, bis der Korridor menschenleer war, dann drehte er sich zu Layla um.
    „Ich nehme an, dass Sie alles gehört haben.“
    Ruckartig hob sie den Kopf. „Ich habe gehört, wie Sie über mich geredet haben, als wäre ich eine Sache und nicht eine Frau.“
    Widerwillig musste Khalil lächeln.
    „Ich versichere Ihnen, dass niemand in diesem Raum vergessen hat, dass Sie eine Frau sind.“
    „Ein Sexobjekt meinen Sie. Oder eine sexuelle Ware vielleicht.“
    „Und Sie halten sich für mehr als das?“
    Kaum hatte er die Worte ausgesprochen, da wusste er, dass er einen verbalen Tiefschlag gelandet hatte. Das verdiente sie nicht – ob sie nun ganz bewusst auf seinen Kuss reagiert hatte oder nicht, er war der Verführer gewesen. Es war einfach nur die Situation, die ihn so wahnsinnig machte. Dass man ihn in diesen ganzen Schlamassel mit hineingezogen hatte.
    „Wissen Sie was“, zischte sie leise, „Sie sehen wie ein Amerikaner aus. Sie klingen auch wie einer. Aber Sie sind genauso ein … Barbar wie die anderen Leute hier.“
    „Diese ‚Leute‘“, entgegnete er bedächtig, „sind mein Volk. Sie sollten aufpassen, was Sie sagen.“
    „Es ist aber die Wahrheit. Sie sind kein bisschen besser als die anderen. Sie kaufen und verkaufen Frauen …“
    „Bislang hat niemand Sie gekauft“, unterbrach Khalil sie harsch. „Aber wenn Sie mich noch weiter verärgern, könnte genau das passieren.“
    Ihre Lippen zitterten. Obwohl sie sich mutig und widerspenstig gab, hatte sie doch große Angst, und er machte ihr die Sache nicht

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